Im Kontext der vorliegenden Seminararbeit soll aufgezeigt werden, wie Todd Haynes I’M NOT THERE Biografie und Identität dekonstruiert, welche Ordnungs- und Differenzierungskategorien dabei eine Rolle spielen und worin sich die paradigmatischen Auflösungsmomente und Konventionsbrüche in Bezug auf die Darstellung der Person Bob Dylan letztendlich manifestiert.
Zunächst sollen dabei grundlegende Kategorien der Biografieschreibung und die damit zusammenhängende Identitätsgenese beschrieben werden. Unter näherer Betrachtung des Forschungsgegenstandes werden dann identitätsbezogene Dekonstruktionsstrategien im Kontext des postmodernen Films herausgearbeitet und Veränderungen im Darstellungsmodus beschrieben. Mittels konkreter inhaltlicher sowie cinematographischer Szenenanalyse werden dann schließlich die verschiedenen Figurationen bzw. Personenentwürfe nochmals skizziert und die vermittelten Normen und Werte der dargestellten Welt aufgezeigt.
Das, was wir im Kino auf einer Leinwand sehen, soll uns überwältigen, Freude bereiten, zu Tränen rühren, aufwühlen oder faszinieren. Wir sollen unser eigenes Innenleben mit dem der Filmfigur in Verbindung setzen können, gemeinsam mit ihr leiden, sie verstehen oder sie verabscheuen. In jedem Fall steht das Gezeigte im inhärenten Zusammenhang zum Individuum und ist als ein wechselseitiges Spiel zwischen filmischer Vision und den Erwartungen, Vorstellungen oder Wünschen des Beobachters zu deuten. Dieser Überwältigungseffekt entsteht im besten Falle durch eine gelungene Illusion, die uns der Film vermittelt: wir sehen und wissen, dass das Gezeigte fiktiv ist, es fühlt sich jedoch real und echt an. Diese Verblendung von Fiktion und Realität ist für das Gelingen eines Filmes entscheidend und tritt besonders hervor, wenn sich der Film auf ein reales Subjekt – einen Menschen, welcher Teil unserer außermedialen Wirklichkeit ist – bezieht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Identitätskonzeptionen und das biographische Narrativ
- 3. Leben Erzählen: 'Biopics' zwischen Anspruch, Möglichkeit und Grenze
- 3.1 Referenzialität
- 3.2 Chronologie und Strukturierung des Gezeigten
- 3.3 Faktizität und Authentizität
- 4. I'M NOT THERE als postmoderne Interpretation des biographischen Erzählens und der Identitätsdekonstruktion
- 4.1 Anti-Konventionalität und dekonstruktive Erzählverfahren
- 4.2 Konzept der Person: Identitätsdekonstruktion
- 4.2.1 Absenzbekundung
- 4.2.2 Fragmentierung des Subjekts, Bob Dylan'
- 4.2.2.1 'Fake'
- 4.2.2.2 'Prophet'
- 4.2.2.3 'Poet'
- 4.2.2.4 'elektrisierender Star'
- 4.2.2.5 'Rockstar'
- 4.2.2.6 'Outlaw'
- 4.3 Filmmusik und Kohärenzstiftung
- 4.4 Zeitwende und kultureller Wandel - Wirklichkeitskonstitution
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die postmoderne Dekonstruktion von Identität und Biografie in Todd Haynes' Film "I'M NOT THERE". Ziel ist es, die Strategien aufzuzeigen, mit denen Haynes die Biografie Bob Dylans filmisch darstellt und dabei konventionelle Erzählweisen aufbricht. Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung der Identität als fragmentiertes Konstrukt.
- Postmoderne Dekonstruktion von Identität im Film
- Biografisches Erzählen und seine Grenzen
- Identität als dynamisches und fragmentiertes Konstrukt
- Analyse der filmischen Darstellung Bob Dylans
- Konventionsbrüche und innovative Erzählverfahren
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der postmodernen Dekonstruktion von Identität und Biografie in "I'M NOT THERE" vor. Sie betont die Bedeutung der Verbindung von Fiktion und Realität im Film und die besondere Herausforderung, die sich aus der Verfilmung eines realen Subjekts ergibt. Der Film wird als ein außergewöhnliches Portrait Bob Dylans vorgestellt, das durch seine unkonventionelle Bildsprache und seinen narrativen Modus besticht und ein neues Verständnis von Dylans Identität generiert.
2. Identitätskonzeptionen und das biographische Narrativ: Dieses Kapitel beleuchtet die komplexen und vielschichtigen Konzepte von Identität. Es betont die Dynamik der Identitätsbildung im Kontext gesellschaftlicher Prozesse und die Rolle des Films als Ort der Identitätsgenese und Projektionsfläche des "Ichs". Die Arbeit unterstreicht die Bedeutung des Films als kulturellen Speicher, der gesellschaftliche Konzeptionen reflektiert und Aussagen über die Zeichen unserer Zeit ermöglicht. Biografische filmische Narrative werden als besonders relevant für die Untersuchung von Identitäts(de)konstruktionen hervorgehoben, da sie die Verhandlung von Lebensereignissen und -erfahrungen im Medium Film darstellen.
