In seinem Werk „The Constitution of Society“, das 1984 einer Reihe von thematisch ähnlichen Veröffentlichungen folgte, hat Anthony Giddens mit seiner „Theorie der Strukturierung“ viele Anregungen für Sozialwissenschaftler verschiedener Disziplinen geschaffen.
Giddens selbst möchte seine Theorie der Strukturierung als Sozialtheorie verstanden wissen, die das Hauptaugenmerk auf das Verständnis menschlichen Handelns und sozialer Institutionen mit Hilfe der Analyse konkreter sozialer Prozesse legt. Zu diesem Zweck entwickelte Giddens ein begriffliches Instrumentarium im Rahmen seiner Strukturationstheorie, das methodische Anwendung in der empirischen Forschung finden kann (vgl. Walgenbach 1999, S. 355).
,,Unter Sozialtheorie verstehe ich die theoretische und gewiss abstrakte Auseinandersetzung mit dem menschlichen Akteur, mit seinem Bewusstsein und Handeln, mit den strukturellen Bedingungen und Konsequenzen dieses Handelns sowie mit den institutionellen Formen und kulturellen Symbolen, die aus diesen hervorgehen."(Giddens 1999, S. 287)
Der am 18. Januar 1938 in Edmonton, England, geborene Anthony Giddens kann zu den bedeutendsten lebenden Sozialtheoretikern gezählt werden. Nachdem er lange Zeit an der Universität Cambridge, England, tätig war, ist er derzeit Direktor der London School of Economics.
In der vorliegenden Arbeit soll die Theorie der Strukturierung von Giddens unter späterer Bezugnahme auf die Personalwirtschaftslehre näher betrachtet werden. Hierzu werden zunächst einmal die Grundzüge der Giddensschen Strukturationstheorie mit ihren Begrifflichkeiten so ausführlich dargestellt, wie es im begrenzten Rahmen einer solchen Arbeit möglich ist. Darauf folgt ein Blick auf die Bedeutung der Theorie der Strukturierung für die Personalwissenschaft. Die daran anschließende Schlussbetrachtung soll in Ansätzen Aufschluss über Probleme und Kritik der Strukturationstheorie geben, soweit dies nicht bereits während der vorangegangenen Darstellung geschehen ist. Ein Fazit mit Ausblick auf weitere Entwicklungschancen wird die Betrachtung abschließen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundzüge der Strukturationstheorie von Anthony Giddens
- Struktur
- Regeln und Ressourcen
- Strukturierung
- Soziales System
- Zeit und Raum
- Handeln
- Akteure
- Analyseformen
- Existenzberechtigung für Sozialwissenschaften
- Implikationen für die Personalwirtschaftslehre
- Kritik
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, die Strukturationstheorie von Anthony Giddens zu analysieren und deren Implikationen für die Personalwirtschaftslehre zu beleuchten. Die Arbeit stellt die Grundzüge der Theorie vor, untersucht die zentralen Elemente wie Struktur, Strukturierung und das soziale System sowie die Rolle von Akteuren und Handeln. Darüber hinaus werden Kritikpunkte an der Theorie betrachtet und ein Ausblick auf mögliche weitere Entwicklungen gegeben.
- Die Theorie der Strukturierung als Sozialtheorie
- Die Dualität von Struktur: Strukturen als Voraussetzung und Ergebnis von Handlungen
- Die Bedeutung von Regeln und Ressourcen für die Stabilisierung sozialer Systeme
- Der Einfluss von Struktur auf individuelles Handeln und reflexives Bewusstsein
- Implikationen der Strukturationstheorie für die Personalwirtschaftslehre
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Arbeit ein und stellt die Theorie der Strukturierung von Anthony Giddens vor. Der Fokus liegt auf dem Verständnis menschlichen Handelns und sozialer Institutionen durch die Analyse konkreter sozialer Prozesse. Das zweite Kapitel geht auf die Grundzüge der Strukturationstheorie ein, wobei die zentralen Konzepte wie Struktur, Regeln und Ressourcen, Strukturierung, soziales System, Zeit und Raum, Handeln, Akteure, Analyseformen und die Existenzberechtigung für Sozialwissenschaften erläutert werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der Sozialtheorie, insbesondere die Strukturationstheorie von Anthony Giddens. Schlüsselbegriffe sind Struktur, Strukturierung, soziales System, Handeln, Akteure, Regeln und Ressourcen. Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Strukturationstheorie für die Personalwirtschaftslehre und beleuchtet die Implikationen für das Verständnis von Personal als reflexive Akteure in sozialen Systemen.
- Quote paper
- Melanie Raap (Author), 2003, Personal als reflexive Akteure. Theorie der Strukturierung von Anthony Giddens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33964