In der heutigen Konsumwelt gibt es so gut wie alles zu kaufen, was sich der Verbraucher wünscht. Immer mehr Produkte für die unterschiedlichsten Nutzenmöglichkeiten werden angeboten und immer neue werden produziert - manchmal mit immer zweifelhafteren Vorteilen zu den alten. Das Produktspektrum wächst, die diversen Produktarten ebenso und immer mehr Produzenten bieten ein und das selbe Produkt unter verschiedenen Namen an. Folglich wollen die Hersteller die Käufer überzeugen, dass ihr Fabrikat DAS beste für sie ist. Das Zauberwort heißt Werbung - und das schon seitdem es Handel gibt. Jedoch sind in den übersättigten Industrieländern mittlerweile die lebensnotwendigen Bedürfnisse weitgehend gestillt und immer mehr Produkte bedienen und fördern nur noch die Genuss- und Luxussucht. Daher wächst der Bedarf an immer findigeren Werbestrategien um den Konsumenten zum Kauf des entsprechenden Produktes zu bewegen. Der Konsument hingegen ist weitgehend gesättigt und hat mittlerweile fast jedes Interesse an Werbung verloren. Woher kommt es also, dass zwar die Konsumenten übersättigt sind, aber immer noch im Vergleich zu dem Zustand vor ein paar Jahrzehnten übermäßig viel konsumiert wird? Nun, der größte Traum der Produzenten scheint wahr geworden zu sein - sie können von einem objektiven und emotionslosen Standpunkt aus gesehen, teilweise völlig nutzlose Waren produzieren und sie können die Konsumenten dazu bringen, diese auch zu kaufen - sie müssen nur Werbung betreiben, die richtige Form und dann noch genug davon. Dem "reklame-apathischen" Konsument soll also Werbung eingetrichtert werden - und seine Wünsche und Bedürfnisse sollen so beeinflusst werden, dass er das beworbene Produkt kaufen will. Der Schlüssel dazu liegt in genau dieser teilnahmslosen Einstellung des Konsumenten. Es gibt Werbeformen, mit denen es möglich ist gerade die Aufmerksamslosigkeit des Konsumenten für die Aufnahme von Werbebotschaften auszunutzen. Man bedient sich dem Phänomen, dass der Mensch sowohl bewusst, als auch unbewusst lernt - also mit und ohne Aufmerksamkeit. Diese Lernvorgänge bezeichnet man als inzident in Bezug auf Aufmerksamkeit oder implizit in Bezug auf deren Bewusst-Sein. Hierzu soll die vorliegende Seminararbeit weitere Hinweise liefern.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema
- Inzidentelles Lernen bei Werbung
- Kritische Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Phänomen des inzidentellen Lernens in der Werbung. Das Ziel ist es, einen Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse und werbepsychologische Modelle zu geben, die dieses Lernphänomen erklären. Die Arbeit konzentriert sich auf die Frage, wie Werbung den Konsumenten beeinflussen kann, selbst wenn er keine bewusste Aufmerksamkeit auf die Werbebotschaften richtet.
- Definition und Abgrenzung von inzidentellem Lernen und implizitem Gedächtnis
- Psychologische Modelle zur Erklärung von inzidentellem Lernen in der Werbung (z.B. klassische Konditionierung, Mere-exposure-Effekt)
- Die Rolle des Verbrauchers in der Konsumwelt und seine Anfälligkeit für inzidentelle Lernprozesse
- Ethische und gesellschaftliche Implikationen von inzidentellem Lernen in der Werbung
Zusammenfassung der Kapitel
Hinführung zum Thema
Dieses Kapitel stellt die Problematik des inzidentellen Lernens in der Werbung dar. Es zeigt auf, dass in der heutigen Konsumgesellschaft immer mehr Produkte angeboten werden, die vom Konsumenten oft als überflüssig betrachtet werden. Die Werbung versucht, den Konsumenten trotz seiner „reklame-apathischen“ Einstellung zum Kauf zu bewegen. Der Schlüssel dazu liegt in der Nutzung des inzidentellen Lernens, bei dem der Konsument unbewusst Reize aufnehmen und verarbeiten kann.
Inzidentelles Lernen bei Werbung
Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, wie Lernen ohne Aufmerksamkeit funktioniert. Es werden verschiedene Definitionen von inzidentellem und implizitem Lernen vorgestellt und die Unterscheidung zwischen implizitem und explizitem Gedächtnis erläutert. Darüber hinaus werden die experimentellen Methoden und Probleme der Forschung zum inzidentellen Lernen diskutiert.
Der Verbraucher in der Konsumwelt
Dieser Abschnitt betrachtet den Verbraucher in seiner Rolle als Konsument. Es werden die latenten Bedürfnisse des Verbrauchers und deren Manipulation durch Motivforschung thematisiert.
Modelle zur Aktivierung von inzidentellem Lernen in der Werbung
In diesem Kapitel werden verschiedene Modelle vorgestellt, die das inzidentelle Lernen in der Werbung erklären. Dazu gehören die klassische Konditionierung, die emotionale Konditionierung, der Mere-exposure-Effekt, Priming und die subliminale Werbung.
Schlüsselwörter
Inzidentelles Lernen, implizites Lernen, Werbung, Konsumentenverhalten, klassische Konditionierung, emotionale Konditionierung, Mere-exposure-Effekt, Priming, subliminale Werbung, Motivforschung, latente Bedürfnisse.
- Arbeit zitieren
- André Schilandus (Autor:in), 2001, INZIDENTELLES LERNEN BEI WERBUNG - Ein Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse und werbepsychologische Modelle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3397