Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Lernumgebungen hochqualifizierte Erwachsene ("ExpertInnen" in einem Fachgebiet) benötigen, um ihr vorhandenes Fachwissen innovativ weiter zu entwickeln, zu reflektieren und zu erneuern. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die Autorin vor allem mit den Potenzialen der Zusammenarbeit von WissensträgerInnen in informell organisierten Lernumgebungen.
Im Theorieteil der Arbeit wird diesbezüglich insbesondere das Konzept der "Communities of Practice" (CoP) vorgestellt und im aktuellen lehr-/lerntheoretischen Diskurs der Erwachsenenbildung/Weiterbildung eingebettet. Ziel der Arbeit ist es dabei, ein aktuelles, theoretisches Begriffsverständnis von CoP zu entwickeln. Die Arbeit schließt mit einer eigenen aktuellen Begriffsdefinition, sowie einem Analyseraster zur Identifiktation von CoP in der Forschungspraxis.
Das erarbeitete Analyseraster findet im empirischen Teil der Arbeit Anwendung. Dort wurden im Rahmen einer Einzelfallanalyse Gruppendiskussionen mit TeilnehmerInnen einer informellen Gruppe aus WissenschaftlerInnen (ExpertInnen aus dem Bildungsbereich) als potenzielle CoP durchgeführt und qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet. Der Fokus der Auswertung der Gruppendiskussionen lag auf der Herausarbeitung der individuellen Motive der Zusammenarbeit in diesen informellen und freiwilligen Zusammenkünften, oft auch außerhalb der Arbeitszeit. Es wurde der zentralen Frage nachgegangen: Welche Potenziale ziehen erwachsene Lernende in ihrer Rolle als ExpertInnen aus der Zusammenarbeit und dem gemeinsamen Lernen in informell organisierten Lernumgebungen, wie CoP?
Die vorliegende Forschungsarbeit identifiziert letztlich 5 zentrale Faktoren und Motive für die Zusammenarbeit in informell organisierten Lernumgebungen, als CoP. Vor allem in Abgrenzung zu den in der Erwachsenen-/Weiterbildung etablierten formalen Lernformaten und -umgebungen (z.B. das klassische Seminargeschehen) bietet das Lernen innerhalb einer informell organisierten CoP spezifische Vorteile. Die Ergebnisse der Arbeit resultieren in Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Initiierung und Moderation von CoP, als professionelle Lerngemeinschaften unter ExpertInnen.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Abkürzungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung, Aufbau und Ziel der Arbeit
- Relevanz und Einordnung in die EB/WB-Forschung
- Theoretische Grundlagen zum Lernen in Communities
- Begriffliche Verortung von „Communities“
- Die Wurzel der Community-Konzepte: Situiertes Lernen
- Lernen Erwachsener in professionellen Kontexten
- Kernmerkmale des Situierten Lernens
- Verortung im lehr-/lerntheoretischen Diskurs
- Communities of Practice
- Begriffsbestimmung
- Abgrenzung zu anderen Gemeinschaftsformen
- Zusammenfassung zentraler Merkmale von CoP
- Kritische Kommentierung: Grenzen des Lernens in Communities
- Empirische Studien zu Potenzialen der Zusammenarbeit in CoP
- Methodologische Grundlagen und Forschungsdesign
- Fallstudien als Verfahren der Community-Forschung
- Fallbeschreibung und Feldzugang
- Datenerhebung
- Datenaufbereitung und -auswertung
- Methodendiskussion und Probleme
- Empirische Ergebnisse der Fallstudie
- Einordnung des Fallbeispieles in die Community-Theorie
- Potenziale der Zusammenarbeit in der CoP für die Teilnehmenden
- Austausch von Erfahrungswissen
- Sozialen Rückhalt finden
- Synergieeffekte
- Perspektivenwechsel
- Exkurs: Persönlicher Wissenszuwachs?
- Fazit
- Zusammenfassung
- Ausblick und mögliche Bedeutung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Hintergrund zum Fall
- Teilnehmenden-Profile der Gruppen-Interviews
- Verlauf und Leitfragen der Gruppen-Interviews
- Kategoriensystem für die Fallanalyse aus MAXQDA
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsarbeit von Tina Basner befasst sich mit der Frage, welche Lernumgebungen hochqualifizierte Erwachsene („ExpertInnen“ in einem Fachgebiet) benötigen, um ihr vorhandenes Fachwissen innovativ weiter zu entwickeln, zu reflektieren und zu erneuern. Die Autorin untersucht dabei insbesondere die Potenziale der Zusammenarbeit von WissensträgerInnen in informell organisierten Lernumgebungen.
- Entwicklung eines aktuellen, theoretischen Begriffsverständnisses von „Communities of Practice“ (CoP)
- Identifikation von CoP in der Forschungspraxis
- Analyse der individuellen Motive der Zusammenarbeit in informellen Gruppen von ExpertInnen
- Herausarbeitung der Potenziale, die erwachsene Lernende in ihrer Rolle als ExpertInnen aus der Zusammenarbeit und dem gemeinsamen Lernen in informell organisierten Lernumgebungen ziehen
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Initiierung und Moderation von CoP als professionelle Lerngemeinschaften unter ExpertInnen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Fragestellung, den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit ein. Sie beleuchtet die Relevanz der Forschung und ordnet sie in den Kontext der Erwachsenenbildung/Weiterbildung (EB/WB) ein. Das zweite Kapitel widmet sich den theoretischen Grundlagen zum Lernen in Communities. Es erfolgt eine begriffliche Verortung von „Communities“ und eine Auseinandersetzung mit dem Konzept des Situierten Lernens. Im Fokus steht dabei die Bedeutung von Communities of Practice (CoP) für das Lernen Erwachsener in professionellen Kontexten. Das Kapitel schließt mit einer kritischen Kommentierung der Grenzen des Lernens in Communities und einem Überblick über empirische Studien zu Potenzialen der Zusammenarbeit in CoP.
Kapitel 3 erläutert die methodologischen Grundlagen und das Forschungsdesign der Arbeit. Es werden Fallstudien als Verfahren der Community-Forschung vorgestellt und das Fallbeispiel sowie der Feldzugang beschrieben. Zudem werden die Datenerhebung, Datenaufbereitung und -auswertung sowie die Methodendiskussion und Probleme der Studie beleuchtet.
Im vierten Kapitel werden die empirischen Ergebnisse der Fallstudie präsentiert. Zunächst erfolgt eine Einordnung des Fallbeispieles in die Community-Theorie. Anschließend werden die Potenziale der Zusammenarbeit in der CoP für die Teilnehmenden analysiert, wobei der Fokus auf dem Austausch von Erfahrungswissen, dem Finden von sozialem Rückhalt, Synergieeffekten, Perspektivenwechsel und dem persönlichen Wissenszuwachs liegt.
Schlüsselwörter
Die Forschungsarbeit von Tina Basner befasst sich mit den Themenschwerpunkten Communities of Practice (CoP), Lernen Erwachsener, professionelles Lernen, ExpertInnenwissen, informelles Lernen, situiertes Lernen, Zusammenarbeit, Wissensmanagement und Erwachsenenbildung/Weiterbildung (EB/WB).
- Quote paper
- M.A. Tina Basner (Author), 2015, Communities of Practice. Potenziale des Lernens Erwachsener in professionellen Lerngemeinschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340392