Nach der "liberal theory of happiness" kann man bei Sexualität von einem mehrdimensionalen Konzept sprechen. Werden die sexuellen Bedürfnisse befriedigt, so erreicht man einen Zustand der sexuellen Zufriedenheit. Bancroft et al. (2003) sowie Carpenter et al. (2009) benennen drei Ebenen, die sexuelle Zufriedenheit beeinflussen und bestimmen: eine individuelle Ebene, eine Beziehungsebene und eine kulturelle Ebene. Weitere Autoren erkennen ebenfalls die Mehrdimensionalität von Sexualität und sexueller Zufriedenheit an, richten aber ihren Fokus auf andere Dimensionen als die bereits erwähnten.
Das zeugt einerseits davon, dass das Thema sehr viel Forschungsbedarf aufweist, andererseits auch davon, dass im wissenschaftlichen Diskurs keine Einigkeit darüber besteht, was und wie Sexualität erfasst werden sollte. Wie die Arbeit von Marc Hooghe belegt, ist es auch nicht selbstverständlich, dass sexuelle Zufriedenheit einen Platz in der Zufriedenheitsforschung hat. Hooghe plädiert in seiner Arbeit für eine Inklusion dieses Bereiches in die Zufriedenheitsforschung:
„The main argument [to include sexual well-being in conventionally used subjective well-being scales ] is derived from the theoretical literature, arguing that satisfaction with one’s sexual life is an important element of general human well-being. As such, it seems important to include this element in the well-being scales that are generally used in population surveys. “ (Hooghe 2012: 271).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Münchner Studie zur Lebenszufriedenheit
- Operationalisierung
- Sexualität in der Münchner Studie zur Lebenszufriedenheit
- Häufigkeit von Geschlechtsverkehr
- Konsum von Pornografie
- Andere Kovariablen in der wissenschaftlichen Literatur
- Sexuelle Orientierung
- Masturbation
- Alter
- Sonstige Kovariablen
- Sexualität in der Münchner Studie zur Lebenszufriedenheit
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Operationalisierung der Einflussgröße Sexualität im Kontext der Münchner Studie zur Lebenszufriedenheit. Die Arbeit zielt darauf ab, die Herausforderungen bei der Erfassung von Sexualität in einer breit angelegten Zufriedenheitsumfrage zu beleuchten und die in der Studie gewählten Items und Kovariablen zu diskutieren.
- Herausforderungen bei der Erfassung von Sexualität in Zufriedenheitsstudien
- Die Mehrdimensionalität des Konzepts "Sexualität"
- Die Bedeutung sexueller Zufriedenheit für das allgemeine Wohlbefinden
- Die Problematik heikler Fragen im Zusammenhang mit Sexualität
- Die Wahl von Items und Kovariablen in der Münchner Studie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz sexueller Zufriedenheit für die Lebenszufriedenheit dar. Die Arbeit bezieht sich auf die "liberal theory of happiness" und die von Bancroft et al. (2003) und Carpenter et al. (2009) identifizierten Ebenen, die sexuelle Zufriedenheit beeinflussen.
Kapitel 2 beschreibt die Münchner Studie zur Lebenszufriedenheit, ihr Ziel und ihre Methodik. Der Fokus liegt auf der Erhebungsmethode, der Stichprobenziehung und der Messung der Lebenszufriedenheit.
Kapitel 3 befasst sich mit der Operationalisierung von Sexualität in der Münchner Studie. Es werden die Herausforderungen bei der Erfassung von Sexualität in einer breiteren Befragung erörtert, insbesondere die Problematik heikler Fragen. Die im Rahmen der Studie gewählten Items zur Häufigkeit von Geschlechtsverkehr und dem Konsum von Pornografie werden vorgestellt und diskutiert.
Schlüsselwörter
Sexuelle Zufriedenheit, Lebenszufriedenheit, Operationalisierung, Heikle Fragen, Zufriedenheitsforschung, Münchner Studie, Geschlechtsverkehr, Pornografie, Kovariablen, Mehrdimensionalität, Wissenschaftlicher Diskurs, Randomized-Response-Technik.
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- Claudio Salvati (Autor), 2014, Operationalisierung der Einflussgröße Sexualität. Das mehrdimensionale Konzept, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340120