Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Formate und Technologien eröffnet das Internet ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten für Werbetreibende. Für Werbemaßnahmen im Internet gilt es allerdings gewisse rechtliche Spielregeln zu beachten, die vor allem den Schutz des Konsumenten garantieren sollen. Noch bis vor einigen Jahren galt das Internet als rechtsfreier Raum und als juristische Grauzone. Heute bereitet besonders die Übertragung der Gesetze, die eigentlich für die reale Welt entworfen wurden, in die virtuelle Welt immer noch Probleme. Das Internet ist damals wie heute ein Medium, das zeitliche, geografische und politische Grenzen ohne Probleme überwinden kann. Die Bearbeitung von Rechtsproblemen im Zusammenhang mit dem Internet erfordert daher immer auch ein flächen- und fächerübergreifendes Denken, denn nicht selten berührt ein Sachverhalt gleichzeitig verschiedene Rechtsgebiete.
Wer sich als Unternehmen mit Online-Marketing auseinandersetzt, muss einige Rechtsquellen beherrschen, um dem Internetrecht als „Querschnittsmaterie“16 gerecht zu werden. Das Internetrecht ist nämlich kein eigenständiges, klassisches Rechtsgebiet wie zum Beispiel das Strafrecht oder das Zivilrecht.17 Neben den durchweg bekannten Rechtsquellen BGB, HGB und AGBG nehmen Rechtsgebiete wie das Urheberrecht, Markenrecht, Wettbewerbsrecht oder Steuerrecht im digitalen Zeitalter einen deutlich höheren Stellenwert ein. Diese Gesetze sollen im Folgenden dieser Arbeit jeweils dort vorgestellt werden, wo sie besonderer Betrachtung bedürfen.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, Möglichkeiten und die damit im Zusammenhang stehenden rechtlichen Grenzen der Werbung im Internet aufzuzeigen. Die Arbeit bearbeitet nacheinander die rechtlichen Aspekte ausgewählter Formen der Online-Werbung, ausgenommen dem Social Media Marketing. Einigen Kapiteln vorangestellt ist eine Beschreibung der jeweils relevanten Gesetzestexte, welche die Rahmenbedingungen für den werblichen Internetauftritt darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Zielsetzung
- Werbeformen auf fremden Unternehmenshomepages
- Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)
- Die Bannerwerbung
- Erscheinungsformen und Platzierungsmöglichkeiten
- Rechtskonforme Gestaltung von Bannern
- Preisangaben in Werbebannern
- Rechtliche Problematik der Unterbrecherwerbung im Internet
- Erscheinungsformen und rechtliche Einordnung
- Einsatz von Pop-Up-Blockern auf Seiten des Nutzers
- Umgehung des Wettbewerbsrechts durch den Einsatz von Frequency Caps
- In-Game-Advertising - Eine Sonderform des Product Placement
- Werbeformen
- Verbot der Verschleierung des Werbecharakters
- Unzumutbare Belästigung bei dynamischem In-Game-Advertising
- Bedeutung des Jugend- und Datenschutzes
- Rechtliche Beurteilung von Links
- Verletzung des Urheberrechts durch das Setzen von Links
- Vorschriften weiterer Rechtsquellen
- Der Surface-Link
- Deep-Links - Die indirekte Verlinkung
- Inline-Linking und Frames
- Verantwortlichkeit für Inhalte im Internet und Nutzen eines Disclaimers
- SEM - Manipulation der Suchmaschinenanfrage
- Keyword Advertising
- Mögliche Markenrechtsverletzung bei der Verwendung fremder Marken als Keywords
- Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht durch sachfremde Keywords
- Werben mit Preisen und Rabatten in AdWords-Anzeigen
- Folgen eines Verstoßes gegen die Google-Richtlinien
- Haftung des Suchmaschinenbetreibers bei Verwendung fremder Marken in Google Adwords
- Rechtliche Problematik bei der Verwendung von Meta-Tags
- Schutz durch das Marken- und Wettbewerbsrecht im geschäftlichen Verkehr
- Word-Stuffing - Eine fragliche Alternative zu Meta Tags
- Datenschutzrechtliche Grenzen des Targeting
- Anforderungen an die Einwilligung des Internetnutzers
- Erlaubte Datennutzung ohne Einwilligung des Nutzers
- Unterrichtungspflicht über das Widerrufsrecht des Nutzers
- Rechtliche Bewertung einer Datensammlung durch Cookies mit besonderer Berücksichtigung der Cookie-Richtlinie
- Rechte des Internetnutzers bei Datenmissbrauch
- Keyword Advertising
- Rechtsfolgen bei Verstoß gegen das Wettbewerbs- und Markenrecht
- Rechtliche Konsequenzen nach dem UWG
- Rechtsfolgen nach dem Markengesetz
- Gerichtsstand bei Internetsachverhalten
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen für Werbeauftritte auf fremden Internetseiten. Die Arbeit analysiert verschiedene Werbeformen im Internet, darunter Bannerwerbung, Unterbrecherwerbung, In-Game-Advertising, und Links, sowie die rechtlichen Aspekte von Suchmaschinenoptimierung (SEM). Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die rechtlichen Herausforderungen und Möglichkeiten im Bereich der Online-Werbung zu geben.
- Rechtliche Rahmenbedingungen für Werbeauftritte auf fremden Internetseiten
- Analyse verschiedener Werbeformen im Internet
- Rechtliche Aspekte von Suchmaschinenoptimierung (SEM)
- Datenschutzrechtliche Aspekte der Online-Werbung
- Haftungsfragen im Bereich der Online-Werbung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit der Problemstellung und der Zielsetzung. Es werden die relevanten Rechtsgebiete und die wichtigsten Fragestellungen der Arbeit vorgestellt. Das zweite Kapitel analysiert verschiedene Werbeformen auf fremden Unternehmenshomepages, darunter Bannerwerbung, Unterbrecherwerbung, In-Game-Advertising und Links. Es werden die rechtlichen Rahmenbedingungen und die wichtigsten Fallstricke dieser Werbeformen beleuchtet. Das dritte Kapitel befasst sich mit der rechtlichen Problematik von SEM-Maßnahmen, insbesondere Keyword Advertising und Meta-Tags. Es werden die rechtlichen Herausforderungen und Möglichkeiten der Suchmaschinenoptimierung dargestellt. Das vierte Kapitel analysiert die Rechtsfolgen bei Verstößen gegen das Wettbewerbs- und Markenrecht im Bereich der Online-Werbung. Das fünfte Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Bereich der Online-Werbung.
Schlüsselwörter
Online-Werbung, Wettbewerbsrecht, Markenrecht, Datenschutzrecht, Bannerwerbung, Unterbrecherwerbung, In-Game-Advertising, Links, Suchmaschinenoptimierung (SEM), Keyword Advertising, Meta-Tags, Targeting, Cookies, Haftung, Rechtsfolgen.
- Arbeit zitieren
- Franziska Gräf (Autor:in), 2016, Rechtliche Rahmenbedingungen für den Werbeauftritt auf fremden Internetseiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339651