Leseprobe
Gliederung
1. Einleitender Kommentar
2. Beschreibung und Reflexion der Sitzungen
2.1. Beschreibung und Reflexion des Blocktermins am 15.01.2016
2.1.1. Frage- und Austauschrunde
2.1.2. Wahrnehmungsfeedback
2.1.3. Exkurs zur Angst und zum Vortragen
2.2. Beschreibung und Reflexion des Blocktermins am 16.01.2016
2.2.1. Erkenntnisse aus der Einzelarbeit
2.2.2. Erkenntnisse aus der Gruppenarbeit
2.3. Beschreibung und Reflexion des Blocktermins am 17.01.2016
2.3.1. Erkenntnisse aus der Gruppenarbeit
2.3.2. Erkenntnisse aus der Einzelarbeit
3. Die Gesamtreflexion
3.1. Meine Erwartungen und Ziele bezüglich des Blockseminars
3.2. Meine neuen Erkenntnisse / Das habe ich gelernt!
3.3. Meine neuen Ziele
4. Auswertung
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitender Kommentar
„Dann träume ich mir Häuser aus Worten!“ - Ein jeder Mensch kennt Gedichte und konnte bisher unterschiedliche Erfahrungen sammeln, die sich entweder positiv oder negativ auf seine Haltung zur Lyrik ausgewirkt haben. Doch bezogen sich diese Erfahrungen zumeist grundlegend auf die aufwändige Analyse von Gedichten und ihren wenig Spielraum gewährenden Interpretationen oder auch auf das Auswendiglernen. Dass es jedoch auch möglich ist, ästhetisch mit Gedichten zu arbeiten, offenbart eine ganz neue Perspektive auf Lyrik, die die wenigsten Menschen erfahren konnten. Die schier unbegrenzten Möglichkeiten des differenzierten Sprechens von Gedichten mit der Stimme, die unterschiedlichsten kreativen Gestaltungsformen von Gedichten und das bewusste Wahrnehmen von Worten, ihren Klängen und ihrer Bedeutung im Gedicht eröffnen einen ganz ungewohnten Zugang zu Gedichten, in welchem das Versuchen und Probieren, jedoch nicht das Besser- oder Perfektmachen im Vordergrund steht. Dieser Zugang zur Lyrik bringt Spaß und Freude am eigenen Tun und Interesse für die Sache, dem Gedicht, hervor. Gerade aus diesen Gründen ist es wichtig, diesen Zugang auch Kindern der Grundschule zu gewähren und ihnen das Vergnügen der Sinneswahrnehmung, der Ästhetik, in der Welt der Lyrik zu schenken. Sowie Kinder als auch Erwachsene können sehr viel aus dieser Sichtweise vom Sprechen und Gestalten von Gedichten lernen und erfahren, dass sie diese nicht außen vor lassen müssen, indem sie diese auswendig lernen, sondern dass sie sie stattdessen „inwendig“ lernen und erfahren können als etwas, was Bedeutsamkeit hat und aus und mit ihnen etwas macht, während sie mit dem Gedicht arbeiten.
Diese reflektierende Hausarbeit zum Blockseminar „Gedichte sprechen und gestalten“ soll sich der Problem- und Fragestellung widmen, wie man diesen anderen Zugang zur Lyrik bekommt, d.h., wie man Gedichte unterschiedlich sprechend gestalten und worauf hierbei geachtet werden kann, welche Möglichkeiten sich offenbaren und was zu einem umfangreichen Sprecher-Repertoire zählt, aus welchem man beim Ausprobieren und Versuchen schöpft.
