Die folgende Hausarbeit soll sich mit der Schuldfrage in Gerhart Hauptmanns Novelle „Bahnwärter Thiel“ beschäftigen.
Die Schuldfrage ist häufiges Untersuchungsthema in der Literatur und besonders häufig im Bezug auf die Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkrieges zu finden. Da Schuld kein feststehender Begriff ist, müssen die Untersuchungen zu diesem Thema immer auf der Interpretationsebene stattfinden. Das bedeutet auch immer, dass persönliches Empfinden und Nuancen des eigenen gesellschaftlichen Umfeldes mit in die Interpretation einfließen.
In der Novelle treten mehrere Momente auf, in denen moralische und ethische Schuld vorhanden ist.
Die verschiedenen Schuldsituationen der Novelle werden im Verlauf dieser Hausarbeit genannt und im Hinblick auf das Vergehen von Schuld untersucht. Da es sich bei Hauptmanns Erzählung um eine fiktive Erzählung handelt, erfolgen die Untersuchungsaspekte interpretativ.
Zu Beginn soll ein Überblick darüber gegeben werden, worum es sich bei dem Phänomen Schuld handelt und wie Schuld jeweils dem Kontext angepasst interpretiert werden muss.
Die Frage, ob Schuld gleich immer Schuld ist, soll dabei, den Kontext des Geschehens mit inbegriffen, erläutert werden.
Da in der Novelle häufig Aspekte einer geistigen Erkrankung Thiels auftauchen, sollen diese auch im Hinblick auf Thiels Schuld berücksichtigt werden. Dies wird im Rahmen eines kurzen Exkurses stattfinden, da eine vollständige psychologische Charakterisierung des Hauptcharakters durch mich nicht geleistet werden kann und außerdem zu umfangreich wäre.
Es soll ebenfalls darauf verzichtet werden die Schuld unter Berücksichtigung einer rechtlichen Schulddefinition zu betrachten, da dies ebenso zu umfangreich wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eine Frage der Schuld...
- Schuldverständnis in der Literatur...
- Eine Schuldsituation am literarischen Beispiel...
- Thiels Schuldigkeit und sein Weg in den „Irrsinn“..
- Aspekte des „Irrsinn“.
- Exkurs zu Thiels Schuld und „Irrsinn“ aus psychologischer Sicht.
- Fazit
- Literaturverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Schuldfrage in Gerhart Hauptmanns Novelle „Bahnwärter Thiel“. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Schuldsituationen in der Novelle und untersucht, wie diese im Hinblick auf das Vergehen von Schuld interpretiert werden können.
- Definition und Interpretation des Schuldbegriffs in der Literatur
- Analyse der Schuldsituationen in "Bahnwärter Thiel"
- Untersuchung von Thiels Schuldigkeit und seinem Weg in den "Irrsinn"
- Die Rolle des "Irrsinns" und seine Verbindung zu Schuld
- Psychologische Aspekte von Thiels Schuld und "Irrsinn"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Schuldfrage und ihre Bedeutung in der Literatur. Sie betont die Bedeutung von Interpretation und Kontextualisierung bei der Untersuchung von Schuld. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Definition und Interpretation des Schuldbegriffs, wobei verschiedene Perspektiven und historische Entwicklungen betrachtet werden. Das dritte Kapitel analysiert die Schuldsituationen in "Bahnwärter Thiel", wobei der Fokus auf Thiels Schuldigkeit und seinem Weg in den "Irrsinn" liegt. Das vierte Kapitel untersucht die verschiedenen Aspekte des "Irrsinns" in der Novelle und deren Verbindung zu Schuld. Der Exkurs im fünften Kapitel beleuchtet die psychologischen Aspekte von Thiels Schuld und "Irrsinn".
Schlüsselwörter
Schuld, Schuldverständnis, Literatur, Gerhart Hauptmann, "Bahnwärter Thiel", "Irrsinn", Psychologie, moralische Schuld, ethische Schuld, Kontextualisierung, Interpretation.
- Quote paper
- Sarah Kaiser (Author), 2013, Die Frage der Schuld in Gerhart Hauptmanns „Bahnwärter Thiel“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339568