In der vorliegenden Arbeit soll herausgestellt werden, dass die heutige Sexualerziehung vor einer neuen Herausforderung steht und somit ein neues Denken erfordert. Zu Beginn wird auf die verschiedenen Begrifflichkeiten, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, eingegangen. Daran anschließend folgt ein Überblick über die Geschichte der Sexualerziehung. Neben der historischen Entwicklung werden auch die verschiedenen sexualpädagogischen Ansätze dargestellt. Hierbei soll verdeutlicht werden, dass Sexualerziehung seit jeher gesellschaftlichen Wandlungen und Strömungen unterworfen ist.
Im Anschluss werden die Bedeutung der Sexualität für den Menschen sowie die Notwendigkeit einer Geschlechtserziehung thematisiert. Unumstritten ist, dass Kinder in ihrer sexuellen Entwicklung begleitet und gefördert werden müssen. Bereits im Grundschulalter entstehen erste Liebesbeziehungen, die von Mädchen und Jungen sehr ernst genommen werden. Auf kindliche Weise nähern sie sich dem anderen Geschlecht an und beginnen, sich Gedanken zur Sexualität zu machen. An dieser Stelle müssen wir als Erwachsene die Chance nutzen, um die Kinder sachgerecht zu informieren. Dass es dabei zu Schwierigkeiten kommen kann, soll unter Punkt vier verdeutlicht werden. Des Weiteren wird aufgezeigt, dass die gemeinsame Aufklärung von Elternhaus und Schule eine wichtige Voraussetzung für eine gelungene Sexualerziehung ist. In diesem Zusammenhang werden die administrativen Grundlagen näher beleuchtet sowie die Aufgaben, Themen und Ziele benannt. Schließlich erfolgt ein Gesamtüberblick über die Möglichkeiten und Grenzen, die sich hieraus ergeben.
Den Abschluss dieser Arbeit bildet der praktische Teil, in dem die Ergebnisse einer Lehrerbefragung vorgestellt werden. Die Daten wurden mithilfe eines selbst entwickelten Fragebogens erhoben. Es soll geklärt werden, welchen Stellenwert die Sexualerziehung in der schulischen Praxis einnimmt und wie sie dort umgesetzt wird. In der Literatur wird mehrheitlich die Meinung vertreten, dass Lehrende das Thema eher meiden oder nur kurz im Unterricht behandeln. Als mögliche Gründe werden zu wenig gute Materialien und die Angst vor Peinlichkeiten angegeben. Es ist zu fragen, ob diese Ansicht der Wahrheit entspricht. Am Ende wird eine Schlussfolgerung gezogen, indem die wichtigsten Aspekte aus Theorie und Praxis noch einmal aufgegriffen und reflektiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Begriffsklärungen
- 1.1 Sexualität
- 1.2 Erziehung
- 1.3 Sexuelle Sozialisation
- 1.4 Sexualpädagogik
- 1.5 Sexualerziehung
- 1.6 Sexualaufklärung
- 1.7 Zusammenfassung
- 2. Zur Geschichte der Sexualerziehung
- 2.1 Die sexualpädagogischen Konzeptionen
- 2.1.1 Die konservativ-repressive Sexualerziehung
- 2.1.2 Die politisch-emanzipatorische Sexualerziehung
- 2.1.3 Die vermittelnd-liberale Sexualerziehung
- 2.2 Der gegenwärtige Umgang mit dem Thema Sexualität
- 2.1 Die sexualpädagogischen Konzeptionen
- 3. Die Entwicklung des Menschen zum Geschlechtswesen
- 3.1 Die Entwicklung kindlicher Sexualität
- 3.2 Der Anspruch des Kindes auf Sexualerziehung
- 4. Sexualerziehung zwischen Elternhaus und Grundschule
- 4.1 Die elterliche Sexualerziehung
- 4.2 Die schulische Sexualerziehung
- 4.2.1 Rechtliche Bestimmungen
- 4.2.2 Ziele einer emanzipatorischen Sexualerziehung
- 4.2.3 Neue Anforderungen an die schulische Sexualerziehung
- 4.2.4 Chancen und Möglichkeiten
- 4.2.5 Schwierigkeiten und Grenzen
- 5. Befragung von Lehrerinnen und Lehrern zur praktischen Umsetzung von Sexualerziehung in der Grundschule
- 5.1 Die Struktur des Fragebogens und die Vorgehensweise
- 5.2 Die Auswertung
- 5.2.1 Allgemeine Angaben zur Person
- 5.2.2 Angaben zum Thema Sexualerziehung
- 5.3 Kurze Zusammenfassung der Ergebnisse
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht den Stellenwert von Sexualerziehung im Sachunterricht der Grundschule. Ziel ist es, die Herausforderungen der heutigen Sexualerziehung aufzuzeigen und den praktischen Umgang damit in der Schule zu beleuchten. Die Arbeit basiert auf einer Lehrerbefragung und analysiert die Ergebnisse im Kontext der theoretischen Grundlagen.
