Kleidermode fungiert vor allem in ihrer medialen Verarbeitung als ein Ort der Identitätsgenese, woraus sich unterschiedlichste Bedeutungskonzepte in Bezug auf Erotik, Geschlecht, Klasse etc. ableiten lassen. Die Serie "Sex and the City" (SATC) präsentiert Mode als gerade diese Projektionsfläche des ‚Ichs‘ im Spannungsverhältnis zwischen Individuation und Abgrenzung und eignet sich daher besonders gut als Untersuchungsgegenstand im Kontext Mode und Selbstfindung.
Die große Bedeutung SATCs lässt sich dabei nicht nur an zahlreichen medialen Verarbeitungen wie Fashionblogs, Zeitschriftenberichte und Interviews erkennen, sondern vor allem auch an der Vielzahl medienwissenschaftlicher Forschungsliteratur, die sich mit dem Phänomen SATC seit Ende der 90er Jahre beschäftigt.
Im Kontext der vorliegenden Seminararbeit soll aufgezeigt werden, wie Mode zum Marker der Persönlichkeit der dargestellten Filmfigur werden kann, welche Ordnungs- und Differenzierungskategorien dabei eine Rolle spielen und worin sich diese Verschmelzung von Mode und Person letztendlich manifestiert. Zunächst soll dabei der Zeichencharakter von Mode beschrieben werden.
Dabei soll unter anderem Roland Barthes wegweisende Schrift zur Sprache der Mode herangezogen werden, um davon ein theoretisches Sinnsystem der Mode abzuleiten. Darauffolgend soll im nächsten Schritt das Verhältnis von Individuum und Mode differenzierter betrachtet werden.
Untersucht werden dann die vier unterschiedlichen Frauentypen und ihre spezifischen Modestile, die uns die Serie SATC präsentiert. In diesem Zusammenhang spielt auch der semantische Raum New York eine unübersehbar wichtige Rolle, in welchem sich die Figuren bewegen und welcher modische Expressivität überhaupt erst ermöglicht. Mittels konkreter inhaltlicher sowie cinematographischer Szenenanalyse werden schließlich die verschiedenen Personenentwürfe nochmals skizziert und die vermittelten Normen und Werte der dargestellten Welt aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Phänomen Mode
- Mode als semiotisches Zeichensystem der Kommunikation
- Identitätsbildung: Mode als subjektive Erfahrung
- Sex and the City
- Narrative Struktur - serielles Erzählen im Fernsehen
- New York als Austragungsort der individuellen Selbstentfaltung
- Personenkonzeptionen - Typisierung und Mermalszuweisung
- Carrie Bradshaw
- Miranda Hobbes
- Charlotte York
- Samantha Jones
- Instanzen der Selbstfindung – Kohärenzbildung und Wertevermittlung
- Gesellschaftlicher Zwang vs. Selbstermächtigung: Das Beispiel DAS RECHT DER FRAU AUF SCHUHE
- Selbsterkenntnis und Fremdwahrnehmung: Das Beispiel DAS WAHRE ICH
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht die Bedeutung von Mode in der Fernsehserie Sex and the City im Kontext der individuellen Selbstfindung. Dabei werden die verschiedenen Facetten der Mode als Zeichen- und Kommunikationssystem beleuchtet, sowie die Rolle von Mode als Projektionsfläche des „Ichs“ im Spannungsverhältnis zwischen Individuation und Abgrenzung.
- Mode als semiotisches Zeichensystem der Kommunikation
- Identitätsbildung durch Mode und die Konstruktion des „Ichs“
- Die verschiedenen Frauentypen in Sex and the City und ihre spezifischen Modestile
- New York als Ort der individuellen Selbstentfaltung und modischen Expressivität
- Die Vermittlung von Normen und Werten durch die dargestellten Figuren und ihre Kleidung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Mode und Selbstfindung ein und stellt die Serie Sex and the City als Untersuchungsgegenstand vor. Im zweiten Kapitel wird das Phänomen Mode aus kultursoziologischer und semiotischer Perspektive betrachtet und der Zeichencharakter von Mode erläutert. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Serie Sex and the City und analysiert die narrative Struktur, den semantischen Raum New York und die individuellen Personenkonzeptionen der vier Hauptfiguren Carrie Bradshaw, Miranda Hobbes, Charlotte York und Samantha Jones. Das vierte Kapitel beleuchtet die Instanzen der Selbstfindung in der Serie, wobei insbesondere die Beispiele DAS RECHT DER FRAU AUF SCHUHE und DAS WAHRE ICH im Kontext der individuellen Entwicklung der Figuren analysiert werden.
Schlüsselwörter
Mode, Selbstfindung, Sex and the City, semiotisches Zeichensystem, Identitätsbildung, New York, Frauentypen, Normen, Werte, Kommunikation, Kultursoziologie, Semiotik
- Arbeit zitieren
- Christina Keppeler (Autor:in), 2014, Mode als Ausdruck der Person und ihrer Selbstfindung in "Sex And The City", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340823