Funktion einer Visitenkarte. Inwieweit ist die Übergabe einer Visitenkarte in China relevant für den Geschäftsabschluss?

Inhalt

Darstellungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Zielstellung
1.2 Vorgehensweise
1.3 Begrifflichkeit

2. Ursprung

3. Die Visitenkarte
3.1 Umgang mit einer Visitenkarte
3.2 Gepflogenheiten und Gestaltung
3.3 Positionsbezeichnung und Titel
3.4 Übergaberitual
3.5 Visitenkartentausch in Schritten

4. Visitenkarten in China
4.1 Übergaberitual in China

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

7. Internetquellen

Darstellungsverzeichnis

Darst.1: Beispiele für Abkürzungen

Darst.2: Informationen auf einer Visitenkarte

Darat.3: Beispiel einer Visitenkarte

Darst.4: Beispiele für serviceorientierte Visitenkarten

Darst.5: Tipps für Visitenkarten

1. Einleitung

Der Umgang mit einer Visitenkarte ist nicht das entscheidende Kriterium für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss, aber ohne diesen Faktor ist der Erfolg besonders im internationalen Umfeld unwahrscheinlich. Wir leben in einer globalisierten Welt. Unternehmen sind weltweit verflechtet. Der Kontakt zum eigenen Landsmann ist nicht mehr der einzige Kontakt zu einem Geschäftspartner. Die Menschen kooperieren immer mehr mit Angehörigen verschiedener Kulturen, sodass unterschiedliche Denk- und Verhaltensweisen aufeinandertreffen. Dieser interkulturelle Kontakt kann zum Beispiel auf Messeauftritten oder bei multikulturellen Projektteams auftreten. Neben den ökonomischen Absichten und guter Wille sind interkulturelle Kompetenzen zu berücksichtigen. Leider genießen Unternehmer diese Kompetenzen nicht in ihrer Ausbildung. Diese Kompetenzen dienen aber zur besseren Kommunikation und Kooperation mit anderen Menschen aus verschiedenen Kulturen.¹ Für eine bessere Harmonie und effizientere Arbeit ist die Aneignung interkultureller Kompetenzen zu empfehlen. Die Geschäftspartner sind beim Aufeinandertreffen gezwungen die fremde Kultur, die Sitten und Werte kennenzulernen, sie zu akzeptieren und gegebenenfalls anzuwenden. Zwei verschiedene Welten können bei solchen Fällen aufeinandertreffen, wobei sie nur die Spitze des Eisbergs sehen können. Das was sich unter der Wasseroberfläche befindet muss erlernt werden. Je besser man den Menschen gegenüber versteht und nachvollziehen kann, desto reibungsloser sollten die Prozesse bei den Geschäften ablaufen. Einer der wichtigen Vorgänge bei der Begrüßung ist die Übergabe der Visitenkarten. Es ist der Beste Weg die Kontaktdaten bei einem persönlichen Gespräch auszutauschen. Sie beinhaltet alle nötigen Informationen, um gegebenenfalls den Gesprächspartner zu einem späteren Zeitpunkt zu kontaktieren. Verschiedene Gesellschaften haben verschiedene Gestaltungen oder Rituale bei der Übergabe einer Visitenkarte.

1.1 Zielstellung

In dieser Hausarbeit wird die Funktion einer Visitenkarte dargestellt. Es soll herausgefunden werden, welche Unterschiede bei der Übergabe der Visitenkarte im Inland und im Ausland existieren. Untersucht wird der Unterschied zwischen Deutschland und der Volksrepublik China. Der Leser soll im Anschluss die Unterschiede verstehen und die Übergabe einer Visitenkarte in einem Land, dessen Kultur sehr verschieden ist, dargestellt bekommen. Somit lässt sich für die vorliegende Arbeit folgende übergeordnete Fragestellung definieren:

Inwieweit ist die Übergabe einer Visitenkarte in China relevant für den Geschäftsabschluss?

1.2 Vorgehensweise

In der vorliegenden Arbeit wird als Erstes kurz der Begriff „Visitenkarte“ erklärt. Im nächsten Kapitel wird versucht ein Einblick in den Ursprung der Visitenkarte zu geben. Im Kapitel 2 wird auf den Aufbau, die Verwendung und die Bedeutung der Visitenkarte in Deutschland eingegangen. Zum Schluss werden die Erkenntnisse mit der Chinesischen Kultur verglichen und das Übergaberitual in China analysiert.

