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Jean-Luc Godards Mittel der Verfremdung - Exemplarische Analyse von VIVRE SA VIE (1962)

Title: Jean-Luc Godards Mittel der Verfremdung - Exemplarische Analyse von VIVRE SA VIE (1962)

Intermediate Examination Paper , 2004 , 43 Pages , Grade: 1,3

Autor:in: Eleonóra Szemerey (Author)

Film Science
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Man hat mich öfter für einen Lehrer /donneur de leçons/ gehalten. Heute mit 50 Jahren, von denen ich 30 beim Film war (von denen allerdings nur 20 Spuren auf der Wahrnehmungsoberfläche hinterlassen haben), habe ich ein wenig das Gefühl, eher wie ein Blutspender /donneur du sang/ funktioniert zu haben. Sogar die Werbung hat das Verfahren der Nicht-Überblendung, der Nicht- Verkettung von Elementen bei mir abgeguckt, ohne mir das gebührend zu vergelten.

So sieht Jean-Luc Godard seinen Einfluss auf die Filmwelt dreißig Jahre nach seinem Kinodebüt als junger cinephiler Autorenfilmer der Nouvelle Vague. Und tatsächlich, ohne Kenntnisse in Filmtheorie und -praxis seiner Zeit bemerkt man viele der oben erwähnten Verfahren als heutiger Zuschauer von M-TV und Werbefernsehen, als Benutzer von Computer und Internet gar nicht mehr. Godards Erstlingswerk A BOUT DE SOUFFLE brach bereits 1959 unwiederbringlich mit dem klassischen Erzählkino und arbeitete konsequent gegen traditionelle Konventionen. Dessen Dreh kommentiert er folgendermaßen: Wir waren also völlig gegen unseren Willen draußen und, was mich betraf, ohne jede Theorie. Da ich von nichts eine Ahnung hatte, bestand meine einzige Theorie darin, um jeden Preis allen Verboten aus dem Wege zu gehen.“ (Godard 1983: 25) Diese Arbeit behandelt hauptsächlich Filme aus Godards erster Schaffensphase, die er selbst von 1959 bis 1968 datiert – der Hochzeit der Nouvelle Vague. VIVRE SA VIE (1962), sein erster Essay-Film, wird exemplarisch analysiert und mit Ausschnitten aus dem Kurzfilm UNE HISTOIRE D’EAU (1958), den Spielfilmen A BOUT DE SOUFFLE (1959), LE PETIT SOLDAT (1960), UNE FEMME EST UNE FEMME (1961), PIERROT LE FOU (1965), 2 OU 3 CHOSES QUE JE SAIS D’ELLE (1966) und Godards letztem Kinofilm vor seiner Video- Periode, WEEK-END (1967), in Verbindung gesetzt. VIVRE SA VIE dient dabei als Beispiel, denn dieser Film ist bereits ein Essay, doch weist er dabei noch einen nachvollziehbaren Plot und eine relativ lineare Narration auf. Die Untersuchung gilt der Godardschen Verfremdung filmischer Darstellung, ihren Mitteln und Wirkungen. Waren Godards skandalöse Regelbrüche gekonnte Elemente der Desillusionierung und Distanzierung eines intellektuellen Autorenfilmers, oder doch nur simple Anfängerfehler aus Mangel an praktischen Kenntnissen und jugendlichem Protest, wie das zweite oben angeführte Zitat vermuten lässt? Aber wie konnte er Kino und Fernsehen dann in dem erwähnten Ausmaß revolutionieren?