- Begriffliche Klärung zentraler Begriffe im Kontext der Sexualerziehung
- Historische Entwicklung und verschiedene Ansätze der Sexualpädagogik
- Die Bedeutung kindlicher Sexualität und der Anspruch des Kindes auf Sexualerziehung
- Die Rolle von Elternhaus und Schule in der Sexualerziehung
- Praktische Umsetzung von Sexualerziehung im Grundschulunterricht anhand einer Lehrerbefragung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Sexualerziehung im Sachunterricht ein und hebt die Bedeutung des Themas angesichts gesellschaftlicher Veränderungen und medialer Einflüsse hervor. Sie betont die Notwendigkeit einer frühzeitigen und umfassenden Sexualerziehung, die biologische, soziale und emotionale Aspekte berücksichtigt. Die Arbeit selbst wird vorgestellt und ihr Aufbau erläutert, wobei die Fokussierung auf die Herausforderungen der heutigen Sexualerziehung und die Notwendigkeit eines neuen Denkens im Vordergrund steht.
1. Begriffsklärungen: Dieses Kapitel klärt zentrale Begriffe wie Sexualität, Erziehung, sexuelle Sozialisation, Sexualpädagogik, Sexualerziehung und Sexualaufklärung. Es hebt die Unterschiede und Überschneidungen zwischen diesen Begriffen hervor und schafft so eine gemeinsame Grundlage für das Verständnis der weiteren Kapitel. Die Zusammenfassung am Ende des Kapitels fasst die wichtigsten Definitionen prägnant zusammen.
2. Zur Geschichte der Sexualerziehung: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Sexualerziehung, indem es verschiedene sexualpädagogische Konzeptionen – konservativ-repressiv, politisch-emanzipatorisch und vermittelnd-liberal – beschreibt und deren gesellschaftliche Einbettung herausstellt. Der gegenwärtige Umgang mit dem Thema Sexualität wird ebenfalls betrachtet, wobei die Veränderungen in den Einstellungen zu Sexualität, Geschlechtern und Beziehungen im Fokus stehen.
3. Die Entwicklung des Menschen zum Geschlechtswesen: Das Kapitel fokussiert sich auf die Entwicklung kindlicher Sexualität und den Anspruch des Kindes auf Sexualerziehung. Es argumentiert für die Notwendigkeit einer Begleitung und Förderung der sexuellen Entwicklung von Kindern bereits im Grundschulalter, unter Berücksichtigung der ersten Liebesbeziehungen und der damit verbundenen Fragen und Herausforderungen.
4. Sexualerziehung zwischen Elternhaus und Grundschule: Dieses Kapitel behandelt die gemeinsame Verantwortung von Elternhaus und Schule in der Sexualerziehung. Es beleuchtet die elterliche Sexualerziehung und die schulische Sexualerziehung, einschließlich rechtlicher Bestimmungen, der Ziele einer emanzipatorischen Sexualerziehung sowie Chancen, Möglichkeiten und Grenzen der schulischen Umsetzung.