1.3 Begrifflichkeit

Das Wort Visitenkarte kommt vom englischen „visit“ (Deutsch: Besuch) und könnte wörtlich mit „Besucherkarte“ übersetzt werden.²

Im Duden wird die Visitenkarte als „kleine Karte mit aufgedrucktem Namen und aufgedruckter Adresse“ bezeichnet“.³

Die Visitenkarte sollte mehr als ein Stück Papier angesehen werden, auf dem nur Kontaktdaten stehen. Es ist ein Stück der eigenen Persönlichkeit und ein Aushängeschild für die Fachkompetenz und Stellung.⁴

2. Ursprung

Zu dem Ursprung lässt sich keine eindeutige Erklärung finden. Es bestehen Vermutungen, dass die Urväter bereits im alten Ägypten gelebt haben, andere behaupten, der Ursprung wäre im China des 15. Jahrhundert zu finden. Belegt sind diese Aussagen nicht. Naheliegend ist, aber, dass der Ursprung in Frankreich ab dem 17. Jahrhundert liegen könnte. Die heutige Visitenkarte fand damals seine Verwendung eher als Notizkarte oder Besucherkarte, worauf der Name und die wichtige Notiz hinterlassen wurde. Da es von bekannten Adeligen benutzt wurde, war die Anschrift nicht notwendig. Die Übergabe erfolgte förmlich und wurde feierlich zelebriert. Der Besucher legte die Karte auf ein Silbertablett, dass dann zum Eigentümer gebracht wurde. Der Gast konnte die Karte auch nach einer bestimmten Art knicken, dass den Anlass des Besuches signalisierte. Erst daraufhin wurde der Besucher empfangen oder abgelehnt.

Es war auch üblich verschiedene Abkürzungen zu notieren.

Einige Beispiele für diese Abkürzungen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Darst.1: Beispiele für Abkürzungen⁵

3. Die Visitenkarte

3.1 Umgang mit einer Visitenkarte

Die Visitenkarte ist im Geschäftsleben unter Unternehmern ein absolutes Muss. Die Unternehmer müssen wissen mit wem sie es zu tun haben und welche Stellung oder Funktion die Person im Unternehmen einnimmt.⁶ Zu jeder Zeit oder an jedem Ort kann es eine Chance für ein Geschäft ergeben, wenn man eine Person zufällig trifft. Damit solch eine Chance genutzt werden kann, sollte man immer eine Visitenkarte bei sich tragen.⁷ Sollte man jemanden spontan auf einer Veranstaltung treffen, mit dem man in Kontakt bleiben möchte, muss die Hierarchie nicht beachtet werden. Entweder wird höflich um die Karte gebeten oder die eigene Karte wird überreicht und gebeten, dass die Person sich meldet.⁸

Die Visitenkarte wird in einer geschäftlichen Situation dem ranghöchsten Gastgeber zuerst überreicht, wenn aber die Hierarchie nicht ersichtlich wird, kann die Karte der Reihe nach ausgegeben werden. Nach dem die Karte vom gegenüber erhalten wurde, sollte man interessiert einen kurzen Moment auf die Karte schauen, bevor sie sofort eingesteckt wird. Ein Blick auf die Karte ist daher sinnvoll, da wichtige Informationen zu finden sind. Vor allem ist wichtig, dass auf den akademischen Titel geachtet wird, da es zum Namen genannt werden muss. Vorgeschlagen wird zum einen die Aufreihung der Visitenkarten auf dem Tisch nach der Sitzreihe der Inhaber der Karten, so vergisst man die Namen nicht, zum anderen sollte man solange der Inhaber der Karte dabei ist, keine Notizen auf die Visitenkarte machen.⁹

3.2 Gepflogenheiten und Gestaltung

Eine Visitenkarte wird als Aushängeschild bezeichnet. Daher sollte eine Visitenkarte ansehnlich sein. Das heißt, dass eine Visitenkarte keine abgeknickten Ecken oder handschriftliche Verbesserungen haben sollte. Eine unsaubere oder gekritzelte Visitenkarte zu überreichen, wirkt sehr amateurhaft und zeugt von mangelnden Respekt der anderen Person gegenüber. Es ist aber etwas Anderes, wenn man für besonders wichtige Kunden handschriftlich zum Beispiel die Privattelefonnummer notiert. Dadurch nimmt der Kunde seine besondere Bedeutung wahr.¹⁰ Die Gestaltung der Visitenkarte ist entweder vom Unternehmen vorgegeben oder kann von Selbständigen eigen gestaltet werden, dass viel über den persönlichen Stil aussagen kann. Die Visitenkarte ist ein Teil der „Corporate Identity“ einer Unternehmung, dass professionell gestaltet werden sollte.¹¹

