Bei der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Epoche des Mittelalter wird dem Historiker schnell bewusst, wie wichtig Quellenarbeit ist. Im Falle der Königswahl Friedrichs I. im Jahre 1152 spielt die Quellenarbeit und gerade die kritische Quellenarbeit ebenfalls eine wichtige Rolle.
Die vermeintlich ausführlichste Quelle zur Königswahl Barbarossas bieten die Gesta Frederici, verfasst 1156 vom Geschichtsschreiber Otto von Freising. Warum hier im Zusammenhang mit den Gesta Frederici der Begriff „vermeintlich“ benutzt wird, soll in der folgenden Seminararbeit geklärt werden.
In der Staufer Forschung ist es Odilo Engels gewesen, der als erstes die Objektivität Ottos anzweifelte und der Ansicht war, dass Zusammenhänge welche die Königswahl betreffen durch Otto von Freising unterschlagen wurden. Seitdem wurde das Bild, welches Otto von Freising von der Königswahl Barbarossas vermittelte, mehrfach untersucht. Besonders der Betrachtung der Wahl im Kontext der mittelalterlichen Geschichte wurde größere Bedeutung zugemessen, da diese wichtige Aspekte der Königswahl in ein neues Licht rückte.
Als erstes soll daher in dieser Seminararbeit kurz die Darstellung der Königswahl durch Otto von Freising erläutert werden. Die Argumentationspunkte, welche Otto von Freising aufführt um die Krönung Friedrichs zu beschrieben, sollen dabei kritisch mit Hilfe von Auszügen des aktuellen Forschungstandes untersucht werden.
Das Ergebnis dieser Seminararbeit soll zeigen, inwieweit Otto von Freising mit seiner Schilderung ein vollständiges und objektives Bild der Königswahl von 1152 widerspiegelt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE DARSTELLUNG DER KÖNIGSWAHL IN DEN GESTA FREDERICI
- KRITISCHE ARGUMENTATION DURCH OTTO VON FREISING
- REICHSINSIGNIEN UND EMPFEHLUNG DURCH KONRAD III.
- VON ALLEN GEFORDERT - DURCH DIE GUNST ALLER.
- BARBAROSSA ALS ECKSTEIN
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht kritisch die Darstellung der Königswahl Friedrichs I. Barbarossas im Jahre 1152 in den Gesta Frederici von Otto von Freising. Ziel ist es, zu analysieren, inwiefern Ottos Darstellung ein vollständiges und objektives Bild der Wahl widergibt. Dabei werden die Argumentationspunkte des Geschichtsschreibers im Kontext des aktuellen Forschungsstandes beleuchtet.
- Die Rolle von Otto von Freising als Geschichtsschreiber und seine potenziellen Voreingenommenheiten
- Die Interpretation der Königswahl im Kontext der mittelalterlichen Herrschaftsverhältnisse und Machtstrukturen
- Die Analyse der Argumentation Ottos von Freising im Hinblick auf die Legitimität der Wahl Friedrichs
- Die Bedeutung der Reichsinsignien und die Rolle von Konrad III. bei der Wahl
- Die Darstellung Barbarossas als "Eckstein" zur Überwindung der Feindschaft zwischen den Staufern und Welfen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung der Quellenkritik für die mittelalterliche Geschichtsforschung hervorhebt. Anschließend wird die Darstellung der Königswahl Barbarossas in den Gesta Frederici von Otto von Freising genauer betrachtet. Dabei wird Ottos Argumentation, die er für die Wahl Friedrichs anführt, kritisch beleuchtet. Die einzelnen Ausführungen des Geschichtsschreibers, wie die Übergabe der Reichsinsignien durch Konrad III., die Bedeutung Barbarossas als "Eckstein" und die Behauptung, er sei von "allen gefordert" worden, werden mithilfe von Auszügen aus dem aktuellen Forschungsstand analysiert.
Die Analyse der Argumentation Ottos von Freising soll in einem Fazit zusammenfassend beleuchten, inwieweit seine Schilderung ein vollständiges und objektives Bild der Königswahl von 1152 widerspiegelt.
Schlüsselwörter
Königswahl, Friedrich I. Barbarossa, Otto von Freising, Gesta Frederici, Quellenkritik, Mittelalterliche Geschichte, Herrschaftsverhältnisse, Machtstrukturen, Legitimität, Reichsinsignien, Konrad III., "Eckstein", Staufer, Welfen.
- Citation du texte
- Sarah Kaiser (Auteur), 2016, Die Königswahl Friedrich Barbarossas 1152. Eine kritische Betrachtung in den Gesta Frederici, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339567