Aufgrund der Kürzungen des allgemeinen Rentenniveaus verringert sich der Anteil der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) an den Einkommen der Rentner mittelfristig in den nächsten Jahren auf folgende Werte: 2020, 2035 und 2050 auf nur noch 81%, 65% und 56%. Folglich wird die GRV dauerhaft nicht mehr als eine Basisversorgung im Alter dargestellt werden können. Ohne das immer mehr in den Mittelpunkt rückende Drei-Säulen-System, bei welchem vor allem die betriebliche sowie private Altersvorsorge eine viel größere Rolle einnimmt, werden sich die Ruheständler von morgen den gewohnten Lebensstandard (auch im Vergleich mit den heutigen Rentnern) nicht mehr leisten können.
Die derzeit am Geld- und Kapitalmarkt erzielbaren Minizinsen gleichen die aktuellen Preissteigerungsraten nicht aus. Somit ist das Problem einer negativen Realrendite gegeben. Je länger die Phase historisch niedriger Zinsen andauert, umso stärker schlägt sich der ausbleibende Zinseszins-Effekt auf die Ersparnisse der Bürger nieder. Genau hier nehmen die negativen Realrenditen eine stark unterschätze Wirkung ein.
Unterm Strich wachsen die Vermögen nicht mehr, sie schrumpfen. Das führt dazu, dass mehr denn je privat vorgesorgt werden sollte, wenn der Wunsch nach gleichem Lebensstandard im Alter dauerhaft gehalten werden soll. Ein Übriges trägt das konservative Anlageverhalten der Deutschen im Allgemeinen bei, da dies einen deutlich höheren Aufwand erfordert als es bisher bei Vorsorgeaufwendungen der Fall war.
Vor allem jetzt muss die konservative Anlagepolitik auf den Prüfstand gestellt werden und ein breiterer Anlagemix aus chancenträchtigeren Anlageklassen, gepaart mit bereits vorhandenden staatlichen Fördermaßnahmen, genutzt werden. Mit entsprechender Streuung sollte die Anlageklasse Aktie einen besonderen Schwerpunkt erhalten. Die unternehmerische Beteiligung spielt gerade über längere Zeiträume, wie es bei der Altersvorsorge vorgesehen ist, ihre Stärken aus. Mit einem breit diversifizierten Anlage-Portfolio lassen sich langfristig gesehen die bei kurzer Laufzeit nicht weg zu diskutierenden Risiken reduzieren. Zur Optimierung, der immer dringlicher benötigten und geforderten privaten Altersvorsorge, kann die Aktie evtl. als ein wichtiger Baustein zur Lösung des Problems beitragen, bzw. ein Renditebringer sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Demographische Entwicklung trifft auf historisches Zinstief
- 2.1 Rückläufige Geburtenrate bei steigender Lebenserwartung
- 2.2 Gesetzesänderungen der Regierung
- 2.3 Negative Realzinsen
- 3. Die Aktie als Langfristanlage
- 3.1 Die unternehmerische Beteiligung als Langfristinvestment zur Altersvorsorge
- 3.2 Verknüpfung staatlicher Förderungen mit Aktienanlagen
- 4. Zusammenfassung, Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Relevanz der Aktie als Anlageform für die Altersvorsorge im aktuellen Niedrigzinsumfeld. Die Analyse bezieht sich auf die demographischen Entwicklungen, die sich auf die Altersvorsorge auswirken, sowie auf die aktuellen Herausforderungen im Bereich des Portfoliomanagements im Niedrigzinsumfeld.
- Demographische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Altersvorsorge
- Negative Realrenditen und ihre Bedeutung für die Altersvorsorge
- Die Aktie als langfristige Anlageoption für die Altersvorsorge
- Die Rolle staatlicher Förderungen bei Aktienanlagen
- Chancen und Risiken der Aktie als Anlageform
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und der privaten Altersvorsorge dar und beleuchtet die Bedeutung des Drei-Säulen-Systems. Sie führt das Problem der negativen Realrenditen ein und verdeutlicht die Notwendigkeit einer aktiven und diversifizierten Anlagepolitik, um den Lebensstandard im Alter zu sichern.
2. Demographische Entwicklung trifft auf historisches Zinstief
Dieses Kapitel untersucht die demographischen Entwicklungen in Deutschland, insbesondere die sinkende Geburtenrate und die steigende Lebenserwartung. Es analysiert die Auswirkungen dieser Trends auf die Altersvorsorge und die Notwendigkeit von Gesetzesänderungen. Außerdem werden die negativen Realzinsen und deren Folgen für die Altersvorsorge erörtert.
3. Die Aktie als Langfristanlage
Dieses Kapitel beleuchtet die Aktie als Langfristanlage und insbesondere die Rolle der unternehmerischen Beteiligung als Investment für die Altersvorsorge. Es untersucht die Möglichkeiten der staatlichen Förderung von Aktienanlagen und die Bedeutung der Diversifizierung für ein ausgewogenes Anlageportfolio.
Schlüsselwörter
Altersvorsorge, Niedrigzinsumfeld, Demographische Entwicklung, Aktie, Langfristanlage, Unternehmerische Beteiligung, Staatsförderung, Diversifizierung, Portfoliomanagement, Realrenditen, Lebensstandard, Drei-Säulen-System.
- Quote paper
- Timo Schmale (Author), 2014, Die Bedeutung der Aktie als Anlage für die Altersvorsorge im aktuellen Niedrigzinsumfeld. Relevanter denn je?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338209