Die bildnerische Gestaltung Europas hatte bereits in der Antike einen großen Wert. Der Mythos Europas, die von Zeus in Form eines Stiers geraubt wurde, war ein beliebtes Motiv das sich auch in der frühen Neuzeit großer Beliebtheit erfreute. Aufgrund der Expansion Europas durch die Entdeckung Amerikas aber auch die Reformation und die ständige Bedrohung der Osmanen erhielt das Europathema wieder eine besondere Bedeutung. Europa sollte ein neues Gesicht gegeben werden und zwar jenes einer überlegener Königin, der sich die anderen Kontinente unterwerfen.
In dieser Arbeit sollen nun zwei Europa-Darstellungen der Neuzeit genauer erklärt werden: die in der Sebastian Münsters Kosmographie abgebildete weibliche Europakarte und die Erdteilallegorie der Europa, die den Frontispiz des Theatrum Europaeum von Mattheus Merian ziert. Anhand dieser soll die weibliche Darstellung Europas als geographische Karte sowie als künstlerisches Werk erklärt, gedeutet und auch schlussendlich auch miteinander verglichen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Europa – eine triumphierende Königin
- Europa in forma virginis
- Die Karte von Münster und Bünting
- Die Bedeutung der weiblichen Form
- Die Karte als Repräsentantin des Kaisertums
- Europa als Gemahlin des Herrschers
- Europa als Garten Eden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung Europas als weibliche Figur im Kontext der frühen Neuzeit. Sie analysiert zwei konkrete Beispiele: die Europakarte in Sebastian Münsters Kosmographie und die Erdteilallegorie der Europa im Theatrum Europaeum von Mattheus Merian. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der weiblichen Form als Repräsentation des Kontinents und untersucht die politische, kulturelle und ideologische Bedeutung dieser Darstellungen.
- Die weibliche Form als Repräsentation Europas
- Die politische und kulturelle Bedeutung der Europa-Darstellungen
- Die Verbindung von geographischer Karte und künstlerischer Allegorie
- Die Rolle der Europa-Darstellungen im Kontext der frühen Neuzeit
- Die Bedeutung der Metapher des weiblichen Körpers für die Konstruktion von Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Europa – eine triumphierende Königin
Dieses Kapitel stellt die Entwicklung der Europa-Darstellungen im Kontext der frühen Neuzeit dar. Es werden die ersten Karten erwähnt, die Europa als Jungfrau oder Königin zeigen, und die Bedeutung dieser Darstellungen im Kontext der politischen und kulturellen Entwicklung Europas hervorgehoben.
Europa in forma virginis
Dieses Kapitel analysiert die Karte von Sebastian Münster, die Europa als Jungfrau darstellt. Es wird die Bedeutung der weiblichen Form im Kontext der frühen Neuzeit und die Verbindung von geographischer Karte und künstlerischer Allegorie untersucht.
Die Karte von Münster und Bünting
Dieses Kapitel untersucht die Verbreitung und Rezeption der Europa-Imago von Münster und Bünting. Es werden die verschiedenen Interpretationen der Karte und ihre Bedeutung für die Konstruktion von europäischer Identität diskutiert.
Die Bedeutung der weiblichen Form
Dieses Kapitel untersucht die Gründe für die Verwendung der weiblichen Form zur Darstellung des Kontinents Europa. Es werden die geschichtlichen und kulturellen Hintergründe dieser Darstellung und die Verbindung von Weiblichkeit mit Fremdheit und Eroberung beleuchtet.
Die Karte als Repräsentantin des Kaisertums
Dieses Kapitel analysiert die politische Bedeutung der Europa-Darstellung als Repräsentantin des Kaisertums. Es wird die Verbindung von Europa mit dem Heiligen Römischen Reich und die politische und ideologische Botschaft der Karte untersucht.
Europa als Gemahlin des Herrschers
Dieses Kapitel untersucht die Interpretation der Europa-Darstellung als Gemahlin des Herrschers. Es wird die Verbindung von Europa mit dem Königreich und die Bedeutung der weiblichen Form als Repräsentantin der politischen Macht diskutiert.
Europa als Garten Eden
Dieses Kapitel analysiert die Interpretation der Europa-Darstellung als Garten Eden. Es wird die Verbindung von Europa mit dem Paradies und die Bedeutung der weiblichen Form als Repräsentantin des geschützten Raums untersucht.
Schlüsselwörter
Europa, weibliche Form, frühe Neuzeit, Kosmographie, Theatrum Europaeum, politische Macht, kulturelle Bedeutung, Metapher, Identität, Garten Eden, Habsburger, Kaisertum, Gemahlin, Herrscher, politische Propaganda, geographische Karte, künstlerische Allegorie.
- Citation du texte
- Clara Omag (Auteur), 2012, Königin Europa. Eine edle Dame, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338279