Um zu diesem Erkenntnisgewinn zu gelangen, werden daher im ersten Teil die Erfahrungen aus den drei Blockseminarterminen beschrieben als auch zugleich persönlich reflektiert mit dem Ziel, sich diese erneut vor Augen zu führen und zu sortieren. Den zweiten Teil bildet dann die Gesamtreflexion, in welcher ich meine Erwartungen und Ziele vor dem Blockseminar, meine neuen Erkenntnisse während des Blockseminars und das beschreiben möchte, was ich gelernt habe beziehungsweise für mich selbst mitnehmen konnte. Ich möchte schildern, wie ich meine eigene persönliche Weiterentwicklung erlebt habe beziehungsweise was ich tun möchte, um diese durch die im Seminar vermittelten Erkenntnisse voranzutreiben, was also demnach meine weiteren Ziele sind. Die abschließende Auswertung am Ende dieser Arbeit soll dann noch einmal das gesammelte Wissen und das Blockseminar insgesamt auswerten und zusammenfassen, einen Ausblick geben als auch ein Fazit ziehen. Im Rahmen dieser Arbeit kann nicht geleistet werden, alle relevanten und möglichen Aspekte hinsichtlich des Sprechens und Gestaltens von Gedichten zu nennen, da dies zu einer sehr hohen Komplexität führen würde. Die dargestellten Erkenntnisse beruhen auch auf der persönlichen Wahrnehmung des Seminars und seiner Inhalte. Daher kann nur eine subjektiv gefärbte Wahrnehmungsarbeit im Hinblick auf grundlegende relevante Aspekte, die im Seminar vermittelt wurden, geleistet werden.
2. Beschreibung und Reflexion der Sitzungen
Im Nachfolgenden wird der Versuch unternommen, die drei Blocktermine des Seminars mit ihrer Wissensvermittlung aus persönlicher Sicht zu beschreiben und zu reflektieren als auch angesprochene Themen nach Interessenlage weiter auszuführen und tiefergehend zu bearbeiten.
2.1. Beschreibung und Reflexion des Blocktermins am 15.01.2016
2.1.1. Frage- und Austauschrunde
Lyrik und Gedichte - was verbinde ich mit ihnen? Spielen Gedichte in meinem Leben überhaupt eine Rolle oder vielleicht sogar eine bestimmte Rolle? Welche Relevanz haben sie für mich?
Diese Fragen bildeten den Beginn des Blockseminars. Hierbei fand eine Erinnerung an die eigene Schulzeit und der behandelten Gedichte sowie des erlebten Deutschunterrichts inklusive derfrühe- ren Lehrerinnen und Lehrer statt. Im Nachhinein betrachtet kann ich bemerken, dass dieser rege Austausch mit den Kommilitonen einerseits ermöglicht hat, sich den eigenen erhaltenen Unterricht zur Lyrik wieder ins Gedächtnis zu rufen und sich darüber bewusst zu werden, inwiefern dieser stattfand, welche Möglichkeiten man in diesem bekam, wie die Lehrperson ihn herüberbrachte, ob man ihn mochte oder nicht. Das Ergebnis war ernüchternd, wenn man die Oberstufe betrachtete: Analysen, die bis ins kleinste Detail gingen und das zwanghafte Suchen irgendwelcher Motive oder Anzeichen einer diesem Gedicht zugeordneten Epoche vertrieben zumeist jede Freude an der Lyrik. Aber auch das Auswendiglernen von Gedichten, die einen sinnfrei erschienen, trug seinen Beitrag dazu bei. Mir persönlich fiel das Auswendiglernen dieser immer sehr schwer, wobei es hierbei auch Differenzen zu meinen Kommilitonen gab, die hierbei scheinbar keine Probleme gehabt haben. Umso zentraler fand ich dann an dieser Stelle den Einwurf des „Inwendiglernens“ statt Auswendiglernens. Es geht vielmehr darum, die Gedichte nicht von außen wie eine leere Hülle ohne Sinn zu begreifen, sondern vielmehr, sie innerlich zu erleben, ihnen Sinn einerseits durch meine Ansichten und Gefühle, die ich mit ihnen verbinde, zu verleihen, andererseits aber auch ihren eigenen inneren Sinn für sich selbst