Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vorrangig mit der Thematik der Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen. Der Fokus liegt dabei vor allem wegen der Aktualität auf der Ausarbeitung von Chancen und Möglichkeiten, die sich durch den Zustrom von Flüchtlingen bietet, um ggf. den besagten Mangel beseitigen zu können. Als weiterer Lösungsansatz für die beschriebene Problematik sollen allgemein Menschen mit Migrationshintergrund (MH) betrachtet werden. Zum einen sollen die beiden Variablen (Menschen mit MH und Flüchtlinge) auf der Angebotsseite theoretisch umrissen und nach Anforderungen und Strukturen charakterisiert werden. Zum anderen soll die Nachfrageseite – in der vorliegenden Studie die Nachfrage nach Fachkräften (FK) in der Pflege und in der Humanmedizin – analysiert werden. Ziel ist ein Erkenntnisgewinn, inwieweit ein Marktgleichgewicht gewährleistet werden kann, um den Herausforderungen der Zeit gerecht werden zu können, sprich den Bedarf nach FK decken zu können. In dieser Arbeit sollen vorwiegend auf folgende Fragen annähernde Antworten gefunden werden: Wie sieht die Fachkräftelandschaft im Gesundheitswesen aus und welche Faktoren beeinflussen diese?, Welche Eigenschaften benötigten die nachgefragten FK und sind diese Eigenschaften bei Menschen mit Migrations- und/oder Flüchtlingshintergrund vorzufinden?, Gibt es schon erste Projekte, in denen versucht wird den Fachkräftemangel mit dieser Zielgruppe (Migranten/Flüchtlinge) zu decken?, Welche Chancen bieten sich durch die aktive Integration in den Arbeitsmarkt dieser beiden Gruppen im Hinblick auf neue gesellschaftliche Herausforderungen im Gesundheitswesen?, Welche idealen Maßnahmen lassen sich für die Umsetzung der FK-Sicherung ableiten?
Durch die systematische Literaturrecherche soll ein möglichst breites und umfassen-des Bild der Thematik gewonnen werden, sodass möglichst konkrete Antworten und Erkenntnisse zu den eben genannten Fragestellungen gewonnen werden können. Um die Aktualität der Materie hervorzuheben, liegt der Fokus bevorzugt auf der Berücksichtigung von zeitgemäßen Quellen (u.a. aktuelle Berichte aus Fachzeitschriften und Zeitungen). Des Weiteren werden bei der Literaturrecherche einschlägige wissenschaftliche Datenbanken und Datenbanken von Bibliotheken genutzt, wobei zur Variation der Schlüsselbegriffe, Operatoren, Nachbarschaftsoperatoren und Platzhalter verwendet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Ausgangssituation und Problemstellung
- 1.2. Zielsetzung und Vorgehensweise
- 2. Betrachtung von Angebots- und Nachfrageseite: Theoretische Grundlagen und Beschreibung der betrachteten Variablen
- 2.1. Der gegenwärtige Gesundheitsmarkt
- 2.2. Analyse der Nachfrage: Fachkräftemangel im Gesundheitswesen
- 2.2.1. Demografische Aspekte der Fachkräftesituation in Deutschland
- 2.2.2. Auswirkung des Fachkräftemangels auf die pflegerische Versorgung
- 2.2.3. Auswirkung des Fachkräftemangels auf die medizinische Versorgung
- 2.3. Analyse des Angebots I: Fachkräftepotenzial Menschen mit Migrationshintergrund
- 2.3.1. Strukturdaten und Status Quo
- 2.3.2. Bildungs- und Arbeitsmarktsituation
- 2.4. Analyse des Angebots II: Fachkräftepotenzial Menschen mit Flüchtlingshintergrund
- 2.4.1. Strukturdaten und Status Quo
- 2.4.2. Möglichkeiten und Barrieren des Arbeitsmarktzugangs
- 3. Passung zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Gesundheitsmarkt
- 3.1. Die Matching-Problematik
- 3.2. Passungsmöglichkeiten auf Angebotsseite: Matching-Kriterien bei Menschen mit Migrationshintergrund
- 3.2.1. Qualifikationsbezogene Matching-Kriterien
- 3.2.2. Informationsbezogene Matching-Kriterien
- 3.2.3. Motivationsbezogene Matching-Kriterien
- 3.2.4. Mobilitätsbezogene Matching-Kriterium
- 3.2.5. Sonstige Matching-Kriterien: Bürokratischer Aufwand
- 3.3. Passungsmöglichkeiten auf Nachfrageseite: Matching-Kriterien bei medizinischem und pflegerischem Fachkräftebedarf
- 3.3.1. Qualifikationsbezogene Matching-Kriterien
- 3.3.2. Informationsbezogene Matching-Kriterien
- 3.3.3. Motivationsbezogene Matching-Kriterien
- 3.3.4. Mobilitätsbezogene Matching-Kriterien
- 3.3.5. Sonstige Kriterien: Kulturelle Kongruenz
- 3.4. Zusammenfassende und vergleichende Auswertung der betrachteten Matching-Kriterien
- 4. Überwindung der Matching-Problematik
- 4.1. Maßnahmen zur Verbesserung der Fachkräftesituation
- 4.2. Good-Practice Beispiele
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Integration von Menschen mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund in das deutsche Gesundheitswesen und analysiert, wie diese Integration zur Reduzierung des Fachkräftemangels beitragen kann. Die Arbeit untersucht die aktuelle Situation des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen, analysiert das Potenzial von Menschen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund als Fachkräfte und identifiziert die Herausforderungen und Möglichkeiten der Integration.
- Die demografische Entwicklung in Deutschland und deren Auswirkungen auf den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen
- Die Analyse des Fachkräftepotenzials von Menschen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund
- Die Untersuchung der Matching-Problematik zwischen dem Bedarf des Gesundheitswesens und den Qualifikationen und Fähigkeiten von Menschen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund
- Die Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung der Integration von Menschen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund in das Gesundheitswesen
- Die Vorstellung von Good-Practice Beispielen für erfolgreiche Integrationsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik der Integration von Menschen mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund in das Gesundheitswesen ein. Es werden die aktuelle Situation und die Herausforderungen sowie die Zielsetzung und die Vorgehensweise der Arbeit erläutert.
Kapitel 2 analysiert die Angebots- und Nachfrageseite des Gesundheitsmarktes. Es werden die demografischen Entwicklungen und die Auswirkungen auf den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen sowie das Fachkräftepotenzial von Menschen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund beleuchtet.
Kapitel 3 untersucht die Passung zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Gesundheitsmarkt. Es werden Matching-Kriterien für Menschen mit Migrationshintergrund und für den Bedarf des Gesundheitswesens vorgestellt und analysiert.
Kapitel 4 diskutiert Maßnahmen zur Überwindung der Matching-Problematik und stellt Good-Practice Beispiele für erfolgreiche Integrationsmaßnahmen vor.
Kapitel 5 fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Fachkräftemangel, Gesundheitswesen, Migration, Flüchtlinge, Integration, Matching-Problematik, Qualifikation, Motivation, Mobilität, Good-Practice Beispiele.
- Arbeit zitieren
- Avista Assadi (Autor:in), 2016, Die Integration von Menschen mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund in das Gesundheitswesen als Chance zur Reduzierung des Fachkräftemangels, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338921