Mit dieser Arbeit soll den „klassische[n] F[ä]llen“ eines Kriegsfilmes nachgegangen werden. Wie konstituierten sich diese nach dem Zweiten Weltkrieg und wie wurden sie zu Standardthemen von Kriegsfilmnarrativen?
1987 könnte sich ein amerikanischer Zuschauer mittleren Alters "Full Metal Jacket" angeschaut haben. Zuvor hat er schon andere Kriegsfilme gesehen, demzufolge griff er auf einen einschlägigen Erfahrungsschatz an Seheindrücken zurück. Ihm kamen während des Schauens bestimmte Filmszenen vor allem im zweiten Teil des Filmes nicht außergewöhnlich vor. Im Gegenteil, er könnte sich erinnert gefühlt haben an alte Filme zum Zweiten Weltkrieg und so etwas gesagt haben wie „Ja, das hab ich schon öfters gesehen, das ist ja der klassische Fall. Das sieht man immer in Kriegsfilmen!“
Ich möchte zeigen inwieweit sich der Vietnam-Combat-Film unter der Regie Stanley Kubricks, sich einiger tradierter Mittel, der „klassischen Fälle“ des Good War-Konzepts bedient und zu welchem Zweck.Von dieser Fragestellung ausgehend, möchte ich danach fragen, welche Veränderungen für die US-Gesellschaft in der Zeit nach dem Vietnam-Krieg gegenüber der US-Gesellschaft in der unmittelbaren Nachkriegszeit sich daraus ablesen lassen. Abschließend werde ich eine persönliche Einschätzung zum Emanzipationsgrad von Full Metal Jacket zu klassischen Nachkriegsfilmen des Zweiten Weltkrieges geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Populärkultur im marxistischen Sinne und das Hegemonie-Konzept nach Antonio Gramsci
- Entstehungsumfeld von Full Metal Jacket: Hollywood Ende der 80er
- Full Metal Jacket: Filmanalyse mit Rückkopplung an das Good War-Konzept
- Die militärische Ausbildung vor Kriegseinsätzen
- Gemeinsamkeiten mit Nachkriegsfilmen des Zweiten Weltkrieges
- Regeneration through violence
- Melting Pot
- Gegner-Darstellung
- Zusammenfassung und eigene Einschätzung
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit der Vietnam-Combat-Film "Full Metal Jacket" unter der Regie Stanley Kubricks, sich einiger tradierter Mittel des "Good War"-Konzepts bedient und zu welchem Zweck. Die Analyse untersucht, welche Veränderungen für die US-Gesellschaft in der Zeit nach dem Vietnam-Krieg gegenüber der US-Gesellschaft in der unmittelbaren Nachkriegszeit sich daraus ablesen lassen.
- Die Rolle des "Good War"-Konzepts in klassischen Kriegsfilmen
- Die Darstellung der militärischen Ausbildung und des Kriegseinsatzes in "Full Metal Jacket"
- Die Anwendung von Hegemonie-Konzepten im Kontext der Filmproduktion
- Die Auswirkungen von Vietnam-Kriegsfilmen auf die US-Gesellschaft
- Der Emanzipationsgrad von "Full Metal Jacket" zu klassischen Nachkriegsfilmen des Zweiten Weltkrieges
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Wie verhält sich "Full Metal Jacket" zum klassischen Kriegsfilmgenre, insbesondere im Hinblick auf das "Good War"-Konzept?
- Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Bedeutung von Populärkultur im marxistischen Sinne und dem Hegemonie-Konzept nach Antonio Gramsci. Es wird untersucht, wie die Hegemonie einer dominanten Klasse durch Kultur und Medien, insbesondere im Kontext von Hollywood-Filmproduktionen, funktioniert.
- Kapitel 3 beleuchtet das Entstehungsumfeld von "Full Metal Jacket" im Kontext des Hollywood-Films der 1980er Jahre.
- Kapitel 4 analysiert "Full Metal Jacket" im Hinblick auf das "Good War"-Konzept. Es werden Gemeinsamkeiten mit Nachkriegsfilmen des Zweiten Weltkrieges hinsichtlich der Darstellung von Gewalt, der "Melting Pot"-Thematik und der Gegner-Darstellung untersucht.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter für diese Arbeit sind: "Good War"-Konzept, Vietnam-Krieg, Hollywood, Populärkultur, Hegemonie, "Full Metal Jacket", Stanley Kubrick, Kriegsfilm, Filmanalyse, Nachkriegsfilme, US-Gesellschaft, Emanzipation.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Mattes (Autor:in), 2011, "Full Metal Jacket". Emanzipation vom klassischen Kriegsfilmgenre, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339455