Während die Politik die NSU-Morde lediglich als eine Art Einzelfall der rechtsextremistisch motivierten Straftaten klassifiziert, ist in der Literatur sowie in Teilen der Medien und Bevölkerung bereits erkannt worden, dass dies bei Weitem nicht zutreffend ist. Nicht nur der durch Zeugenaussagen bewiesene große Unterstützerkreis der NSU, sondern auch die Tatsache, dass die NSU jahrelang nicht überführt wurde, lassen darauf schließen, dass sich die rechte Szene in Deutschland neu organisiert und an Macht und Einfluss hinzugewonnen hat.
In dieser Hausarbeit wird sich gesondert mit der Frage befasst, ob sich Kontinuitäten insbesondere hinsichtlich politischer und philosophischer Sichtweisen auf den Staat erkennen lassen. Lässt sich eine historische Linie zum „Langen Marsch“ der linken 68er-Bewegung ziehen? Plant oder vollzieht die rechtsextreme Szene bereits einen ‚neuen‘ Marsch durch die Institutionen? Nehmen sich rechte Parteien und Vereinigungen das System der 68er-Bewegung zum Vorbild?
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Die 68er-Bewegung und der "Lange Marsch durch die Institutionen"
- I. Die internationale "Neue Linke"-Bewegung
- 1. USA
- 2. Großbritannien
- 3. Italien
- 4. Frankreich
- 5. Fazit
- II. Die 68er-Bewegung in Deutschland
- III. Der "Lange Marsch durch die Institutionen"
- 1. Die Entstehung des Begriffs
- a) Rudi Dutschke
- b) Mao Tse-Tungs "Langer Marsch"
- 2. Die Bedeutung des Begriffs
- IV. Realität des "Langen Marschs durch die Institutionen"
- 1. Erfolge und Misserfolge der 68er
- 2. Umsetzung des "Langen Marschs durch die Institutionen"
- C. Die neorechtsradikale Szene im Vergleich
- I. Gemeinsamkeiten
- II. Unterschiede
- III. Fazit
- D. Ergebnis
- I. Kontinuitäten
- II. Fazit und Evaluation des Seminars
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die 68er-Bewegung und ihren Einfluss auf die deutsche Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf den Begriff des "Langen Marschs durch die Institutionen". Sie analysiert die Entstehung und Bedeutung des Begriffs sowie die tatsächliche Umsetzung dieses Konzeptes in der deutschen Politik und Gesellschaft.
- Die internationale "Neue Linke"-Bewegung und ihre Ziele
- Der "Lange Marsch durch die Institutionen" als Strategie der 68er-Bewegung
- Die Erfolge und Misserfolge der 68er-Bewegung in Deutschland
- Vergleich der 68er-Bewegung mit der neorechtsradikalen Szene
- Kontinuitäten und Unterschiede zwischen den beiden Bewegungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand der Hausarbeit vor und erläutert die Relevanz des Themas. Kapitel B untersucht die 68er-Bewegung im internationalen Kontext, wobei die Entwicklungen in den USA, Großbritannien, Italien und Frankreich beleuchtet werden. Anschließend wird die 68er-Bewegung in Deutschland betrachtet und die Entstehung des Begriffs "Lange Marsch durch die Institutionen" analysiert. Kapitel IV untersucht die tatsächliche Umsetzung des Konzepts in der deutschen Gesellschaft und bewertet die Erfolge und Misserfolge der 68er-Bewegung. In Kapitel C erfolgt ein Vergleich der 68er-Bewegung mit der neorechtsradikalen Szene, wobei Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden. Das Ergebnis der Arbeit fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und analysiert die Kontinuitäten zwischen den beiden Bewegungen. Abschließend erfolgt eine Evaluation des Seminars.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Themen 68er-Bewegung, "Lange Marsch durch die Institutionen", Studentenbewegung, Neue Linke, Politische Kultur, Radikalisierung, Kontinuität, Neorechtsradikalismus, Rechtsextremismus, Deutschland, Geschichte, Politik, Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Louisa Schultheis (Autor:in), 2014, Rechtsextremismus in Deutschland. Ein "neuer" Marsch durch die Institutionen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338744