Ziel dieser Arbeit ist herauszufinden, welches Potenzial extensives Lesen für den Englischunterricht in der Sekundarstufe I hat. Dazu werde ich die Methode des extensiven Lesens erklären und die curricularen Vorgaben für den fremdsprachlichen Literaturunterricht in der ersten Fremdsprache in der Sekundarstufe I vorstellen. Anschließend werde ich ausgehend vom „Modell literaturbezogener Kompetenzen im Englischunterricht“ von Bärbel Diehr und Carola Surkamp anhand der empirischen Studien von Biebricher und Cirocki überprüfen, welche literaturbezogenen Komeptenzen durch extensives Lesen gefördert werden.
Lesekompetenz wird benötigt, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Wolfgang Hallet (2015: 12) thematisiert in seinem Aufsatz „Literatur, Bildung und Kompetenzen. Eine bildungstheoretische Begründung für ein literaturbezogenes Kompetenzcurriculum“, dass es heutzutage der Schule obliegt den SuS eine literarisch-ästhetische Bildung zu ermöglichen. Allerdings marginalisieren die Bildungsstandards für die erste Fremdsprache der Sekundarstufe I den Umgang mit literarischen Texten sowie den entsprechenden Kompetenzen und befördern dadurch eine soziale und kulturelle Ausschlusspraxis. Auch Bärbel Diehr und Carola Surkamp (2015: 22-23) sprechen an, dass literarische Texte im Fremdsprachenunterricht der Sekundarstufe I unzureichend berücksichtigt werden. Dadurch sind die Lernenden ungenügend auf die Anforderungen in der Oberstufe vorbereitet.
Dass es einen Bedarf zur Leseförderung im Englischen sowie im Deutschen in der Sekundarstufe I gibt, wurde mit der DESI-Studie nachgewiesen. Die Studie untersuchte im Schuljahr 2003/04 die Kompetenzen von etwa 11.000 deutschen Schülern der 9. Jahrgangsstufe in den Fächern Englisch und Deutsch (Klieme 2006: 1). Im Ergebnis hatten 44% der deutschen Neuntklässler Schwierigkeiten beim Lesen im Englischunterricht und erfüllten nicht die curricularen Mindestanforderungen (Nold et al. 2008: 137). Viele SuS verfügten zwar über basale Lesefähigkeiten im Englischen, die der Stufe A1 des „Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen“ entsprechen, aber dennoch unterhalb des curricularen Niveaus liegen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Extensives Lesen
- 2.2 Curriculare Vorgaben
- 2.3 Modell literaturbezogener Kompetenzen im Englischunterricht
- 3. Empirische Studien zu Effekten des extensiven Lesens
- 3.1 Christine Biebricher: Lesen in der Fremdsprache. Eine Studie zu Effekten des extensiven Lesens
- 3.2 Andrzej Cirocki: Implementing the ER approach to literature in the EFL secondary school classroom: An action research study
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Potenzial des extensiven Lesens im Englischunterricht der Sekundarstufe I. Es wird die Methode des extensiven Lesens erläutert und mit den curricularen Vorgaben abgeglichen. Anhand empirischer Studien wird geprüft, welche literaturbezogenen Kompetenzen durch extensives Lesen gefördert werden.
- Extensives Lesen als Methode der Leseförderung
- Curriculare Vorgaben für den Englischunterricht der Sekundarstufe I
- Förderung literaturbezogener Kompetenzen durch extensives Lesen
- Auswertung empirischer Studien zu den Effekten des extensiven Lesens
- Potenzial des extensiven Lesens für den Englischunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung verdeutlicht den Bedarf an Leseförderung im Englischunterricht der Sekundarstufe I, basierend auf Ergebnissen der DESI-Studie, welche signifikante Defizite bei der Lesekompetenz vieler Schüler aufzeigte. Die Arbeit zielt darauf ab, das Potenzial des extensiven Lesens zur Verbesserung dieser Situation zu untersuchen. Hier wird der Zusammenhang zwischen Lesekompetenz und gesellschaftlicher Teilhabe hergestellt und die unzureichende Berücksichtigung literarischer Texte im Unterricht kritisiert. Die Einleitung stellt klar, dass die Arbeit die Methode des extensiven Lesens erläutern und deren Auswirkungen auf die Förderung literaturbezogener Kompetenzen untersuchen wird.
2. Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel legt den theoretischen Rahmen für die Untersuchung fest. Es definiert extensives Lesen als Unterrichtsmethode und beschreibt seine Merkmale nach Day und Bamford (2005): große Lesemenge, vielfältige Materialien, Leserwahl, Fokus auf Allgemeinverständnis und Vergnügen, angemessener Schwierigkeitsgrad, individuelles Lesen, schnelle Lesegeschwindigkeit und die Rolle des Lehrers als Anleitung und Vorbild. Der Abschnitt beleuchtet die kognitiven und affektiven Vorteile des extensiven Lesens, inklusive des Aufbaus von Wortschatz und Grammatikverständnis durch verstärkte Kontextualisierung und der Förderung positiver Einstellungen zum Lesen durch Autonomie und Erfolgserlebnisse. Es wird auch auf die Bedeutung der Motivation der Schüler eingegangen und die Eignung des extensiven Lesens als Methode zur Verbesserung der Motivation beschrieben.
Schlüsselwörter
Extensives Lesen, Leseförderung, Englischunterricht, Sekundarstufe I, Lesekompetenz, Literaturunterricht, Curriculare Vorgaben, Empirische Studien, Literaturbezogene Kompetenzen, Motivation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Potenzial des extensiven Lesens im Englischunterricht der Sekundarstufe I
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Potenzial des extensiven Lesens im Englischunterricht der Sekundarstufe I. Sie beleuchtet die Methode des extensiven Lesens, vergleicht sie mit curricularen Vorgaben und analysiert anhand empirischer Studien, welche literaturbezogenen Kompetenzen dadurch gefördert werden.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Extensives Lesen als Methode der Leseförderung, curriculare Vorgaben für den Englischunterricht der Sekundarstufe I, Förderung literaturbezogener Kompetenzen durch extensives Lesen, Auswertung empirischer Studien zu den Effekten des extensiven Lesens und das Potenzial des extensiven Lesens für den Englischunterricht.
Welche Studien werden untersucht?
Die Arbeit analysiert empirische Studien, darunter die Arbeiten von Christine Biebricher ("Lesen in der Fremdsprache. Eine Studie zu Effekten des extensiven Lesens") und Andrzej Cirocki ("Implementing the ER approach to literature in the EFL secondary school classroom: An action research study").
Wie wird extensives Lesen definiert?
Extensives Lesen wird als Unterrichtsmethode definiert, die sich durch große Lesemenge, vielfältige Materialien, Leserwahl, Fokus auf Allgemeinverständnis und Vergnügen, angemessenen Schwierigkeitsgrad, individuelles Lesen, schnelle Lesegeschwindigkeit und die Rolle des Lehrers als Anleitung und Vorbild auszeichnet (nach Day und Bamford, 2005).
Welche Vorteile bietet extensives Lesen?
Extensives Lesen bietet kognitive und affektive Vorteile. Es fördert den Wortschatz und das Grammatikverständnis durch Kontextualisierung und baut positive Einstellungen zum Lesen durch Autonomie und Erfolgserlebnisse auf. Es wird zudem als Methode zur Verbesserung der Lesemotivation beschrieben.
Welche Rolle spielt die DESI-Studie?
Die Einleitung bezieht sich auf Ergebnisse der DESI-Studie, welche signifikante Defizite bei der Lesekompetenz vieler Schüler aufzeigt. Dies unterstreicht den Bedarf an Leseförderung im Englischunterricht und begründet die Relevanz der Untersuchung des extensiven Lesens.
Was ist der Aufbau der Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen Hintergrund (mit den Unterpunkten Extensives Lesen, Curriculare Vorgaben und ein Modell literaturbezogener Kompetenzen), die Darstellung empirischer Studien, und ein Fazit. Kapitelzusammenfassungen werden ebenfalls bereitgestellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Extensives Lesen, Leseförderung, Englischunterricht, Sekundarstufe I, Lesekompetenz, Literaturunterricht, Curriculare Vorgaben, Empirische Studien, Literaturbezogene Kompetenzen, Motivation.
- Quote paper
- Marie Marx (Author), 2016, Extensives Lesen. Evaluation einer Methode zur Leseförderung im Englischunterricht der Sekundarstufe I, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340767