Eine geschäftliche Visitenkarte sollte wie folgt grundsätzliche Informationen enthalten:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Darst.2: Informationen auf einer Visitenkarte¹²

Die folgende Abbildung zeigt eine Visitenkarte, auf dem alle relevanten Informationen enthalten sind:

Aus Datenschutzrechtlichen Gründen wurde die Visitenkarte entfernt

Darst.3: Beispiel einer Visitenkarte¹³

Manchmal ist es aber besser serviceorientiert vorzugehen. Folgende Informationen könnten dem Kunden sehr hilfreich sein:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Darst.4: Beispiele für serviceorientierte Visitenkarten¹⁴

3.3 Positionsbezeichnung und Titel

Die Positionsbezeichnungen spielen eine bedeutende Rolle bei der Zuordnung der Fach- und Entscheidungskompetenz. Verschiedene Bezeichnungen können dieselbe Kompetenz nachweisen, denn die Bezeichnungen sind frei wählbar außer sie stehen im Handelsregister. Der deutsche „Vertriebsleiter“ zum Beispiel heißt hierzulande auch „Sales Manager“, „Senior Sales Manager“, „Executive Sales Manager“ oder „Sales Director“. Jedoch ist die Bezeichnung „Sales Manager“ im internationalen Gebrauch weniger angesehen als zum Beispiel der „Sales Director. Die Positionsbezeichnung sollte das Image stärken und somit bedacht auf die Visitenkarte übernommen werden.

Verschiedene Titel oder akademische Grade können für bestimmte Berufe und Branchen bei der Arbeitssuche eine enorme Rolle spielen und sogar eine Eintrittskarte sein. Auch hier wird wie bei der Positionsbezeichnung die Kompetenz durch einen Titel oder einen akademischen Grad hervorgehoben. Ein Doktortitel weist auf, dass eine umfangreiche wissenschaftliche Arbeit zu einem Gebiet verfasst wurde, aber auch ein Diplom weist zumindest ein abgeschlossenes Studium auf.

3.4 Übergaberitual

Ein bestimmtes Übergaberitual gibt es in der Praxis nicht, aber eine professionelle Überreichung sollte für jeden eine Voraussetzung sein. Beachten sollte man die direkte Übergabe und nicht über Hindernisse, wie zum Beispiel einem Tisch, da Hindernisse im Unterbewusstsein negativ verstanden werden können. Sprüche die, die Übergabe in das Lächerliche ziehen können sollte man vermeiden und darauf achten, dass die Professionalität nicht leidet. Nach Erhalt einer Visitenkarte sollte man Anerkennung und Respekt zeigen, indem man sich dafür bedankt, die Karte liest und auf Position oder Unternehmen eingeht, das wiederum bring nur Vorteile auf dem Weg zu einem erfolgreichen Fachgespräch.¹⁵

[...]

¹ Vgl. Diekmann, Edith (2008)

² Vgl. http://www.bdbibl.de/online-nachschlagewerk/visitenkarten.html

³ Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/Visitenkarte

⁴ Vgl. Preußners, Dirk (2008)

⁵ Vgl. http://www.bdbibl.de/online-nachschlagewerk/visitenkarten.html

⁶ Vgl. Preußners, Dirk (2008)

⁷ Vgl. Geyer, Günther et al. (2010)

⁸ Vgl. http://www.stil.de/knigge-thema-der-woche/details/artikel/die-kunst-des-visitenkarten-tauschs- so-bleiben-sie-im-gespraech-und-kommen-ins-geschaeft.html

⁹ Vgl. Quittschau, Anke et al. (2007)

¹⁰ Vgl. Geyer, Günther (2010)

¹¹ Vgl. Preußners, Dirk (2008)

¹² Vgl. Wrede-Grischkat, Rosemarie (2006)

¹³ Eigene Darstellung

¹⁴ Vgl. http://www.stil.de/knigge-thema-der-woche/details/artikel/die-kunst-des-visitenkarten-tauschs- so-bleiben-sie-im-gespraech-und-kommen-ins-geschaeft.html

¹⁵ Vgl. Preußners, Dirk (2008)