Dämonen, Vampire, Exorzisten. Man möchte annehmen, dass diese Schlagworte in unserer heutigen technisierten Zeit fast gar keine Bedeutung mehr haben. Man verbindet sie mit dem Aberglauben früherer Epochen des menschlichen Daseins. Wer ebenso denkt unterliegt allerdings einem großen Irrtum.
Betrachtet man die heutige Medienlandschaft, so wird man feststellen, dass die Filme, Bücher und Fernsehserien mit Dämonen, Vampiren und Exorzisten gerade seit den letzten 30 Jahren boomen. Natürlich gab es bereits zu Stummfilmzeiten sehr erfolgreiche Horrorfilme wie „Nosferatu“ 1921/22 mit Max Schreck. Dieser Film machte den Schauspieler zu einer Legende, dessen Figur auch der heutigen Jugend noch ein Begriff sein wird. Den ausgefeilten Anfang dieses Trends begründete jedoch der skandalöse Kassenschlager „Der Exorzist“ nach der Romanvorlage von William Peter Blatty, in dem ein Priester um die Seele eines kleinen besessenen Mädchens kämpft.
Die heutige Jugend, ja bereits 10jährige Kinder kennen die Serien „Buffy – Im Bann der Dämonen“, „Charmed – Zauberhafte Hexen“ und „Angel – Jäger der Finsternis“ nahezu auswendig. In der US-Serie „Buffy – Im Bann der Dämonen“ geht es um eine Teenagerin, die auserwählt ist als „die Jägerin“ um die Welt von Vampiren und Dämonen zu befreien. Angel, Hauptfigur der gleichnamigen Serie, ist ein Vampir mit Seele der ebenfalls gegen die okkulten Mächte kämpft um die Unschuldigen zu beschützen; und in „Charmed – Zauberhafte Hexen“ gehen drei Hexenschwestern auf Dämonenjagd. Wer diesen Trend als schlechte Horrorschocker herunterspielt, der verkennt das Wesentliche. Das übersinnliche Okkulte ist nicht nur zu einem beliebten Unterhaltungsthema geworden, sondern schon fast ein Teil der modernen Gesellschaft.
In dieser Arbeit möchte ich nun dieses Themengebiet einerseits vorstellen und die einzelnen Zusammenhänge entflechten und aufzeigen. Zum anderen möchte ich gerade am Teilgebiet Exorzismus den Bogen zum Seminarthema, unter dem Aspekt außergewöhnlicher Bewusstseinszustände, spannen und die Frage aufgreifen ob Besessenheit existiert oder dies nur eine verkannte psychische Dysfunktion ist.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Dämonologie
- 1.1 Ethymologie und vorchristliche Vorstellungen
- 1.2 Heidnische Vorstellungen – Dämonen- und Götterbild bei den Germanen
- 1.3 Die Entstehung von Teufel und Dämonen nach christlichen Auffassungen
- 1.4 Die Hierarchie der Unterwelt
- 1.5 Vorstellung der gängigsten Dämonen nach katholischen Vorstellungen
- C. Vampirismus
- 2.1 Was ist ein Vampir?
- 2.2 Die Wurzeln des Vampirismus in Europa
- 2.3 Historische „Vampire“
- 2.3 a) Vlad Tepes
- 2.3 b) Elisabeth Báthory
- 2.3 c) Gilles de Rais
- 2.4 Der Vampir in Literatur und Film – Wandel eines Charakters
- D. Exorzismus
- 3.1 Entstehung des Exorzismus - Exorzismus im Wandel der Zeit
- 3.2 Die Richtlinien für einen Exorzisten
- 3.3 Merkmale eines Besessenen
- E. Resumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung und Rezeption von Dämonen, Vampiren und Exorzismus in der heutigen Gesellschaft, im Kontrast zu historischen und kulturellen Kontexten. Sie beleuchtet die Entwicklung dieser Konzepte von vorchristlichen Vorstellungen bis hin zu ihrer Präsenz in moderner Unterhaltung. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Exorzismus und der Frage nach der Existenz von Besessenheit im Vergleich zu psychischen Dysfunktionen.
- Entwicklung des Dämonen- und Götterbildes in verschiedenen Kulturen
- Historische und kulturelle Hintergründe des Vampirismus
- Die Geschichte und Praxis des Exorzismus
- Die Darstellung von Dämonen, Vampiren und Exorzismus in der modernen Medienlandschaft
- Die Frage nach der Realität von Besessenheit versus psychischen Störungen
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung stellt die überraschende Aktualität und Popularität von Dämonen, Vampiren und Exorzismus in der heutigen Gesellschaft fest, trotz des vermeintlichen Aberglaubens, den diese Themen in früheren Epochen repräsentierten. Sie verweist auf den Boom an Filmen, Büchern und Fernsehserien in den letzten 30 Jahren, beginnend mit dem Erfolg von "Nosferatu" und gefolgt von Meilensteinen wie "Der Exorzist". Moderne Serien wie "Buffy", "Charmed" und "Angel" verdeutlichen die tiefgreifende Integration dieser Themen in die moderne Popkultur und kündigen das zentrale Thema der Arbeit an: die Untersuchung der einzelnen Zusammenhänge und die Beziehung zum Aspekt außergewöhnlicher Bewusstseinszustände im Kontext des Exorzismus.
