Der Begriff der Partizipation ist in allen Bereichen der Sozialpädagogik allgegenwärtig. Die Frage welche Rolle das Kind einnimmt, ob es als Objekt oder Subjekt des pädagogischen Prozesses verstanden wird, ist eine der klassischen Fragen der Pädagogik. Partizipation ist kein neu erfundener Aspekt der pädagogischen Arbeit, sondern immer schon ein Teil dieser. Dennoch unterliegt der Partizipationsbegriff dem zeitlichen Wandel und erfährt derzeit, im Zuge der Individualisierung und Pluralisierung und angesichts der Anforderungen eines demokratischen Gesellschaftssystems, an neuer Gewichtung und gerät in den Fokus der Öffentlichkeit.
Was bedeutet Partizipation und welche Rolle nimmt sie insbesondere in der Geschichte der Heimerziehung ein? Welche Diskrepanzen ergeben sich aus den institutionellen Vorgaben und dem pädagogischen Anspruch auf Partizipation? Welche Auswirkungen lassen sich aus dem Zusammenspiel von Partizipation und den Begrifflichkeiten Demokratie, Beziehungsarbeit und Macht erkennen? Diese Fragen werden im Folgenden erörtert, um die Fragestellung: "Welche Partizipationsmöglichkeiten entstehen im Kontext der Heimerziehung für Kinder und Jugendliche?" begründet zu beantworten.
Im Rahmen dieser Ausarbeitung wird literaturgestützt erörtert, welche Relevanz der Partizipation im Kontext der Heimerziehung zukommt. Es wird weiterführend geklärt, welche unterschiedlichen Formen von Partizipation in der Jugendhilfe praktiziert werden und welche Herausforderungen damit einhergehen. Dies geschieht unter zur Hilfenahme soziologischer Theorien und einer historischen Betrachtung der Heimerziehung. Es wird zudem argumentiert, welche Voraussetzungen erforderlich sind, um die Idee der Partizipation im Alltag der Heimerziehung umzusetzen und welche Entwicklungen angestoßen werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff der Partizipation
- Der Begriff der Heimerziehung
- Historischer Abriss
- Kritik und Wandel
- Partizipation von Kinder und Jugendlichen im Kontext der Heimerziehung
- Partizipation und Demokratie
- Partizipation und Beziehungsarbeit
- Partizipation und Macht
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Partizipation von Kindern und Jugendlichen im Kontext der Heimerziehung. Die Arbeit erörtert die Relevanz des Partizipationsbegriffs in der Heimerziehung, untersucht die verschiedenen Formen der Partizipation in der Jugendhilfe und die damit verbundenen Herausforderungen. Darüber hinaus werden die Voraussetzungen für die Umsetzung des Partizipationsgedankens im Alltag der Heimerziehung betrachtet.
- Definition und historische Entwicklung des Partizipationsbegriffs
- Kritik und Wandel der Heimerziehung
- Partizipationsmöglichkeiten im Kontext der Heimerziehung
- Spannungsfeld zwischen Partizipation und institutionellen Vorgaben
- Einfluss von Demokratie, Beziehungsarbeit und Macht auf Partizipation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Bezug von Partizipation in der Sozialpädagogik und die zentrale Bedeutung des Zitates von Janusz Korczak dar. Sie führt die Fragestellung der Arbeit ein und beschreibt den methodischen Ansatz.
Das zweite Kapitel definiert den Partizipationsbegriff umfassend und setzt ihn in Bezug zur Sozialen Arbeit. Es beleuchtet die rechtlichen Grundlagen und die historische Entwicklung des Begriffs.
Das dritte Kapitel widmet sich der Heimerziehung, ihrer Geschichte und Kritik. Der Wandel der Heimerziehung in den 1970er Jahren wird im Kontext der Partizipation thematisiert.
Das vierte Kapitel untersucht die Partizipationsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung und analysiert das Spannungsfeld zwischen Partizipation und institutionellen Vorgaben. Es betrachtet den Einfluss von Demokratie, Beziehungsarbeit und Macht auf die Partizipation.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Partizipation, Heimerziehung, Jugendhilfe, Demokratie, Beziehungsarbeit, Macht und institutionelle Vorgaben. Sie untersucht die historische Entwicklung des Partizipationsbegriffs und seine Relevanz für die Soziale Arbeit, insbesondere im Kontext der Heimerziehung.
- Arbeit zitieren
- Nicoline Rohweder (Autor:in), 2015, Partizipation von Kindern und Jugendlichen im Kontext der Heimerziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338265