Im Fokus der Arbeit steht der fünfte veröffentlichte Zamonien-Roman von Walter Moers „Der Schrecksenmeister“, der 2007 veröffentlicht wurde, und die Intertextualität, die sich darin verbirgt.
Der Prätext des Romans „Der Schrecksenmeister“ ist das Märchen „Spiegel das Kätzchen“ aus der Buchreihe von Gottfried Keller „Die Leute von Seldwyla“. Wenn die Inhalte beider Werke gegenübergestellt werden, lässt sich relativ schnell erkennen, dass es sich nicht nur um eine Anlehnung an Kellers Märchen handelt, sondern der gesamte Plot weitestgehend übernommen wurde und in die zamonische Welt eingefügt wurde. An dieser Stelle stellt sich dann die Frage inwieweit dabei noch von Intertextualität und nicht aber vom Abschreiben zu sprechen ist. Im Folgenden soll diese Problematik geklärt werden, unter anderem auch im Zusammenhang mit der Intertextualitätsthematik von Gérad Genette, mit dessen Hilfe die Einordnung in das literarische Feld der Hypertextualität deutlich gemacht werden soll, was eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik erleichtert. Im Weitern soll auch gezeigt werden welche weiteren Prätexte es gibt und welche Rolle sie spielen.
Walter Moers, geboren am 24.05.1957 in Mönchengladbach, gilt als erfolgreicher deutschsprachiger Autor. Seit mehreren Jahren veröffentlicht, der nur selten in der Öffentlichkeit auftretende Autor, seine parodiegefüllten Werke. Schon 1988 wurde er mit der Herausgabe von der Geschichte um den Käpt`n Blaubär bekannt, die durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Medien publik wurde. Grundlegend sind seine Comics und Geschichten durch Satiren und Parodien geprägt. Hinzu kommt, dass in seiner Romanreihe, rund um Geschichten über den fiktiven Kontinent Zamonien, eine Fülle an Intertextualität und Intermedialität zu finden sind. Dies allein würde für eine literaturwissenschaftliche Betrachtung ausreichen. Aber auch die Art des Schreibens, ausgezeichnet durch Verweise, Anspielungen auf Fremdtexte, diverse Wortspiele und Anagramme, die dem Leser Aufschluss über die Zusammenhänge der literarischen Welt geben können, und auch die Vielzahl von Illustrationen, die sich durch die Bücher ziehen, zeichnen diese Romanreihe besonders aus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Autorenschaft: Gottfried Keller, Hildegunst von Mythenmetz und Walter Moers
- Intertextualitätsbegriffe und deren Bedeutung für den Roman
- „Spiegel das Kätzchen“ vs. „Der Schrecksenmeister“
- Intertextuelle Bezüge
- Echo das Krätzchen
- Der Baum der Erkenntnuss
- Die Schreckseneichen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Intertextualität in Walter Moers' Roman „Der Schrecksenmeister“. Er untersucht die Beziehung des Romans zu seinem Prätext, Gottfried Kellers Märchen „Spiegel das Kätzchen“, und beleuchtet die Rolle der fiktiven Autorenschaft in der Konstruktion der Geschichte.
- Die Rezeption von Gottfried Kellers „Spiegel das Kätzchen“ in Moers' „Der Schrecksenmeister“
- Die fiktive Autorenschaft von Hildegunst von Mythenmetz und die Konstruktion des Prätextes
- Die Verwendung von Intertextualität und Intermedialität in der Zamonien-Reihe
- Die Bedeutung von Anspielungen, Verweisen und Wortspielen für das Verständnis des Romans
- Die Einordnung des Romans in das literarische Feld der Hypertextualität nach Gérard Genette
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text stellt Walter Moers' Zamonien-Reihe und die Bedeutung der Intertextualität und Intermedialität in seinen Werken vor. Er fokussiert auf „Der Schrecksenmeister“ und seine Beziehung zu Gottfried Kellers „Spiegel das Kätzchen“.
- Die Autorenschaft: Der Text analysiert die fiktive Autorenschaft in „Der Schrecksenmeister“, die die Beziehung zwischen Walter Moers, Hildegunst von Mythenmetz und Gottfried Keller aufzeigt. Er zeigt, wie Moers die Leser zwischen Fiktion und Realität schweben lässt.
- Intertextualitätsbegriffe: Der Text erläutert wichtige Begriffe der Intertextualität, insbesondere Gérard Genettes Konzepte der Transtextualität und Hypertextualität, um die Analyse der Beziehung zwischen „Spiegel das Kätzchen“ und „Der Schrecksenmeister“ zu ermöglichen.
- „Spiegel das Kätzchen“ vs. „Der Schrecksenmeister“: Der Text vergleicht die Inhalte und Strukturen der beiden Werke und stellt die Frage nach der Abgrenzung zwischen Intertextualität und Abschreiben.
Schlüsselwörter
Intertextualität, Hypertextualität, Prätext, Fiktion, Realität, Zamonien, Gottfried Keller, Walter Moers, Hildegunst von Mythenmetz, „Spiegel das Kätzchen“, „Der Schrecksenmeister“, kulinarisches Märchen.
- Arbeit zitieren
- Nadine Langer (Autor:in), 2015, Intertextualität oder Abschreiben? "Der Schrecksenmeister" von Walter Moers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339407