B. Dämonologie: Dieses Kapitel untersucht den Begriff der Dämonologie, beginnend mit der Ethymologie des Wortes "Dämon" aus dem Griechischen. Es zeigt, dass die antiken Vorstellungen von Dämonen sich von den späteren christlichen Konzepten deutlich unterscheiden. In der griechischen Mythologie gab es keine klare Trennung zwischen guten und bösen Mächten; Dämonen waren eher Schicksalszuteiler, vergleichbar mit Göttern, die sowohl positive als auch negative Eigenschaften aufwiesen. Der Text vergleicht diese Vorstellung mit der Entwicklung der Dämonologie im Alten und Neuen Testament, wobei die klare Trennung zwischen Gott und Satan erst im Neuen Testament deutlich wird. Das Kapitel beleuchtet die germanischen Vorstellungen von Göttern und Dämonen, wobei Götter wie Odin und die Göttin Hel, Herrscherin des Totenreichs, vorgestellt werden. Loki wird als Gegenspieler der guten Asen beschrieben, jedoch nicht als eindeutiges Äquivalent zu Satan.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Dämonen, Vampire und Exorzismus - Eine umfassende Betrachtung
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet eine umfassende Übersicht über Dämonologie, Vampirismus und Exorzismus. Er umfasst eine Einleitung, ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und ein Stichwortverzeichnis (implizit durch die Struktur). Der Fokus liegt auf der Darstellung und Rezeption dieser Themen in der heutigen Gesellschaft im Vergleich zu historischen und kulturellen Kontexten, insbesondere die Entwicklung von vorchristlichen Vorstellungen bis hin zur modernen Popkultur. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Exorzismus und der Frage nach der Existenz von Besessenheit im Vergleich zu psychischen Störungen.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die folgenden Hauptthemen: Die Ethymologie und Entwicklung des Dämonenbegriffs, heidnische und christliche Vorstellungen von Dämonen und ihre Hierarchie, die germanischen Vorstellungen von Göttern und Dämonen (Odin, Hel, Loki), die Entstehung und historische Entwicklung des Vampirismus, bekannte historische „Vampire“ wie Vlad Tepes, Elisabeth Báthory und Gilles de Rais, der Vampir in Literatur und Film, die Entstehung und Geschichte des Exorzismus, die Richtlinien für einen Exorzisten, Merkmale eines Besessenen und die Frage nach der Realität von Besessenheit im Vergleich zu psychischen Störungen.
Welche historischen Figuren werden im Zusammenhang mit Vampirismus erwähnt?
Der Text erwähnt Vlad Tepes (Vlad der Pfähler), Elisabeth Báthory und Gilles de Rais als historische Figuren, die mit dem Vampirismus in Verbindung gebracht werden.
Wie wird der Exorzismus im Text behandelt?
Der Text behandelt die Entstehung und Geschichte des Exorzismus, die Richtlinien für einen Exorzisten und die Merkmale eines Besessenen. Ein wichtiger Aspekt ist der Vergleich der Vorstellung von Besessenheit mit psychischen Störungen.
Welche Rolle spielt die moderne Medienlandschaft?
Der Text untersucht die Darstellung von Dämonen, Vampiren und Exorzismus in der modernen Medienlandschaft (Filme, Bücher, Fernsehserien) und deren Einfluss auf die heutige Rezeption dieser Themen. Er erwähnt explizit den Einfluss von Filmen wie "Nosferatu" und "Der Exorzist" sowie Serien wie "Buffy", "Charmed" und "Angel".
Wie unterscheidet sich die antike Vorstellung von Dämonen von der christlichen?
Der Text hebt hervor, dass die antiken Vorstellungen von Dämonen, insbesondere in der griechischen Mythologie, sich deutlich von den späteren christlichen Konzepten unterscheiden. In der Antike gab es keine klare Trennung zwischen guten und bösen Mächten; Dämonen hatten sowohl positive als auch negative Eigenschaften. Im Christentum hingegen etablierte sich eine klare Trennung zwischen Gott und Satan.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text umfasst die folgenden Kapitel: A. Einleitung, B. Dämonologie, C. Vampirismus, D. Exorzismus, E. Resumée (Zusammenfassung).
Welches Ziel verfolgt der Text?
Der Text untersucht die Darstellung und Rezeption von Dämonen, Vampiren und Exorzismus in der heutigen Gesellschaft im Kontrast zu historischen und kulturellen Kontexten. Er beleuchtet die Entwicklung dieser Konzepte von vorchristlichen Vorstellungen bis hin zu ihrer Präsenz in moderner Unterhaltung.
- Citation du texte
- Stephanie Guillen Niubo (Auteur), 2003, Dämonologie, Vampirismus, Exorzismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33894