Konrads von Würzburg höfischer Roman „Partonopier und Meliur“ entwirft ein Bild einer in der mittelalterlichen Literatur bekannten Liebesbeziehung zwischen einem Mann und einem weiblichen Wesen, dass der Zauberei kundig ist und die Verbindung unter ein Tabu legt. Das Paar muss durch den Bruch des Tabus eine schwere Zeit der Trennung durchstehen, findet letztendlich aber wieder versöhnlich zueinander. Soweit die Stofftradition. Konrad von Würzburg jedoch weicht von dieser in seiner Umsetzung von Handlung und Figuren ab — nicht nur durch seine zusätzlich eingefügten Szenen oder den plötzlichen Abriss der Erzählung mitten im Geschehen.
Der Protagonist Partonopier ist auf den ersten Blick der alleinige Mittelpunkt des Romans, der Held, um den sich die übrigen Figuren gruppieren. Schaut man jedoch genauer hin, wird klar: Gerade die Frauenfiguren sind wichtige Konstanten, die die Handlung und den Protagonisten maßgeblich beeinflussen. Zu den drei Wichtigsten gehören Meliur, ihre Schwester Irekel und Partonopiers zauberkundige Mutter Lucrete. Vor allem Meliur ist viel mehr als nur die passive Auserwählte in Märchengestalt, um die er zu kämpfen hat. Viel mehr ist sie treibende Kraft hinter der Erzählung und größte Einflussnehmerin auf das Fühlen und Handeln des Protagonisten. In ihr finden wir Ambivalenzen angelegt, die im Zusammenspiel mit den weiteren Verwebungen und Verkreuzungen verschiedener Erzähllogiken „Partonopier und Meliur“ zu einem interessanten und vielschichtig untersuchbaren Roman machen.
Für diese Arbeit habe ich deshalb die Figur der Meliur ausgewählt, die Gegenstand meiner Untersuchung sein soll. Als Basis dienen mir dafür die Figurentheorien Ralf Schneiders und Matías Martínez. Im Fokus soll dabei für mich die Frage nach der Darstellung und Wandlung Meliurs innerhalb des Romans stehen. Dafür lege ich einen besonderen Augenmerk auf Meliurs Zauberkraft, ihren Einfluss auf den Protagonisten Partonopier und die Folgen des Tabubruchs.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Der Roman..
- 3. Die Figur der Meliur.......
- 3.1. Meliur und ihre Zauberkraft.
- 3.2. Der Einfluss auf Partonopier...
- 3.3. Die Wandlung der Meliur nach dem Tabubruch……....
- 4. Fazit......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Figur der Meliur in Konrads von Würzburgs Roman „Partonopier und Meliur“ und analysiert deren Entwicklung und Ambivalenz. Der Fokus liegt dabei auf Meliurs Zauberkraft, ihrem Einfluss auf den Protagonisten Partonopier und den Folgen des Tabubruchs.
- Darstellung und Wandlung der Figur der Meliur
- Meliurs Zauberkraft und ihre Rolle in der Geschichte
- Der Einfluss von Meliur auf Partonopiers Entscheidungen und Handlungen
- Die Folgen des Tabubruchs für Meliur und die Beziehung zwischen den Protagonisten
- Die Ambivalenz der Figur der Meliur und ihre Bedeutung für die Interpretation des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Roman „Partonopier und Meliur“ vor und erläutert den Forschungsgegenstand der Arbeit. Kapitel 2 gibt einen Überblick über den Roman selbst, seine Entstehungsgeschichte und seine literarischen Besonderheiten. Kapitel 3 widmet sich der Figur der Meliur, ihrer Darstellung als Fee und ihren Einfluss auf Partonopier. Dabei werden Meliurs Zauberkraft, ihre Wandlung nach dem Tabubruch und ihre komplexe Beziehung zu Partonopier untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Figur der Meliur in Konrads von Würzburgs „Partonopier und Meliur“, wobei die Schwerpunkte auf den Themen Zauberkraft, Einfluss auf den Protagonisten, Tabubruch und Ambivalenz der Figur liegen. Weitere relevante Begriffe sind Feengestalt, Wandlung, mittelalterliche Literatur, höfischer Roman, Figurentheorie, und Figurenanalyse.
- Arbeit zitieren
- Sarah Fromm (Autor:in), 2016, Das ambivalente Figurenkonzept der Meliur in Konrads von Würzburg "Partonopier und Meliur", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341714