„Alle Entscheidungen im Unternehmen werden von Menschen getroffen – der Mensch mit seinen beschränkten Fähigkeiten und seinen oft allzu menschlichen Eigenschaften trägt die Verantwortung für alle Vorgänge im Unternehmen.“
Doch in der betriebswirtschaftlichen Forschung ist das Thema „Mensch“ beziehungsweise die Berücksichtigung der Verhaltensorientierung lange Zeit vernachlässigt worden. Wissenschaftler beschränkten sich hauptsächlich auf die Modellierung des Menschen als rational handelnden (= den persönlichen Nutzen maximierenden) homo oeconomicus. Erst durch das Voranschreiten anderer Wissenschaftszweige, vor allem der Psychologie, wurde dem menschlichen Verhalten in der Betriebswirtschaftslehre wachsende Beachtung geschenkt, was sich auch an der Entstehung neuer Disziplinen erkennen lässt. Eine dieser noch relativ jungen Disziplinen ist das Behavioral Accounting.
Amerikanische Forscher kamen damals zu der Erkenntnis, dass zwischen vielen Aspekten und Problembereichen des Rechnungswesens und den Fragestellungen verhaltenswissenschaftlicher Forschung wichtige Zusammenhänge bestehen. Sie stellten fest, dass bei der herkömmlichen Betrachtungsweise des Rechnungswesens der Mensch als dessen Ersteller und Nutzer vernachlässigt wird. Darüber hinaus waren sie der Auffassung, dass die ganze Komplexität menschlicher Verhaltensweisen bei der Gestaltung und der Anwendung des Rechnungswesens berücksichtigt werden muss und dass diese neue Sichtweise ein Hinzuziehen der Erkenntnisse und Methoden der verhaltenswissenschaftlichen Forschung erfordert.
Das Behavioral Accounting hat sich in Amerika mittlerweile zu einem anerkannten Teilgebiet des Rechnungswesens entwickelt. In der deutschsprachigen betriebswirtschaftlichen Forschung wird diesem Thema bisher hingegen nur wenig Bedeutung beigemessen. Auch der Einfluss auf die Praxis ist sehr gering, obwohl die Notwendigkeit einer Einbeziehung von verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnissen in die Gestaltung und Anwendung von Rechnungssystemen häufig betont wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Behavioral Accounting als interdisziplinäres Forschungsgebiet
- Einordnung
- Gegenstand und Zielsetzung
- Entwicklungsgeschichte und heutige Relevanz
- Hauptströmungen
- Die partizipative Budgetierung als ausgewählter Forschungsansatz
- Verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Budgetierung
- Verhaltenswirkungen der Partizipation an der Festlegung von Vorgaben
- Fazit
- Ergebnisse und Erkenntnisse
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Forschungsgebiet des Behavioral Accounting. Ziel ist es, einen Überblick über dieses interdisziplinäre Feld zu geben, seine Einordnung in die betriebswirtschaftliche Forschung zu erläutern und ausgewählte Forschungsansätze zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Berücksichtigung verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse im Rechnungswesen.
- Einordnung des Behavioral Accounting in die betriebswirtschaftliche Forschung
- Gegenstand und Zielsetzung des Behavioral Accounting
- Hauptströmungen und Forschungsaktivitäten im Behavioral Accounting
- Partizipative Budgetierung als Beispiel für verhaltenswissenschaftlich orientierten Ansatz
- Verhaltenswirkungen der Partizipation bei der Budgetfestlegung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Behavioral Accounting ein und hebt die lange Vernachlässigung des menschlichen Faktors in der traditionellen betriebswirtschaftlichen Forschung hervor. Sie betont die zunehmende Bedeutung verhaltenswissenschaftlicher Ansätze und die Entstehung des Behavioral Accounting als interdisziplinäres Forschungsgebiet, das die Komplexität menschlichen Verhaltens in der Gestaltung und Anwendung von Rechnungssystemen berücksichtigt. Die Arbeit skizziert den weiteren Aufbau und die Vorgehensweise der Untersuchung.
