Diese Masterarbeit spannt den Bogen der 160-jährigen Geschichte der institutionellen Kinderbetreuung in Deutschland, von der historischen Entwicklung des Kindergartenwesens seit dem Mittelalter, über die gegenwärtigen demografischen Entwicklungen und der bildungspolitischen Diskussionen und setzt diese als Grundlage für einen begründeten quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung miteinander in Beziehung. Die Arbeit zeigt auf, dass eine gute Kinderbetreuung und frühe Förderung für alle Kinder zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben in Deutschland gehören. Im Zusammenhang mit den gesetzlichen Entwicklungen des letzten Jahrzehntes zeigt die Arbeit die Weiterentwicklung der Aufgabenschwerpunkte der öffentlichen Jugendhilfe auf und erläutert die Steuerungsinstrumente der Berliner Behörde beim Ausbau der Berliner Kita-Landschaft.
Am 01. August 2013 trat mit der neuen Fassung des § 24 II, 1 des Achten Buches des Sozialgesetzes SGB VIII ein individuell einklagbarer Rechtsanspruch auf einen bedarfsgerechten Betreuungsplatz in einer Tageseinrichtung oder einer Kindertagespflege, für Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres, in Kraft. Die vorige Gesetzeslage sah lediglich die Verpflichtung zur Betreuung ab Vollendung des dritten Lebensjahres vor. Mit dieser gesetzlichen Neufassung stehen Länder und Kommunen in der Handlungspflicht, Kindertagesplätze für Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres, zur Verfügung zu stellen. In diesem Sinne hat sich der Kita-Ausbau zu einem zentralen familien- und bildungspolitischen Gestaltungsfeld entwickelt, dass starke Beachtung in der zivilen und medialen Öffentlichkeit gefunden hat.
Der bedarfsgerechte Ausbau der Kindertagesbetreuung wurde bereits 2007, von Bund, Länder und Kommunen auf dem sog. "Krippengipfel", unter der Verantwortlichkeit von Frau Ursula von der Leyen, der damaligen Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, mit sehr ehrgeizigen Zielvorgaben festgelegt. Dabei sollte, bis zum Inkrafttreten der gesetzlichen Neuregelung des Kita-Ausbaugesetzes, bundesweit, im Durchschnitt für mindestens jedes dritte Kind unter drei Jahren, ein bedarfsgerechter Betreuungsplatz zur Verfügung stehen. Dazu sollte die Zahl der Betreuungsplätze auf eine beträchtliche Zahl von 750.000 Plätze erhöht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzfassung/Summary
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Ziel der Arbeit
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2. Von der Kleinkinderbewahranstalt zum Kindergarten
- 2.1 Die Kleinkinderbewahranstalt
- 2.2 Die Kleinkinderschule
- 2.3 Der Kindergarten
- 3. Ausweitung der Kindertagesbetreuung
- 3.1 Demografische Entwicklung
- 3.2 Bildungspolitische Entwicklungen
- 3.2.1 PISA, IGLU und die Bildungspläne
- 3.2.2 Kinderbetreuung für Kinder unter drei Jahren
- 3.3 Die Liberalisierung der Kindertagesstätten
- 4. Instrumente behördlicher Steuerung beim Berliner Kita-Ausbau
- 4.1 Angebotsstruktur
- 4.1.1 Betreuungsquote und Betreuungsbedarf
- 4.1.2 Träger und Einrichtungen
- 4.2 Bedarfsplanung
- 4.3 Bedarfsatlas
- 4.4 Betriebserlaubnis
- 4.4.1 Pädagogisches Konzept
- 4.4.2 Raumkonzept
- 4.5 Finanzierung
- 4.6 Kita-Gutscheinsystem
- 5. Schlussfolgerungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Liberalisierung der Kinderbetreuungsplätze in Berlin und betrachtet die behördliche Steuerung beim Ausbau der Berliner Kita-Landschaft. Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung des Kindergartenwesens in Deutschland, die demografischen Veränderungen und die aktuellen bildungspolitischen Diskussionen. Sie analysiert die Rolle der öffentlichen Jugendhilfe im Kontext der Liberalisierung und zeigt die verschiedenen Steuerungsinstrumente der Berliner Behörde auf.
- Die historische Entwicklung der Kinderbetreuung in Deutschland
- Die demografischen Herausforderungen und deren Einfluss auf die Kinderbetreuung
- Die aktuelle Bildungspolitik und die Bedeutung von frühkindlicher Bildung
- Die Liberalisierung der Kinderbetreuungsplätze und ihre Auswirkungen
- Die Rolle der öffentlichen Jugendhilfe bei der Steuerung des Kita-Ausbaus
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die historische Entwicklung der Kinderbetreuung in Deutschland, beginnend mit der Kleinkinderbewahranstalt im 19. Jahrhundert, über die Kleinkinderschule bis hin zum Kindergarten. Kapitel 3 untersucht die Ausweitung der Kindertagesbetreuung im Kontext der demografischen Entwicklung und der aktuellen Bildungspolitik. Es werden die wichtigsten bildungspolitischen Entwicklungen, wie PISA und IGLU, sowie die Bedeutung von Kinderbetreuung für Kinder unter drei Jahren diskutiert. Kapitel 4 analysiert die Instrumente der behördlichen Steuerung beim Berliner Kita-Ausbau, einschließlich der Angebotsstruktur, der Bedarfsplanung, des Bedarfsatlas, der Betriebserlaubnis, der Finanzierung und des Kita-Gutscheinsystems.
Schlüsselwörter
Kinderbetreuung, Kita-Landschaft, Liberalisierung, behördliche Steuerung, Demografie, Bildungspolitik, Jugendhilfe, Bedarfsplanung, Betriebserlaubnis, Finanzierung, Kita-Gutscheinsystem.
- Quote paper
- Ali El-Khatib (Author), 2015, Die Liberalisierung der Kinderbetreuungsplätze. Behördliche Steuerung beim Ausbau der Berliner Kita-Landschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338860