zu erkennen und zu „verinnerlichen“. Dadurch soll es möglich sein, bereits nach einmaligem Erzählen des Gedichts, dieses zu behalten und nacherzählen zu können, sich an es zu er„innern“. Ich habe mich persönlich oft gefragt, warum es mirso schwer fiel, Gedichte auswendig zu lernen. Nach reichlicher Überlegung und „Erinnern“ an die eigene Schulzeit ist mir wieder eingefallen, dass der Lehrer so gut wie immer das Gedicht nie vorher mit den Schülern besprochen hatte, ehe er es auswendig lernen gelassen hat. Er hat es für alle kopiert, ausgeteilt und alle sollten es nun lernen. Dass dieses dann nicht mit Sinn für mich behaftet war, gerade auch in der Grundschule, ist unschwer zu erkennen. Es war so gut wie unmöglich für mich, ganz allein die Bedeutsamkeit und Sinnhaftigkeit in den Worten des Gedichts zu finden und dann so zu sprechen, weshalb das Auswendiglernen zur richtigen Qual wurde, weil es eben nur von außen an mich herangetragen wurde und ich deswegen nicht ver„innerlichen“ konnte. Des Weiteren gab es Lehrer, die auf jedes Wort achteten und Punkte abzogen, wenn etwas nicht mit dem Text oder der Betonung stimmte. Diese Erlebnisse als auch die gegenteiligen Erlebnisse, zum Beispiel in Form eines klasse Grundschullehrers, dem es sogar wichtig war, durch Abweichung von der Originalfassung dem Gedicht Leben einzuhauchen, der Gedichte malen ließ und eigene Interpretationen annahm, bilden meine jetzige Haltung zur Lyrik. In den danach folgenden Tagen habe ich erkannt, dass diese Haltung, diese bereits früher gemachten Erfahrungen, immer da sind, wenn man ein Gedicht sprechen soll oder vor sich zu liegen hat. Ich erwischte mich beispielsweise dabei, wie ich unbewusst damit anfing, die Strophen und Verse zu zählen oder Motive für die Epoche zu suchen, weil meine ehemalige Leistungskurslehrerin immer so viel Wert darauf gelegt hat. Das Gedicht als Ganzes zu sehen und seine Ästhetik wahrzunehmen als auch den Inhalt, war im Vorfeld des Seminars für mich eher Nebensache. Daher war die zweite Austauschrunde umso wichtiger als auch ein wenig erdrückend für mich, als danach gefragt wurde, welche Gedichte wir am schönsten fanden und Empfindungen in uns ausgelöst hatten oder ob es auch welche gab, denen wir kritisch gegenüberstanden. In mir persönlich hatten natürlich die Gedichte, die ich kannte, besonders Erfahrungen aus der Vergangenheit wachgerüttelt, die ich im Zusammenhang mit diesen erlebt hatte - sowohl gute als auch schlechte. Deswegen versuchte ich mich auf die neuen, mir unbekannten Gedichte einzulassen und ihre Relevanz für mich mal nach dem Aspekt des Klangs und der Ästhetik zu überprüfen. Diese Herangehensweise war zwar neu, aber empfand ich als sehr aufregend. Kritisch angesehen wurde von einer Kommilitonin das Gedicht „Mondnacht“, da sie sagte, sie kenne es nur aus der Oberstufe und da habe sie es analysiert. Dieses sei aber freilich viel zu schwer für Kinder, weshalb sie es nicht passend für die Auswahl und eher als Erwachsenengedicht empfand. Dies zeigte mir, dass nicht nur ich anscheinend diese Schwierigkeit hatte, die Gedichte nach ihrer Bedeutung, ihrem Inhalt und des Klangs der Sprache zu bewerten, sondern auch Mitstudierende. Natürlich hatte die Kommilitonin recht gehabt, indem, was sie sagte, aber betrachtet man das Gedicht hinsichtlich der neuen Perspektive der Gefühle und der Schönheit, so eignet es sich durchaus für Kinder der Grundschule und auch für den Unterricht. Sehr fesselnd fand ich in diesem Zusammenhang auch den besprochenen Aspekt der Wirkung von Gedichten anhand des realen Beispiels des Sohns