Behavioral Accounting als interdisziplinäres Forschungsgebiet: Dieses Kapitel ordnet das Behavioral Accounting in die verhaltenswissenschaftlich orientierte Betriebswirtschaftslehre ein und beschreibt dessen Gegenstand und Zielsetzung. Es differenziert zwischen der traditionellen, auf dem homo oeconomicus basierenden Sichtweise und der verhaltenswissenschaftlichen Perspektive, die das tatsächliche Entscheidungsverhalten von Menschen untersucht. Die Kapitel beschreibt die Integration von Erkenntnissen aus Psychologie, Sozialpsychologie und Soziologie zur Erklärung und Gestaltung betriebswirtschaftlicher Sachverhalte. Die Realitätsferne der traditionellen Annahmen wird kritisiert und die Bedeutung der Integration verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse im Rechnungswesen hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Behavioral Accounting, Verhaltenswissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Unternehmensrechnung, homo oeconomicus, Partizipative Budgetierung, Verhaltenswirkungen, Entscheidungsverhalten, Informationswirkungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Behavioral Accounting
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Forschungsgebiet des Behavioral Accounting. Sie gibt einen Überblick über dieses interdisziplinäre Feld, erläutert seine Einordnung in die betriebswirtschaftliche Forschung und beleuchtet ausgewählte Forschungsansätze. Der Fokus liegt auf der Berücksichtigung verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse im Rechnungswesen, insbesondere im Kontext der partizipativen Budgetierung.
Welche Ziele verfolgt die Seminararbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, einen umfassenden Überblick über das Behavioral Accounting zu liefern. Sie soll das Behavioral Accounting in die betriebswirtschaftliche Forschung einordnen, seinen Gegenstand und seine Zielsetzung beschreiben und wichtige Forschungsaktivitäten vorstellen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Verhaltenswirkungen der partizipativen Budgetierung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Seminararbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: die Einordnung des Behavioral Accounting in die betriebswirtschaftliche Forschung, Gegenstand und Zielsetzung des Behavioral Accounting, Hauptströmungen und Forschungsaktivitäten im Behavioral Accounting, die partizipative Budgetierung als verhaltenswissenschaftlich orientierten Ansatz und die Verhaltenswirkungen der Partizipation bei der Budgetfestlegung.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Behavioral Accounting als interdisziplinäres Forschungsgebiet, ein Kapitel zur partizipativen Budgetierung und ein Fazit. Die Einleitung beschreibt die Problemstellung und den Gang der Untersuchung. Das Kapitel zum Behavioral Accounting behandelt dessen Einordnung, Gegenstand, Zielsetzung, Entwicklungsgeschichte und Hauptströmungen. Das Kapitel zur partizipativen Budgetierung fokussiert auf verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Budgetierung und die Verhaltenswirkungen der Partizipation. Das Fazit fasst die Ergebnisse und Schlussfolgerungen zusammen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Seminararbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Behavioral Accounting, Verhaltenswissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Unternehmensrechnung, homo oeconomicus, Partizipative Budgetierung, Verhaltenswirkungen, Entscheidungsverhalten, Informationswirkungen.
Wie wird der "homo oeconomicus" in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit kritisiert die Realitätsferne der traditionellen, auf dem homo oeconomicus basierenden Sichtweise und betont die Notwendigkeit, das tatsächliche Entscheidungsverhalten von Menschen zu berücksichtigen. Sie argumentiert für die Integration verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse, um die Komplexität menschlichen Verhaltens in der Gestaltung und Anwendung von Rechnungssystemen zu erfassen.
Welche Rolle spielt die partizipative Budgetierung in der Arbeit?
Die partizipative Budgetierung dient als Beispiel für einen verhaltenswissenschaftlich orientierten Ansatz im Rechnungswesen. Die Arbeit untersucht die Verhaltenswirkungen der Partizipation an der Festlegung von Vorgaben und analysiert, wie verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse die Gestaltung und Anwendung von Budgetierungsprozessen verbessern können.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Seminararbeit?
Die Schlussfolgerungen der Seminararbeit werden im Fazit zusammengefasst. Es werden die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse der Untersuchung präsentiert und daraus abgeleitete Schlussfolgerungen für die Praxis und die zukünftige Forschung im Bereich des Behavioral Accounting formuliert. (Die konkreten Schlussfolgerungen sind im vorliegenden Auszug nicht detailliert dargestellt.)
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- Anonym (Author), 2016, Behavioral Accounting. Spezielle Kostenrechnungssysteme, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340736