Die vorliegende Untersuchung nimmt Bezug auf die Darstellungen von Philon von Alexandria und stellt dar, warum Caligula von Philon zum Feind der Juden deklariert wurde. Als Quellen zu Philon dienen seine Werke "In Flaccum" und "Legatio ad Gaium". Für die Hausarbeit dient die Übersetzung von Leopold Cohn und Isaac Heinemann mit einem Sachweiser zu Philo, der in den Kommentaren weitere Informationen zur Forschungslage bietet. Darüber hinaus geht die Hausarbeit der Frage nach, welche Rolle die kultisch-religiöse Anerkennung der eigenen Person des Kaisers dabei spielte.
Die Struktur der Ausarbeitung soll mit dem Kaiserkult des Princeps beginnen, da dieser mit zur Eskalation der religiösen Konflikte beigetragen hat, und so in die Thematik einführen. Ferner geht es um die Verstärkung der Aggressionen zwischen Caligula und den Juden Alexandrias und Judäas. Der Statuenbefehl, der als Höhepunkt der Auseinandersetzungen gilt und von Philon beschrieben wurde, wird ebenfalls mit einbezogen. Darüber hinaus wird Herod Agrippa betrachtet, der eine große Rolle spielte, insbesondere in der Umsetzung der vom Kaiser erlassenen Befehle, sowohl in Alexandria als auch in Jerusalem. Interessant bei Agrippa ist, dass auch er Jude war. Eine weitere wichtige Person in der Gesamtdarstellung ist Flaccus, der Präfekt Alexandrias, welcher 32. n. Chr. von Kaiser Tiberius eingesetzt worden ist. Ihm kommt eine tragende Funktion bei den Reibungen im Jahre 38. n. Chr. in Alexandria zu.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Philon über Caligulas Personenkult
- Der Rechtsstatus der Juden
- Agrippa zwischen Judentum und Kaiserkult
- Die Rolle des Flaccus bei der Verbreitung des Kaiserkultes
- Der Statuenbefehl als Höhepunkt des Anspruchs auf Vergöttlichung
- Die Gesandtschaft der Juden bei Kaiser Gaius
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung des römischen Kaisers Caligula durch den jüdisch-hellenistischen Schriftsteller Philon von Alexandria. Sie analysiert Philons Werke "In Flaccum" und "Legatio ad Gaium" im Hinblick auf die Darstellung Caligulas als Feind der Juden und untersucht, welche Rolle der Kaiserkult in diesem Konflikt spielte.
- Der Personenkult des Caligula und seine Bedeutung im römischen Reich
- Die Konflikte zwischen Caligula und den Juden in Alexandria und Judäa
- Die Rolle von Herod Agrippa und Flaccus bei der Umsetzung der kaiserlichen Befehle
- Philons Kritik an Caligulas Politik und seine Darstellung des Kaisers als Tyrann
- Die Bedeutung des Rechtsstatus der Juden im römischen Reich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Darstellung Caligulas als tyrannischer Herrscher, die sich vor allem in den Werken von Philon von Alexandria findet. Das erste Kapitel analysiert Philons Schilderung des Personenkultes Caligulas und dessen Auswirkungen auf die Beziehung zwischen dem Kaiser und den Juden. Im zweiten Kapitel wird der Rechtsstatus der Juden im römischen Reich unter der Herrschaft von Augustus und Tiberius beleuchtet, um die Situation unter Caligula einzuordnen. Es werden die politischen und religiösen Konflikte zwischen Caligula und den Juden in Alexandria und Judäa betrachtet und die Rolle von Herod Agrippa und Flaccus in diesem Konflikt untersucht. Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Analyse der Quellen, insbesondere die Werke von Philon von Alexandria, um die Darstellung Caligulas als Feind der Juden zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Caligula, Personenkult, Kaiserkult, Judentum, Philo von Alexandria, Legatio ad Gaium, In Flaccum, Alexandria, Judäa, Herod Agrippa, Flaccus, Rechtsstatus, antikes Judentum, Römisches Reich, Judenhass, Judenverfolgung
- Citar trabajo
- Benedikt Brkic (Autor), 2016, Caligulas Personenkult und der Konflikt des Kaisers mit den Juden aus Alexandria und Judäa. Die Sichtweise des Philon von Alexandrien, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339029