einer Kommilitonin. Sie zeigte ein Foto in die Runde, auf welchem man ihn kindlich staunend über das Gedicht „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ sah. Erstaunlich war hierbei, dass das Erleben sehr stark ausgedrückt wird (offener Mund, weit aufgerissene Augen etc.), jedoch merkt man schnell, dass „so etwas“ oft nur Kinder, aber nicht mehr Erwachsene „dürfen“. Man erlaubt sich dieses kindliche Staunen nicht mehr, obwohl es zusammen mit dem Spielen, dem Tanzen und dem Singen durchaus zum Menschsein dazugehört, wie im Seminar gesagt wurde. Jedoch existieren unsichtbare Sanktionen. Man verliert als erwachsener Mensch dieses und ein Ziel sollte es womöglich dann sein, zu diesem Staunen in manchen Situationen wieder zurückzukehren. Dies ist bereits einer der wichtigsten Aspekte, die ich aus diesem Tag mitnehmen konnte. Ich habe mich dabei erwischt, wie ich kontinuierlich bei den Aussagen genickt habe, einfach weil ich mich in ihnen so sehr wiederfand und es für mich selbst einen Sinn ergab. Es stimmte, dass wir uns das nicht mehr erlaubten und es stimmte auch, dass es schöner wäre, wenn wir uns doch hin und wieder wieder erstaunen lassen würden beziehungsweise die Fähigkeit wieder zurückerwerben würden, kindlich staunen zu können.
Zum Abschluss durfte jeder ein Gedicht vorlesen, wobei ich mich intuitiv, aber auch, weil mich das Gedicht sehr berührte, für „Gefunden“ von Goethe entschied. Interessant war hierzu auch die Audioversion als auch die vom „Zauberlehrling“. Diese zeigen noch einmal eine ganz neue Gestaltungsweise von Gedichten auf moderne Art und Weise. Weiterhin bekam ich einen wichtigen Eindruck davon, wie andere Studierende Gedichte lasen und sprachen und verglich diesen mit meiner Art, die Gedichte zu sprechen, nicht jedoch danach, ob diese besser oder schlechter war, sondern eher danach, wie sich das Gedicht anhörte, d.h. wie es herüberkam und wie sehr es packend wirkte.
2.1.2. Wahrnehmungsfeedback
Dieser Eindruck wurde durch die sehr detaillierte Wahrnehmungsfeedback-Arbeit intensiver und geschärft. Es wurde den Studierenden die Möglichkeit gegeben, fünf bis sechs Strophen von „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ vorzutragen (bei der zuletzt vortragenden Kommilitonin das Lesen des „Grüffelo“) und zu ihrer Stimme, der Gestik, Mimik und Körperhaltung ein Feedback zu bekommen. Ich meldete mich nicht hierfür, obwohl ich auch mit dem Gedanken spielte, es zu tun, jedoch empfand ich andererseits auch überhaupt keinen Grund und Anlass hierfür: Dadurch, dass man es selbst miterlebte, wie der Kommiliton vortrug und es direkte Eingriffe und Unterbrechungen des Dozenten beim Sprechen mit direkten Versuchsvorschlägen zur Verbesserung gab, befand ich mich direkt in der Lernsituation und bezog auch alles Gesagte auf mich persönlich, weshalb es womöglich keinen allzu großen Unterschied gemacht hätte, hätte ich mich selbst dazu überwunden, vorzutragen. Womöglich steckte aber auch ein wenig Angst dahinter, ein zentrales Thema, aufwel- ches ich mich später noch einmal kurz beziehen möchte, welchen Einfluss diese beim Gedichtesprechen hat. Die Vorschläge waren dabei sehr vielseitig. Dabei ging es einerseits schon um das Ziel, zu erreichen, dass das Sprechen voluminöser ist und mehr Menschen erreicht, jedoch ging es nicht darum, besser zu sein, da dies ja einer Wertung entspricht. Vielmehr ging es darum, sich Dinge vorzustellen, etwas Neues und Unbekanntes auszuprobieren, sich darauf einzulassen und von Gewohntem sich zu lösen. Dies sorgte natürlich auch für Versprecher oder fürs