Diese Hausarbeit nimmt David Bowies Tod zum Anlass der Untersuchung, wie Menschen die sozialen Netzwerken wie beispielsweise Facebook, Twitter oder Instagram nutzen, um ihre Betroffenheit auszudrücken und sich als Teil einer trauernden Gemeinde zu fühlen. Die sozialen Netzwerke stellen dabei die visuelle Technologie bereit, die visuellen Elemente, die der Sichtbarmachung des persönlichen Empfindens
dienen, wie Fotografien und anderes Bildmaterial. Da beispielhaft die Trauer um einen Popstar im Blickpunkt steht, stützt diese Arbeit sich auch auf gedankliche Konstrukte
der verhältnismäßig jungen Studien zum Thema ‚Celebrities‘ – welche sich mit „der Herstellung, der Vermarktung und dem Handel“ mit berühmten Persönlichkeiten befassen.
Am 10. Januar 2016 verstarb überraschend der britische Sänger David Bowie, eine der einflussreichsten Figuren unserer Zeit und der Populärkultur insbesondere. Ich habe die traurige Nachricht am Morgen des darauffolgenden Tages vernommen – als ich, wie es offenbar heutzutage üblich ist, gleich nach dem Aufstehen die Facebook-App auf meinem Smartphone nach Neuigkeiten durchsuchen wollte. Der Newsfeed kannte nur ein Thema: David Bowie.
Jedes (Online)-Magazin, jede Seite, die ich mit einem ‚Gefällt mir‘ markiert habe, verkündete Bowies überraschenden Tod – Foto, Schlagzeile, geschockter Text. Und die Kommentare und Likes sprudelten. Die Netzgemeinde überschlug sich. In meinem digitalen Freundeskreis konnte ich beobachten, wie jeder individuell Anteilnahme zeigen wollte – ob mit einem Foto, einem Musikvideo oder einem Zitat des persönlichen Lieblingssongs.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Private vs. öffentliche Ausdrücke von Trauer
- Die visuelle Kultur öffentlicher Trauer in der Gegenwart
- Umgang mit dem Tod von Berühmtheiten
- Reaktionen auf David Bowies Tod in den sozialen Netzwerken
- Trauer um Bowie und die „Grief Police“
- Wie beeinflussen die sozialen Medien visuelles Gedenken?
- Schlussfolgerungen
- David Bowie - in memoriam
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, wie Menschen die sozialen Netzwerke nutzen, um ihre Betroffenheit über den Tod von David Bowie auszudrücken und sich als Teil einer trauernden Gemeinde zu fühlen. Dabei liegt der Fokus auf der visuellen Technologie der sozialen Netzwerke, die es ermöglicht, persönliche Gefühle durch Fotografien und anderes Bildmaterial sichtbar zu machen.
- Die visuelle Kultur öffentlicher Trauer in der Gegenwart
- Der Einfluss der sozialen Medien auf visuelles Gedenken
- Die Rolle von Berühmtheiten in der Trauerkultur
- Der Umgang mit Trauer in der digitalen Welt
- Die Bedeutung von Bildern und Symbolen im Prozess der Trauerbewältigung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar und beleuchtet den Tod von David Bowie als Anlass für die Untersuchung. Im Anschluss daran werden die unterschiedlichen Formen des Trauerns im privaten und öffentlichen Raum betrachtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der visuellen Kultur der öffentlichen Trauer in der Gegenwart und analysiert den Umgang mit dem Tod von Berühmtheiten.
Das vierte Kapitel widmet sich den Reaktionen auf David Bowies Tod in den sozialen Netzwerken und beleuchtet dabei insbesondere das Phänomen der „Grief Police“. Im fünften Kapitel wird die Frage erörtert, wie die sozialen Medien visuelles Gedenken beeinflussen. Die Arbeit endet mit Schlussfolgerungen, die die Ergebnisse der Untersuchung zusammenfassen und einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen bieten.
Schlüsselwörter
Soziale Netzwerke, visuelle Kultur, Trauer, Gedenken, David Bowie, Berühmtheiten, „Grief Police“, Online-Trauer, Trauerbewältigung, Digitalisierung, Visualisierung, Bildsprache.
- Quote paper
- Frederik Santer (Author), 2016, David Bowie ist tot. Visuelle Expressionen von Trauer in sozialen Netzwerken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339298