Gutem Unterricht muss es gelingen, den Lernenden nicht nur Wissen, sondern vielmehr Kompetenzen zu vermitteln. Wissen, insbesondere das Faktenwissen, ist besonders schnelllebig. Welchen Sinn hat es daher, dass beispielsweise die von Lehrkräften aufbereiteten Stichworte zu einem Gesetzestext auswendig gelernt werden, wenn der betroffene Gesetzestext vielleicht schon morgen wieder veraltet sein kann? Unser institutionalisiertes Schulsystem fordert eine Leistungsbeurteilung, die vielfach auf Wissenstests basiert, aber jene Kompetenzen außer Acht lässt, die über unseren späteren beruflichen Erfolg beziehungsweise über unseren Stellenwert in der Gesellschaft entscheidend sind. Sollten wir unseren Kindern und Jugendlichen nicht viel mehr jene Methoden- und Handlungskompetenzen vermitteln, die sie schließlich zu selbständigen und reflektierten Menschen machen? Zu Menschen, die die Herausforderungen der Zukunft dadurch meistern können, indem sie sich erforderliches Wissen, rasch und vor allem selbst, beibringen können?
Obwohl es in der Zwischenzeit viele moderne Ansätze und Anleitungen für guten Unterricht gibt, wird an manchen Schulen „Wissen“ noch immer wie in mittelalterlichen Klosterschulen vermittelt.
Unterricht ist ein durch die Schule geprägter institutioneller Vorgang; getrieben von einem Vorbereitungsparadigma, das unsere Schülerinnen und Schüler auf die Welt von morgen vorbereiten soll. Einer Welt, in der es Berufe geben wird, die wir heute noch gar nicht kennen und in denen Technologien angewandt werden, über die wir heute noch gar nicht verfügen. Wir müssen daher davon ausgehen, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern heute Techniken und Methoden beibringen, die in der Welt von morgen möglicherweise keine, oder nur mehr eine untergeordnete Rolle, spielen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Kernfrage
- 1.3 Forschungsstand
- 1.4 Methodischer Aufbau
- 2 MERKMALE GUTEN UNTERRICHTS
- 2.1 Das Angebot-Nutzungsmodell nach Helmke
- 2.2 10 Merkmale guten Unterrichts nach Meyer
- 2.3 Die Hattie-Studie
- 2.4 Kritischer Quellenumgang
- 3 BEGRIFFSABGRENZUNG
- 3.1.1 Wissen und Kompetenz
- 4 KOMPETENZENTWICKLUNG
- 5 SCHLUSSFOLGERUNGEN
- 6 LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Einfluss der Unterrichtsqualität auf die Kompetenzentwicklung von Schülerinnen und Schülern. Sie befasst sich mit der Frage, welche Merkmale guten Unterrichts die Förderung von Kompetenzen begünstigen und wie sich Kompetenzen im Unterricht überhaupt entfalten können. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit die Relevanz von Kompetenzen im Vergleich zu Faktenwissen in einer sich schnell verändernden Welt.
- Die Bedeutung von Kompetenzen im Gegensatz zu Faktenwissen in der heutigen Zeit
- Merkmale und Faktoren, die zur Unterrichtsqualität beitragen
- Die Rolle von Unterrichtsmethoden in der Entwicklung von Kompetenzen
- Analyse verschiedener Kompetenzmodelle und deren praktische Anwendung im Unterricht
- Die Herausforderungen der Leistungsbeurteilung im Hinblick auf Kompetenzentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Problemstellung, die Kernfrage der Arbeit und den aktuellen Forschungsstand. Sie stellt den methodischen Aufbau der Arbeit dar, wobei die Auswahl der Literatur durch die Relevanz und das Erscheinungsdatum der Werke bestimmt wurde.
Kapitel 2 beleuchtet verschiedene Ansätze und Modelle zur Definition von gutem Unterricht. Es werden das Angebot-Nutzungsmodell nach Helmke, die 10 Merkmale guten Unterrichts nach Meyer und die Hattie-Studie vorgestellt. Zusätzlich wird die Bedeutung des kritischen Quellenumgangs im Zusammenhang mit der Analyse von Forschungsdaten diskutiert.
Kapitel 3 befasst sich mit der Abgrenzung der Begriffe „Wissen“ und „Kompetenz“. Dieses Kapitel stellt den Zusammenhang zwischen diesen Begriffen und den Anforderungen der heutigen Welt dar.
Kapitel 4 behandelt die Kompetenzentwicklung im Unterricht. Es wird die Bedeutung von geeigneten Unterrichtsmethoden für die Förderung von Kompetenzen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Hausarbeit sind Unterrichtsqualität, Kompetenzentwicklung, Kompetenzorientierung, guter Unterricht, Wissen, Faktenwissen, Methodenkompetenz, Handlungskompetenz, Lernmethoden, Leistungsbeurteilung, aktuelle Forschung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2016, Die Auswirkungen der Unterrichtsqualität auf die Kompetenzentwicklung von Schülerinnen und Schülern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339747