3. Leben Erzählen: 'Biopics' zwischen Anspruch, Möglichkeit und Grenze: Dieses Kapitel analysiert die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten biographischer Filme ('Biopics'). Es beleuchtet die Aspekte der Referenzialität, der Chronologie und Strukturierung des Dargestellten sowie die Frage nach Faktizität und Authentizität. Die Analyse fokussiert wahrscheinlich auf die Schwierigkeit, ein authentisches und zugleich spannendes Porträt einer realen Person zu schaffen, ohne deren Leben zu vereinfachen oder zu verfälschen. Es werden wohl verschiedene Strategien von Filmemachern zur Bewältigung dieser Herausforderungen diskutiert.
4. I'M NOT THERE als postmoderne Interpretation des biographischen Erzählens und der Identitätsdekonstruktion: Der Kern der Arbeit liegt in der Analyse von Todd Haynes' "I'M NOT THERE". Dieses Kapitel untersucht die postmodernen Dekonstruktionsstrategien des Films im Bezug auf die Biografie Bob Dylans. Die Anti-Konventionalität und dekonstruktive Erzählverfahren werden eingehend betrachtet, mit einem Schwerpunkt auf die Fragmentierung des Subjekts Dylan durch die Darstellung verschiedener Inkarnationen seiner Persönlichkeit. Die Analyse wird wohl die Rolle von Filmmusik und die Wirklichkeitskonstitution im Film untersuchen.
Schlüsselwörter
Identität, Biografie, Bob Dylan, I'M NOT THERE, Todd Haynes, Postmoderne, Dekonstruktion, Biopic, Filmanalyse, Erzählverfahren, Identitätsgenese, mediale Repräsentation, Wirklichkeitskonstitution.
Häufig gestellte Fragen zu "I'M NOT THERE": Postmoderne Dekonstruktion von Identität und Biografie
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die postmoderne Dekonstruktion von Identität und Biografie im Film "I'M NOT THERE" von Todd Haynes. Im Mittelpunkt steht die filmische Darstellung Bob Dylans und die dabei verwendeten Strategien, konventionelle biographische Erzählweisen aufzubrechen.
Welche Aspekte der Identität werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Darstellung der Identität als fragmentiertes Konstrukt. Es werden verschiedene Konzepte von Identität beleuchtet, ihre Dynamik im gesellschaftlichen Kontext und die Rolle des Films als Ort der Identitätsgenese und Projektionsfläche.
Welche Rolle spielt der Film "I'M NOT THERE"?
"I'M NOT THERE" dient als Fallstudie, um die postmoderne Dekonstruktion von Identität und Biografie zu untersuchen. Der Film wird als außergewöhnliches Portrait Bob Dylans betrachtet, das durch seine unkonventionelle Bildsprache und seinen narrativen Modus besticht.
Welche filmischen Aspekte werden analysiert?
Die Analyse umfasst die Referenzialität, Chronologie und Strukturierung des Gezeigten, Faktizität und Authentizität im Biopic-Genre. Ein Schwerpunkt liegt auf den anti-konventionellen und dekonstruktiven Erzählverfahren des Films, der Filmmusik und der Wirklichkeitskonstitution.
Wie wird Bob Dylan im Film dargestellt?
Bob Dylan wird nicht als einheitliche Figur dargestellt, sondern durch verschiedene Inkarnationen seiner Persönlichkeit. Diese Fragmentierung des Subjekts ist ein zentrales Element der filmischen Dekonstruktion.
Welche konkreten Themen werden in den einzelnen Kapiteln behandelt?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Identitätskonzeptionen und biographisches Narrativ, "Biopics" zwischen Anspruch, Möglichkeit und Grenze, "I'M NOT THERE" als postmoderne Interpretation und Fazit. Jedes Kapitel beleuchtet spezifische Aspekte der Thematik, beginnend mit einer Einführung in die Forschungsfrage und endend mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind Identität, Biografie, Bob Dylan, I'M NOT THERE, Todd Haynes, Postmoderne, Dekonstruktion, Biopic, Filmanalyse, Erzählverfahren, Identitätsgenese, mediale Repräsentation und Wirklichkeitskonstitution.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bewertet die Bedeutung der im Film angewandten Strategien der Identitätsdekonstruktion. Es wird wahrscheinlich ein neues Verständnis von Dylans Identität und den Möglichkeiten des biographischen Erzählens im Kontext der Postmoderne präsentiert.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Seminararbeit richtet sich an ein akademisches Publikum, das sich mit Filmtheorie, Postmoderne, Identitätsforschung und Biografien auseinandersetzt. Sie ist insbesondere für Studierende der Filmwissenschaft, Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaften relevant.
Wo finde ich den vollständigen Text?
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- Quote paper
- Christina Keppeler (Author), 2015, Postmoderne Dekonstruktion von Identität und Biographie im Film "I'm Not There", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340825