Entwicklung der Optimalsteuertheorie


Seminararbeit, 2016

16 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Untersuchungsgegenstand der Optimalsteuertheorie
1.2SteuernundSteuerarten

2 Problemstellungen der Optimalsteuertheorie
2.1 Verzerrung bei Güterbesteuerung und deren Zusatzlasten
2.1.1 Zusatzlast der Besteuerung im Eingütermodell
2.1.2 Verzerrung im Zweigütermodell
2.2 First Best als ungeeignete Lösung
2.3 Elastizität der Einkommensbesteuerung

3 Lösungsansätze der Optimalsteuertheorie
3.1 Optimale Güterbesteuerung und Second Best
3.1.1 Ramsey-Regel
3.1.2Corlett-Hague-Regel
3.2 Optimale Einkommensbesteuerung

4 Tax Mix als Kombination aller Lösungsansätze
4.1VorteiledesTaxMix
4.2 Optimaler Tax Mix in einer sich wandelnden Gesellschaft

5 Quellenverzeichnis
5.1 Literaturverzeichnis
5.2Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

ln dieser Seminararbeit wird die Entwicklung der Optimalsteuertheorie anhand deren Problemstellungen und Lösungsansätzen beschrieben.

Hierzu gilt es zunächst zu klären, welchen Umfang Steuern darstellen können und inwieweit der Untersuchungsgegenstand von ähnlichen Themengebieten abzugrenzen ist

1.1 Untersuchungsgegenstand der Optimalsteuertheorie

Eine Besteuerung zu optimieren ist ein umfangreiches Unterfangen. Zum einen kann zwischen einer administrativen, aber auch distributiven und allokativen Optimierung unterscheiden werden, wobei eine allokative Optimierung dieser nur unter Zuhilfenahme von Gerechtigkeitsprinzipien erfolgen kann, also distributive Faktoren enthalten wird.

Die allokative Optimierung wird in dieser Arbeit auch den Untersuchungsgegenstand der Optimalsteuertheorie darstellen, wie in der Volkswirtschaftslehre üblich. Adam Smith formulierte hierzu bereits im 18. Jahrhundert Regeln und ging erstmals auf die allokative Zielsetzung einer optimalen Besteuerung ein.[1] Diese besteht im Wesentlichen aus den Lösungen der im folgenden Kapitel erörterten Problemstellungen. Die Wahl einer optimalen Besteuerung hängt allerdings auch von der Art der Besteuerung ab, mit denen Sie erhoben werden, da sich aus deren Natur unterschiedliche Opportunitätskosten und einhergehend Ineffizienzen der Besteuerung ergeben, welche es zu minimieren gilt.[2] Eine Untersuchung der administrativen Optimierung wird dabei nicht behandelt, da diese vor allem den Wissenschaftsdisziplinen des öffentlichen Rechts und der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre obliegt.

1.2 Steuern und Steuerarten

Steuern dienen dazu Staatsausgaben zu finanzieren, welche im weiteren Sinn öffentliche Güter darstellen.[3] Würden diese Staatsausgaben reine Privatgüter darstellen, dann bestünde das Problem der kollektiven Finanzierung dieser erst gar nicht, da diese über eine Marktlösung optimal zur Verfügung stünden. Da bei jenen Gütern allerdings zumindest keine Ausschließbarkeit besteht oder bestehen soll, müssen diese vom Staat finanziert werden, wobei Steuern ein wichtiges Instrument darstellen. Ebenso kann behauptet werden, dass bei Ausschöpfung der Produktionsmöglichkeiten auf Privatgüter verzichtet werden muss, wenn öffentliche Güter bereitgestellt werden müssen.[4]

Die Möglichkeiten der Steuerhebung sind vielfältig und ebenso deren Auswirkungen auf eine optimale Besteuerung. Im Wesentlichen kann man die Steuerarten aber in zwei Gruppen einteilen, um jene besser untersuchen zu können, direkte und indirekte Steuern.

Direkte Steuern unterscheiden sich dabei von indirekten Steuern durch deren Personenbezug. Zu ihnen gehören vor allem Einkommenssteuern und individuelle Pauschalsteuern, auf deren allgemeine Form als generelle Pauschalsteuer noch in Unterkapitel 2.2 eingegangen wird. Diese Pauschalsteuern ziehen allerdings hohe Erhebungskosten mit sich und fallen daher außer Betracht.[5] Zu den indirekten Steuern zählen vor allem Verbrauchssteuern wie etwa die Umsatzsteuer und strukturierte Faktoreinkommenssteuern. Dabei gibt es unterschiedliche Auffassungen, welche dieser Gruppen welche Zielsetzungen erreicht. So seien zum Beispiel direkte Steuern eher in der Lage, distributive Aspekte abzudecken und indirekte Steuern am besten geeignet, um Staatsausgaben zu finanzieren und dabei keine Verzerrungen hervorzurufen. Diese Ansichten sind allerdings umstritten, wobei in vergangener Zeit eher zur Gleichwertigkeit der beiden Gruppen tendiert wird, also eine Vermischung der Besteuerungsgruppen in Betracht gezogen wird. Ferner dazu erfolgt eine Erläuterung im Kapitel 4.[6]

2 Problemstellungen der Optimalsteuertheorie

Um die Entwicklung der Optimalsteuertheorie zu untersuchen, ist es zunächst wichtig, einen Ausgangspunkt dieser zu definieren. Diesen Ausgangspunkt stellen die Problemstellungen dar, die der Optimalsteuertheorie zugrunde liegen.

