Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Begriff Klang. Dieser Klang, der weit mehr als die Ebenen Klangfarbe und Instrumentation umfassen soll, wird mehreren Analyseansätzen unterzogen. Dabei werden sowohl klassische Ansätze der Filmmusikforschung als auch neuere Analyseformen hinzugezogen und in den nachfolgenden Kapiteln erläutert.
Die Begleitung des Bildes im Film mittels Musik und Geräuschen ist älter als die Erfindung des Tonfilmes. Das ästhetische Bedürfnis spielte, bald nach erkannter Kraft der Musik, die zunächst nur zum Übertönen des Projektorlärms diente, eine große Rolle. Neben dem obligaten Klavier, das mit Hilfe der Motion Picture Moods die passende Begleitung zur Szene lieferte, wurde in vielen Theatern auch bereits ein Schlagzeug zur Geräuscherzeugung eingesetzt. Die Vermischung von Musik und Geräusch ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Films und kann bei einer Analyse, die den Klang in den Mittelpunkt stellt, nicht unterschätzt werden. Die Emanzipation des Geräusches führt wie im Späteren aufgezeigt wird auch zu völlig neuen Ansätzen in der Filmmusik.
Als Untersuchungsgegenstand dienen Werke des Komponisten Bernard Herrmann, dessen fruchtbare Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock ebenfalls beleuchtet werden soll. Bernard Herrmann gilt als Vertreter, wenn nicht als Begründer der neueren Filmmusik, die sich mehr dem inneren Geschehen des Bildes zuwendet. Mit dieser Zuwendung öffnet sich der Weg fort von Lautmalereien hin zu gefühlsbetonter und emotionsgeladener Musik. Die verwendeten Szenen wurden auf Grund ihrer interessanten klanglichen Aspekte ausgesucht. Sie sind sowohl in ihrer Wirkungsweise als auch ihrer Entstehung komplett unterschiedlich. Die bewusst heterogene Auswahl soll die Schwachstellen oder Einsatzmöglichkeiten einzelner Analysemethoden verdeutlichen.
Da die bildliche Ebene im Film eine zentrale Rolle spielt, wird auf kurze Szenenbeschreibungen nicht verzichtet. Wo benötigt und vorhanden, wird auch sekundär Bezug auf Partituren genommen, da diese durchaus klangliche Aspekte beinhalten können. Im Vordergrund steht aber die rein auditiv erfahrene Klanglichkeit der ausgewählten Stücke. Auf allfällige Schwierigkeiten wird, in den jeweiligen Kapiteln, direkt hingewiesen und in einer abschließenden Conclusio noch einmal zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Historie der Filmmusikanalyse
- Die Entwicklung der Musik im Film
- Die Rolle der Klanglichkeit
- Musik mit oder ohne Bild?
- Mögliche konventionelle Analyseformen
- Die Entwicklung der Musik im Film
- Klang: Formen der Analyse
- Ansätze
- Kritische Bemerkungen
- Bernard Herrmann und Alfred Hitchcock
- Zusammenarbeit
- Arbeitsweisen
- Bernard Herrmanns Klangsprache
- Ausgewählte Beispiele
- North By Northwest (1959)
- Klanganalyse Crop-Dusting Scene
- Psycho
- Handlung
- Klanganalyse Prelude
- Klanganalyse The Murder
- The Birds (1963)
- Klanganalyse zu The Birds
- North By Northwest (1959)
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Begriff Klang in der Filmmusik und analysiert ausgewählte Werke des Komponisten Bernard Herrmann, insbesondere seine Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock. Ziel ist es, klassische und neuere Ansätze der Filmmusikanalyse zu beleuchten und anhand von Beispielen aus Herrmanns Filmmusik die Rolle des Klanges in der Gestaltung von Filmen zu untersuchen.
- Die Entwicklung der Filmmusik und die Rolle der Klanglichkeit
- Klassische und neuere Ansätze der Filmmusikanalyse
- Die Klangsprache von Bernard Herrmann und seine Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock
- Die Verwendung von Klang in ausgewählten Filmszenen von Herrmann
- Die Analyse von Filmmusik im Hinblick auf die Wirkung von Klang auf den Zuschauer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Filmmusik und deren Analyse. Dabei wird die historische Entwicklung der Filmmusik beleuchtet und die Bedeutung von Klang für die Gestaltung von Filmen herausgestellt. Anschließend werden verschiedene Analysemethoden vorgestellt, die sowohl klassische Ansätze der Filmmusikanalyse als auch neuere Ansätze zur Klangforschung berücksichtigen.
Im nächsten Kapitel wird die Zusammenarbeit von Bernard Herrmann und Alfred Hitchcock beleuchtet. Hier werden die Arbeitsweisen des Komponisten und seine besonderen Klangideen vorgestellt. Abschließend werden ausgewählte Filmszenen aus Herrmanns Filmen "North By Northwest", "Psycho" und "The Birds" im Hinblick auf ihre klangliche Gestaltung analysiert.
Schlüsselwörter
Filmmusikanalyse, Klang, Bernard Herrmann, Alfred Hitchcock, "North By Northwest", "Psycho", "The Birds", Klangsprache, Filmszene, Filmmusikgeschichte, Psychoakustik, konventionelle Analysemethoden, neuere Ansätze
- Citar trabajo
- MA Sarah Lutz (Autor), 2014, Klang in Filmmusik. Bernard Herrmanns Klangsprache, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339383