Das Spanische geht, wie alle anderen romanischen Sprachen auf die angenommene indogermanische Ursprache zurück, wobei es sich um den nach der Sprecherzahl (ca. 2 Mrd.) größten Sprachstamm überhaupt handelt. Man vermutet, dass all die 140 Einzelsprachen, die dazu gehören, auf Dialekte einer Proto-Sprache zurückgehen, die vor etwa 5000 Jahren nördlich des Schwarzen Meeres gesprochen wurde.
Spanisch wird heute in Europa, Amerika, Asien und Afrika von ca. 400 Millionen Muttersprachlern gesprochen, allein 30 Millionen sind mittlerweile in den USA auszumachen.
Auf dem Weg zu seiner heutigen Form und weltweiten Verbreitung, hat es eine vielfältige Entwicklung und Geschichte durchgemacht, von der in dieser Arbeit ein Ausschnitt näher beleuchtet werden soll: die Lexik der altspanischen Epoche, deren Beginn auf das Jahr 1140 datiert wird, (das Jahr in dem auch der Cantar de Mio Cid verfasst wurde, das erste epische Werk in kastilischer Sprache) ihr Ende auf etwa 1400.
Einige sprachliche Besonderheiten dieser Zeit und die zahlreichen Einflüsse anderer Sprachen und Kulturen sollen im Folgenden untersucht werden.
Vor dem historischen Hintergrund wird versucht, Antworten zu finden auf die Frage nach der Herkunft der Lexik und deren Aufnahme in die Sprache. Dazu gehören auch Veränderungen im Bereich der Phonetik und die Gesetzmäßigkeiten für bestimmte Lautwandelprozesse.
Anhand des Cantar de Mio Cid werden zahlreiche Beispiele angeführt, die mit einer Zahl versehen sind, die sich auf die Verse der benutzten Ausgabe beziehen. Aber auch Beispiele aus anderen Werken der Sekundär- und Fachliteratur werden herangezogen.
Etymologische Klärungen beziehen sich auf Angaben aus den Werken: Diccionario Medieval Español desde las Glosas Emilianensis y Silensis (s. X) hasta el siglo XV (Martin Alonso) Tomo 1+2, sowie das Diccionario crítico etimólogico de la lengua castellana (Joan Corominas) Volumen 1-4. Diese werden im Laufe der Arbeit nicht wieder zitiert.
Zu Beginn soll der untersuchte Text, der Cantar de Mio Cid, nach Genre eingeordnet und inhaltlich vorgestellt werden, um später auch thematische Bezüge und Beweggründe in der Auswahl entlehnter Wörter deutlich zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Werk
- 2.1. Gattung
- 2.2. Aufbau
- 2.3. Inhalt
- 3. Entwicklung der spanischen Sprache
- 3.1. Historischer Überblick
- 3.2. Das Kastilische
- 4. Lautliche Veränderungen im Altspanischen
- 4.1. Vokale
- 4.2. Konsonanten
- 4.3. Dubletten und Konkurrenten
- 4.4. Differenzen in der Schreibung
- 5. Fremdsprachliche Einflüsse
- 5.1. Französisch - Provenzalisch
- 5.2. Hellenismen
- 5.3. Arabismen
- 5.4. Keltismen
- 5.5. Baskisch
- 5.6. Germanismen
- 6. Weitere Besonderheiten
- 6.1. Patronyme
- 6.2. Artikel
- 6.3. Konjunktionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Lexik des "Cantar de Mio Cid", des ersten epischen Werkes in kastilischer Sprache, und analysiert sprachliche Besonderheiten des Altspanischen im Kontext der Sprachentwicklung und fremden Einflüssen. Ziel ist es, die Herkunft der Lexik und deren Aufnahme in die Sprache zu beleuchten, sowie Veränderungen im Bereich der Phonetik und Lautwandelprozesse zu analysieren.
- Entwicklung des Altspanischen und seine Merkmale
- Einfluss verschiedener Sprachen und Kulturen auf die Lexik
- Lautwandelprozesse im Altspanischen
- Die Lexik des "Cantar de Mio Cid" im historischen Kontext
- Analyse von Beispielen aus dem "Cantar de Mio Cid" und anderen Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die den historischen Hintergrund und die Bedeutung des "Cantar de Mio Cid" als erstes episches Werk in kastilischer Sprache beleuchtet. Anschließend werden die Gattung, der Aufbau und der Inhalt des Werkes vorgestellt, um die Grundlage für die spätere Analyse der Lexik zu schaffen.
Kapitel 3 behandelt die Entwicklung der spanischen Sprache, mit einem historischen Überblick und einer detaillierten Betrachtung des kastilischen Dialektes. Kapitel 4 widmet sich den lautlichen Veränderungen im Altspanischen, wobei die Vokale, Konsonanten, Dubletten und Konkurrenten, sowie Differenzen in der Schreibung analysiert werden.
Kapitel 5 untersucht die fremden Einflüsse auf die spanische Sprache, beginnend mit dem Französischen und Provenzalischen, und anschließend Hellenismen, Arabismen, Keltismen, Baskisch und Germanismen. Kapitel 6 konzentriert sich auf weitere Besonderheiten des Altspanischen, wie Patronyme, Artikel und Konjunktionen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Lexik des "Cantar de Mio Cid", die Entwicklung des Altspanischen, Lautwandelprozesse, fremde Einflüsse und sprachliche Besonderheiten. Weitere relevante Begriffe sind: Heldenepik, Kastilisch, Phonetik, Etymologien, Patronyme, Artikel, Konjunktionen, "Diccionario Medieval Español", "Diccionario crítico etimólogico de la lengua castellana".
- Citation du texte
- Antje Köpnick (Auteur), 2003, Die Lexik im "Cantar de Mio Cid", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33801