2.1 Verzerrung bei Güterbesteuerung und deren Zusatzlast

Als wesentliches Problem einer optimalen Besteuerung, stellt sich die Besteuerung von Gütern heraus. Diese Probleme äußern sich hauptsächlich durch die entstehenden Zusatzlasten und Verzerrungen des Marktgleichgewichts.

2.1.1 Zusatzlast der Besteuerung im Eingütermodell

Wird eine Steuer t auf ein Gut X erhoben, so wird dieses entsprechend teurer. Aufgrund der exogen bestimmten Angebots- und Nachfragestruktur, bildet sich durch den zwangsläufigen Preisaufschlag ein neues Marktgleichgewicht B. Dieses führt dazu, dass die Konsumenten-

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

und Produzentenrenten um das zu erhebende Steueraufkommen T gemindert werden. Hinzukommt allerdings die Zusatzlast EB, welche die Renten ebenfalls mindert. Da die erhobenen Steuern zur Finanzierung öffentlicher Güter verwendet werden, entfallen diese Renten nicht der Gesellschaft, sondern werden lediglich umverteilt. Die Zusatzlast EB, im Harberger Dreieck erkennbar, entfällt jedoch und stellt somit einen Rückgang der gesellschaftlichen Wohlfahrt dar.

Die Zusatzlast der Konsumenten EBK steigt dabei mit zunehmendem Steuerbetrag, wie man unschwer bereits anhand der graphischen Analyse sehen kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Unter Berücksichtigung kleinster Mengenänderungen kann man die Zusatzlast auch mit Hilfe der direkten Nachfrageelastizität εΝ darstellen.

ΕΒκ = -·εΝ·ρ0·χ0· ť

Man kann anhand dieser Formel klar erkennen, dass die Zusatzlast sogar quadratisch zum Steuerbetrag zunimmt. Diese Erkenntnis ist folglich maßgebend für eine optimale Besteuerung. Selbiges gilt für die Zusatzlast der Produzenten, mit der jeweiligen Angebotselastizität und dem jeweiligen Anteil an der Steuer t.[7]

2.1.2 Verzerrung im Zweigütermodell

Wird eine Steuer t auf ein Gut X erhoben, so wird dieses relativ teurer zu anderen Gütern Y. Kann das Individuum das Gut bedingt mit anderen Gütern substituieren, ergibt sich daraus eine Verzerrung der ursprünglichen Marktlösung A zu B, da nun mehr andere Güter Y als zuvor konsumiert werden, Normalgüter vorausgesetzt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei separater Betrachtung des Substitutions- als auch Einkommenseffekts, können die Auswirkungen der Besteuerung auch auf das Mengen-Preisdiagramm abgebildet werden.

Die Zusatzlast hierbei besteht darin, dass dem Individuum ein geringeres Nutzenniveau bei einer verzerrenden Güterbesteuerung К verbleibt, als bei effizienter Besteuerung N bei gleichem Steueraufkommen.[8]

2.2 First Best als ungeeignete Lösung

Bereits im alten Rom wurden Steuern unter anderem in Form der tributum, also einer Kopfsteuer, erhoben. Dieser Lösungsansatz erscheint aufgrund seiner Einfachheit eine willkommene Möglichkeit zu bieten, die vorher aufgeführten Verzerrungen zu vermeiden. Anstelle einer Gütersteuer t, ermöglicht eine Kopfsteuer bei gleichem Steueraufkommen T dem Individuum so ein höheres Nutzenniveau, in Abbildung 2 gelb markiert.

[...]


[1] Siehe auch Smith „Die vier Grundregeln" 1923

[2] Vgl. Rose, Wiegard 1983, S. 14 f.

[3] Siehe auch Zimmermann, Henke, Broer 2009, S. 14 ff.

[4] Vgl. Rose, Wiegard 1983, S. 13

[5] Vgl. Rose, Wiegard 1983, S. 14

[6] Vgl. Rose, Wiegard 1983, S. 82 ff.

[7] Vgl. Raab 1995, S. 72 ff.

[8] Vgl. Raab 1995, S.67 ff.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Entwicklung der Optimalsteuertheorie
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg  (Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften)
Veranstaltung
Volkswirtschaftliches Seminar
Note
2,3
Autor
Jahr
2016
Seiten
16
Katalognummer
V341799
ISBN (eBook)
9783668316140
ISBN (Buch)
9783668316157
Dateigröße
687 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Öffentliche Finanzen, Besteuerung, Optimal Taxation, Public Economics, Excess Burden, Second Best, Taxation
Arbeit zitieren
Kevin Nebe (Autor:in), 2016, Entwicklung der Optimalsteuertheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341799

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Entwicklung der Optimalsteuertheorie



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden