Die Thesen des „Technischen Manifestes der futuristischen Literatur“ (1912) von Filippo Tommaso Marinetti waren seinerzeit eine Provokation gegen das bisherige Leben. In dieser Hausarbeit wird analysiert, inwieweit seine Thesen das Gedicht „Kleine Aster“ von Gottfried Benn und einen Brief von Alfred Döblin an Marinetti beeinflussten.
Im Jahre 1909 publizierte einer der wohl bekanntesten Futuristen in Italien, Filippo Tommaso Marinetti, sein „futuristisches Manifest“. Er forderte nicht nur einen Umschwung in der Kunst und Literatur, sondern auch eine vollständige Revolution aller Lebensbereiche. Marinettis gewollte Provokation wurde gespeist von Gewalt, Rücksichtslosigkeit und Sinnlosigkeit. Damit traf er damals den Nerv der Zeit. Seine Werke stießen bei den politisch Linken und Rechten auf fruchtbaren Boden. Auch in Künstlerkreisen wuchs das Interesse an seinen Werken, sodass Marinetti schnell weltweit bekannt wurde, so auch in Deutschland.
Anhand eines Abgleiches mit Marinettis Thesen zwischen einem Gedicht des deutschen Autors Gottfried Benn, ein Befürworter Marinettis, und einem Brief von Alfred Döblin, ein deutscher Psychiater und Schriftsteller und Verfechter seiner Thesen, wird erörtert, welche Relevanz die Thesen für Benn und Döblin hatte. Dies wird unterstützt durch die Analyse und Interpretation des Gedichtes und Briefes in Bezug auf Marinettis Thesen. Abschließend erfolgt eine Reflexion und Bewertung der Thesenumsetzung.
Zusammenfassend geht es um die Fragestellung, inwieweit Marinettis technische Thesen zum Verfassen eines avantgardistischen Textes auf zwei repräsentative deutsche Autoren Einfluss genommen haben, um im Gesamtkontext deren Zuspruch oder auch deren Ablehnung gegenüber dieser Thesen verstehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Gegenstand und Zielsetzung der Arbeit
- 1.2 Bezug zum Seminarthema, Begründung der Relevanz des Themas und Formulierung der Fragestellung
- 1.3 Definition damaliger Kunst- und Kulturbewegungen
- 1.3.1 Avantgarde
- 1.3.2 Futurismus
- 1.3.3 Expressionismus
- 2. Textanalyse
- 2.1 „Kleine Aster“ von Gottfried Benn
- 2.2 „Offener Brief an F. T. Marinetti“ von Alfred Döblin
- 2.3 Textabgleich mit Marinettis Thesen
- 3. Fazit
- 3.1 Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen
- 4. Anhang
- 4.1 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Einfluss der Thesen des „Technischen Manifestes der futuristischen Literatur“ von Filippo Tommaso Marinetti (1912) auf zwei deutsche Autoren: Gottfried Benn und Alfred Döblin. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung, inwieweit Marinettis Thesen in einem Gedicht von Benn und einem Brief von Döblin an Marinetti zum Ausdruck kommen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Relevanz von Marinettis Thesen für die deutsche Literatur der damaligen Zeit zu beleuchten.
- Analyse der Thesen des „Technischen Manifestes der futuristischen Literatur“ von Filippo Tommaso Marinetti
- Untersuchung der Einflüsse dieser Thesen auf die Werke von Gottfried Benn und Alfred Döblin
- Vergleich des Gedichts „Kleine Aster“ von Gottfried Benn und des Briefes von Alfred Döblin mit Marinettis Thesen
- Bewertung der Relevanz der futuristischen Thesen für die deutsche Literatur
- Analyse der Beziehung zwischen Avantgarde, Futurismus und Expressionismus im Kontext der deutschen Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Gegenstand und die Zielsetzung der Arbeit dar. Anschließend wird der Bezug zum Seminarthema hergestellt und die Relevanz des Themas erläutert. Abschließend erfolgt eine Definition der zentralen Kunst- und Kulturbewegungen der damaligen Zeit, insbesondere Avantgarde, Futurismus und Expressionismus. Die Textanalyse befasst sich mit dem Gedicht „Kleine Aster“ von Gottfried Benn und dem Brief von Alfred Döblin an F.T. Marinetti. Die Analyse untersucht, inwieweit die Thesen von Marinetti in den jeweiligen Texten zum Ausdruck kommen. Im Fazit werden die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst und Schlussfolgerungen gezogen. Die Arbeit endet mit einem Anhang, der einen Bezug zu den Vorlesungen und dem „Collage-Tag“ des Modules „Wissenschaft lehrt Verstehen“ herstellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: „Technisches Manifest der futuristischen Literatur“, Filippo Tommaso Marinetti, Futurismus, Avantgarde, Expressionismus, Gottfried Benn, Alfred Döblin, „Kleine Aster“, „Offener Brief an F.T. Marinetti“, deutsche Literatur, Textanalyse, Einfluss, Relevanz. Die Arbeit fokussiert sich auf die Beziehung zwischen Marinettis Thesen und der deutschen Literatur der damaligen Zeit, insbesondere auf die Werke von Benn und Döblin.
- Arbeit zitieren
- Cornelius Gesing (Autor:in), 2015, Das Neue und das Fremde in der Literatur. Die Thesen des „Technischen Manifestes der futuristischen Literatur“ von Filippo Tommaso Marinetti (1912), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339689