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • I. Einleitung
  • II. Die Nouvelle Vague
  • III. Jean-Luc Godards VIVRE SA VIE (1962)
  • IV. Geldmangel und Regelbrüche – Analyse und Interpretation
    • 1. Bilder
    • 2. Töne
    • 3. Bild-Ton-Desintegration
    • 4. Inhaltliches
    • 5. Theoretisches
  • V. Feinanalyse E208-220
  • VI. Fazit

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht Jean-Luc Godards Einsatz von Verfremdungstechniken in seinen frühen Filmen, insbesondere in "Vivre Sa Vie" (1962). Das Hauptziel ist es, Godards Stil zu analysieren und zu verstehen, ob seine "Regelbrüche" bewusste künstlerische Entscheidungen oder Ausdruck von Unerfahrenheit waren. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss der Nouvelle Vague und untersucht, wie Godard seine eigene Filmtheorie entwickelte.

  • Godards Verfremdungstechniken im Film
  • Der Einfluss der Nouvelle Vague auf Godards Werk
  • Entwicklung von Godards individueller Filmsprache
  • Analyse von "Vivre Sa Vie" als exemplarischem Beispiel
  • Vergleich mit traditionellen filmischen Konventionen

Zusammenfassung der Kapitel

I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Natur und Wirkung von Godards Verfremdungstechniken in seinen frühen Filmen. Sie positioniert die Arbeit im Kontext von Godards eigener Selbstreflexion und seiner Aussage, zu Beginn seiner Karriere keine etablierten Filmtheorien gekannt, sondern bewusst gegen bestehende Regeln verstoßen zu haben. Die Arbeit konzentriert sich auf Godards erste Schaffensphase (1959-1968) und analysiert "Vivre Sa Vie" als Fallbeispiel, da dieser Film, obwohl bereits ein Essayfilm, noch einen nachvollziehbaren Plot aufweist.

II. Die Nouvelle Vague: Dieses Kapitel beleuchtet den Kontext von Godards Werk innerhalb der französischen Nouvelle Vague. Es beschreibt den Einfluss von André Bazins Filmtheorie auf die Filmemacher der Nouvelle Vague, wobei betont wird, dass Godard selbst eine davon abweichende Montage-Theorie entwickelte. Das Kapitel thematisiert die Entstehung des Essayfilms und des Autorenkinos innerhalb dieser Bewegung und hebt die Bedeutung der "politique des auteurs" hervor, die den Regisseur als künstlerischen Autor in den Mittelpunkt stellt, der sich von klassischen Genre-Regeln lösen und seine individuelle Handschrift entwickeln kann. Die überraschende Begeisterung der Nouvelle Vague für das klassische Hollywood-Kino wird ebenfalls angesprochen.

III. Jean-Luc Godards VIVRE SA VIE (1962): Dieses Kapitel bietet eine Zusammenfassung des Inhalts von Godards Film "Vivre Sa Vie". Es dient als Grundlage für die anschließende detaillierte Analyse der Verfremdungstechniken im Film.

IV. Geldmangel und Regelbrüche – Analyse und Interpretation: Dieses Kapitel analysiert detailliert Godards Verfremdungsmittel in "Vivre Sa Vie". Die Analyse gliedert sich in die Untersuchung von Verfremdungen im Bereich der Bilder, der Töne, deren Desintegration sowie inhaltliche und theoretische Aspekte. Es wird untersucht, inwieweit Godards "Regelbrüche" bewusst eingesetzte Stilmittel zur Desillusionierung und Distanzierung sind oder ob sie auf Unerfahrenheit und jugendlichem Protest beruhen. Das Kapitel verbindet die Analyse von "Vivre Sa Vie" mit weiteren Filmen aus Godards Frühwerk, um seine Entwicklung und die Entstehung seiner individuellen Filmsprache nachzuvollziehen.

Schlüsselwörter

Jean-Luc Godard, Nouvelle Vague, Verfremdung, Filmtheorie, Autorenkino, "Vivre Sa Vie", Essayfilm, Montage, Bildgestaltung, Ton, Regelbrüche, Analyse, Interpretation.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Verfremdungstechniken in Jean-Luc Godards "Vivre Sa Vie"

Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?

Diese Arbeit analysiert Jean-Luc Godards Einsatz von Verfremdungstechniken in seinen frühen Filmen, insbesondere in "Vivre Sa Vie" (1962). Das Hauptziel ist es, Godards Stil zu analysieren und zu verstehen, ob seine "Regelbrüche" bewusste künstlerische Entscheidungen oder Ausdruck von Unerfahrenheit waren. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss der Nouvelle Vague und untersucht, wie Godard seine eigene Filmtheorie entwickelte.

Welche Themen werden behandelt?

Die Arbeit behandelt folgende Themen: Godards Verfremdungstechniken im Film, den Einfluss der Nouvelle Vague auf Godards Werk, die Entwicklung von Godards individueller Filmsprache, eine Analyse von "Vivre Sa Vie" als exemplarischem Beispiel und einen Vergleich mit traditionellen filmischen Konventionen.

Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?

Die Arbeit besteht aus sechs Kapiteln: I. Einleitung: Einführung in die Thematik und Forschungsfrage. II. Die Nouvelle Vague: Kontextualisierung von Godards Werk innerhalb der Nouvelle Vague und Einfluss von Bazins Filmtheorie. III. Jean-Luc Godards VIVRE SA VIE (1962): Zusammenfassung des Inhalts von "Vivre Sa Vie". IV. Geldmangel und Regelbrüche – Analyse und Interpretation: Detaillierte Analyse der Verfremdungsmittel in "Vivre Sa Vie" hinsichtlich Bild, Ton, deren Desintegration sowie inhaltliche und theoretische Aspekte. V. Feinanalyse E208-220: (genaue Inhalte nicht aus dem Preview ersichtlich). VI. Fazit: Zusammenfassung der Ergebnisse.

Wie wird "Vivre Sa Vie" analysiert?

Die Analyse von "Vivre Sa Vie" untersucht detailliert Godards Verfremdungstechniken in Bezug auf Bilder, Töne und deren Desintegration. Es werden sowohl inhaltliche als auch theoretische Aspekte betrachtet, um zu klären, ob die "Regelbrüche" bewusste Stilmittel oder Ausdruck von Unerfahrenheit sind. Die Analyse wird mit weiteren Filmen aus Godards Frühwerk verglichen, um seine Entwicklung nachzuvollziehen.

Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?

Jean-Luc Godard, Nouvelle Vague, Verfremdung, Filmtheorie, Autorenkino, "Vivre Sa Vie", Essayfilm, Montage, Bildgestaltung, Ton, Regelbrüche, Analyse, Interpretation.

Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt der Arbeit?

Die zentrale Forschungsfrage ist die Natur und Wirkung von Godards Verfremdungstechniken in seinen frühen Filmen. Insbesondere wird untersucht, ob diese "Regelbrüche" bewusste künstlerische Entscheidungen oder Ausdruck von Unerfahrenheit waren.

Welchen Einfluss hatte die Nouvelle Vague auf Godards Werk?

Die Arbeit beleuchtet den Einfluss der Nouvelle Vague und insbesondere von André Bazins Filmtheorie auf Godards Werk. Es wird hervorgehoben, dass Godard eine von Bazins Theorie abweichende Montage-Theorie entwickelte und die Entstehung des Essayfilms und des Autorenkinos innerhalb dieser Bewegung thematisiert.

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Details

Title
Jean-Luc Godards Mittel der Verfremdung - Exemplarische Analyse von VIVRE SA VIE (1962)
College
University of Göttingen
Grade
1,3
Author
Eleonóra Szemerey (Author)
Publication Year
2004
Pages
43
Catalog Number
V34145
ISBN (eBook)
9783638344517
Language
German
Tags
Jean-Luc Godards Mittel Verfremdung Exemplarische Analyse VIVRE
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Eleonóra Szemerey (Author), 2004, Jean-Luc Godards Mittel der Verfremdung - Exemplarische Analyse von VIVRE SA VIE (1962), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34145
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