5. Befragung von Lehrerinnen und Lehrern zur praktischen Umsetzung von Sexualerziehung in der Grundschule: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik und Ergebnisse einer Lehrerbefragung zur praktischen Umsetzung von Sexualerziehung in der Grundschule. Es analysiert die erhobenen Daten und beleuchtet den Stellenwert sowie die Herausforderungen der Sexualerziehung in der schulischen Praxis. Dabei werden Aspekte wie die Verfügbarkeit von Materialien und die Angst vor Peinlichkeiten berücksichtigt.Schlüsselwörter
Sexualerziehung, Sachunterricht, Grundschule, Sexualpädagogik, kindliche Sexualität, Lehrerbefragung, Emanzipation, gesellschaftliche Veränderungen, Elternhaus, Schule.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Sexualerziehung im Sachunterricht der Grundschule
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht den Stellenwert von Sexualerziehung im Sachunterricht der Grundschule. Sie beleuchtet die Herausforderungen der heutigen Sexualerziehung und analysiert den praktischen Umgang damit in der Schule anhand einer Lehrerbefragung.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Herausforderungen der heutigen Sexualerziehung aufzuzeigen und den praktischen Umgang damit in der Schule zu beleuchten. Sie basiert auf einer Lehrerbefragung und analysiert die Ergebnisse im Kontext der theoretischen Grundlagen. Die Begrifflichkeiten rund um Sexualerziehung werden geklärt und die historische Entwicklung verschiedener Ansätze der Sexualpädagogik wird betrachtet.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Begriffliche Klärung zentraler Begriffe (Sexualität, Erziehung, sexuelle Sozialisation etc.), historische Entwicklung und verschiedene Ansätze der Sexualpädagogik, die Bedeutung kindlicher Sexualität und der Anspruch des Kindes auf Sexualerziehung, die Rolle von Elternhaus und Schule in der Sexualerziehung sowie die praktische Umsetzung von Sexualerziehung im Grundschulunterricht anhand einer Lehrerbefragung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, Begriffsklärungen, Zur Geschichte der Sexualerziehung, Die Entwicklung des Menschen zum Geschlechtswesen, Sexualerziehung zwischen Elternhaus und Grundschule, Befragung von Lehrerinnen und Lehrern zur praktischen Umsetzung von Sexualerziehung in der Grundschule und Resümee. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des Themas.
Welche Methodik wurde angewendet?
Ein zentrales Element der Arbeit ist eine Befragung von Lehrerinnen und Lehrern zur praktischen Umsetzung von Sexualerziehung in der Grundschule. Die Ergebnisse dieser Befragung werden analysiert und im Kontext der theoretischen Grundlagen interpretiert.
Welche Ergebnisse liefert die Lehrerbefragung?
Die Zusammenfassung der Ergebnisse der Lehrerbefragung ist im Kapitel 5 enthalten. Es werden allgemeine Angaben zur Person der Befragten sowie Angaben zum Thema Sexualerziehung analysiert. Konkrete Ergebnisse werden in der Arbeit detailliert dargestellt.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Sexualerziehung, Sachunterricht, Grundschule, Sexualpädagogik, kindliche Sexualität, Lehrerbefragung, Emanzipation, gesellschaftliche Veränderungen, Elternhaus, Schule.
Welche verschiedenen Ansätze der Sexualpädagogik werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet verschiedene sexualpädagogische Konzeptionen: konservativ-repressiv, politisch-emanzipatorisch und vermittelnd-liberal. Diese werden im historischen Kontext beschrieben und ihre jeweiligen gesellschaftlichen Einbettungen analysiert.
Welche Rolle spielen Elternhaus und Schule in der Sexualerziehung?
Die Arbeit betont die gemeinsame Verantwortung von Elternhaus und Schule in der Sexualerziehung. Sie beleuchtet die elterliche Sexualerziehung und die schulische Sexualerziehung, einschließlich rechtlicher Bestimmungen, Ziele einer emanzipatorischen Sexualerziehung sowie Chancen, Möglichkeiten und Grenzen der schulischen Umsetzung.
Welche Herausforderungen werden im Kontext der Sexualerziehung in der Grundschule identifiziert?
Die Arbeit identifiziert verschiedene Herausforderungen der Sexualerziehung in der Grundschule, die sowohl theoretisch als auch praktisch im Kontext der Lehrerbefragung beleuchtet werden. Dies umfasst unter anderem die Verfügbarkeit von Materialien und die Angst vor Peinlichkeiten.
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- Anja Giffey (Author), 2010, Sexualerziehung als Thema im Sachunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340951