Verlesen, jedoch sind dies erste Anzeichen einer wirklichen Veränderung. Zentral war bei der Feedbackrunde der Aspekt der Stimme. Die Fähigkeit der Stimme, allein mit dieser alle erreichen zu können, ohne unbedingt lauter werden zu müssen, fest und bei sich und dem Gedicht sprechen zu können, wurde beleuchtet. Hierbei half die Vorstellung, das mit der Stimme erreichen zu wollen, dass alle angesprochen werden. Dies soll nicht durch direktes Ansehen beim Hochsehen mit den Augen oder einem Lächeln zum Aufrechterhalten des Kontakts zum Publikum erfolgen, sondern mit der Stimme, ohne Hilfe von Mimik. Das Lächeln hat nämlich nichts mit dem Stoff, den man vorträgt, zu tun und ist demnach irrelevant. Es besteht dabei die Möglichkeit, andere anzusprechen und miteinzubezie- hen, indem ich ihnen stimmlich näher komme oder eben zu bewirken, dass man die anderen zu sich stimmlich kommen lässt. Bei dem Wunsch, alle mit der Stimme zu erreichen, reicht allein der Wille und die Vorstellung aus, ein Band zwischen sich und den anderen zu ziehen, welches alle einschließt, besonders seine unmittelbaren Nachbarn. Auch die Vorstellung zu den Ohren zu sprechen, statt nach unten zum Text hin, gelingt. Andere Vorschläge und Umsetzungen gab es zur Haltung der Hände. Statt Festklammern am Text, Hände in die Hosentasche stecken oder einfaches Baumelnlassen wurden sie frei in der Bauchgegend gehalten, ohne sie dabei darauf abzulegen. Dies bewirkt, dass das Sprechen im Stehen nicht nur in der Brust-, Schultern- und Kopfgegend stattfindet, sondern es wird der gesamte Körper miteinbezogen. Die Hände frei hochzunehmen, bewirkt die Teilhabe von innen heraus am Sprechen, d.h. die Zuwendung zur Sache. Die körperliche Präsens ist höher, d.h. ich mache es ganz und wenn ich etwas ganz mache, bin ich automatisch näher bei mir. Eine andere Option bildet die Tatsache, den Text beispielsweise auf einen Notenständer abzulegen. Diese Option wählte ich dann auch in der Einzelarbeit am darauffolgenden Tag, woraufhin ich die Wirkung auf mich dann reflektieren werde. Diese Option stellt einen gewissermaßen vor die Aufgabe, sich zu überlegen, wohin mit den Händen, wenn sie nicht am Text sind. Auch einen Blick beim Sprechen zu riskieren, kann viel bewirken, da er gezwungenermaßen eine Pause auslöst, wenn man den Text nicht beherrscht. Dadurch wird die Vortragsweise langsamer und erfüllter. Bei all diesen Vorschlägen wurde die Unsicherheit von den Kommilitonen geäußert, dass man es tun will, jedoch nicht weiß, wie man es umsetzen kann und soll, d.h. dass das Wissen noch nicht vorhanden ist. Der Einblick beziehungsweise die Erfahrung muss erst noch gewonnen werden und dies kann lediglich nur durch das Ausprobieren und Versuchen erfolgen. Auch hat man das Gefühl, von der Informationsflut und worauf man zu achten hat, erschlagen zu werden und möchte alles so gut wie möglich umsetzen, um besser zu werden. Wie bereits reflektiert, geht es jedoch gar nicht darum. Zentral ist, zu wissen, welche Möglichkeiten man hat, auf die man zurückgreifen kann und das Wissen, aus all diesen schöpfen und anhand von diesen sich selbst ausprobieren zu können sowie Vorstellungen und Sprechweisen zu entwickeln, d.h. das Sprecher-Repertoire zu erweitern und nicht sofort alles zu wollen. Das braucht natürlich seine Zeit und geht nicht von heute auf morgen. Daher muss es auch von uns geübt werden. Diese Erfahrung von mir an dieser Stelle stellt bereits eine Reflexion des von mir am zweiten Tag gemachten Versuchs des Gedichtvortrags „Mondnacht“ dar.
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