Der entscheidendste Einschnitt der Agenda 2010 im Zuge der rot-grünen Koalition unter Bundeskanzler Gerhard Schröder in den Sozialstaat – die Einführung von Hartz IV als „viertes Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ am 01.01.2005 – ‚feiert‘ gegenwärtig ihren zehnten Geburtstag. Was hat Hartz IV bewirkt? Konnte die hohe Arbeitslosenquote in den ‚Griff‘ bekommen werden?
Die Bereitstellung des Existenzminimums in Form des Arbeitslosengeld II (ALG II) ist für den Empfänger an Bedingungen gebunden, die bei Nichtbeachtung dieser zu finanziellen Sanktionen für den Betroffenen und sozialer Isolation bis hin zur temporären Obdachlosigkeit führen können. Diese Tatsache steht im Widerspruch gegenüber dem ersten Absatz des Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, welcher an keinerlei Bedingungen geknüpft ist. In Anbetracht dieser Sachlage bezieht sich das Interesse zunehmend auf die kontrovers geführte Debatte über die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE), welches jedem Bürger die Existenz in Form eines Grundkapitals, ohne an jegliche Bedingungen geknüpft zu sein, absichert. Die fundamentale Frage für eine Etablierung des BGE lautet: Kann ein BGE zu einer Prosperität (bei anhaltender Inflation) der sozialen Marktwirtschaft führen? Dies steht in unmittelbarer Abhängigkeit zur Motivationsbereitschaft der Menschen.
In der vorliegenden Arbeit wird anhand einer Evaluation des gegenwärtigen Sozialstaatsmodells untersucht, warum die Hartz IV Reform den ersten Artikel des Grundgesetzes ‚angreift‘ und inwiefern das BGE eine für die vorangegangenen Aspekte verbessernde Alternative durch Gewährleistung der menschlichen Grundrechte darstellt, zu einer Prosperität der sozialen Marktwirtschaft mithilfe der Ermöglichung zur Teilnahme eines jeden Bürgers am öffentlichen Leben und zu einem gesellschaftlich-sozialen und kulturellen Paradigmenwechsel führen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Die Notwendigkeit zur Reformierung des aktuellen Sozialstaatsmodells
- Zehn Jahre Hartz IV als Realisierung des gegenwärtigen Sozialstaatsmodells
- Das BGE als menschenwürdigere Alternative
- Der aktuelle Forschungsstand und die Aufwertung der menschlichen Grundwerte
- Finanzielle Realisierbarkeit
- Ein BGE führt zu einer Prosperität der sozialen Marktwirtschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Notwendigkeit einer Reform des aktuellen Sozialstaatsmodells, indem sie Hartz IV als dessen Realisierung analysiert und die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) als alternative Lösung präsentiert.
- Die Kritik an Hartz IV und dessen Auswirkungen auf die Würde des Menschen
- Die Darstellung des BGE als menschenwürdige Alternative
- Die Analyse der finanziellen Realisierbarkeit des BGE
- Die Untersuchung der Auswirkungen des BGE auf die Prosperität der sozialen Marktwirtschaft
- Die Bedeutung des BGE für einen gesellschaftlichen und sozialen Paradigmenwechsel
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Notwendigkeit zur Reformierung des aktuellen Sozialstaatsmodells, die durch die Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 ihren Höhepunkt fand. Es wird argumentiert, dass Hartz IV im Widerspruch zum Grundgesetz steht und zu negativen Folgen für die Betroffenen führt.
Kapitel 2 beleuchtet die Auswirkungen von Hartz IV auf die Arbeitslosenquote und die Gesellschaft. Es werden kritische Punkte wie die Sanktionspolitik, die Entstehung von Niedriglohnjobs und die wachsende soziale Ungleichheit aufgezeigt.
Das dritte Kapitel präsentiert das BGE als eine menschenwürdigere Alternative zu Hartz IV. Es beleuchtet die aktuellen Forschungsstand und argumentiert, dass das BGE die Menschenwürde stärker respektiert und gleichzeitig die soziale Marktwirtschaft positiv beeinflussen kann.
Schlüsselwörter
Hartz IV, Sozialstaat, Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE), Grundgesetz, Arbeitslosigkeit, Armut, soziale Marktwirtschaft, gesellschaftlicher Wandel, soziale Ungleichheit, Menschenwürde.
- Quote paper
- Alexander Syad Akel (Author), 2015, Hartz IV versus Bedingungsloses Grundeinkommen. Die (Re-)Transformation vom Workfare- zum Welfare State, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338769