Die Kombination aus Value- und Momentumstrategien wird als der „Heilige Gral“ des Investing beschrieben. In ihrem im Juni 2013 erschienen Paper betrachten Asness, Moskowitz und Pedersen Value-Momentum Effekte erstmals in groß angelegtem Maßstab über acht Anlageklassen hinweg auf mehreren industrialisierten Märkten und präsentieren kongruente Ergebnisse, die über alle Anlageklassen und Regionen hinweg aufzeigen, dass sowohl Value- als auch Momentumstrategien höhere Renditen als marktüblich erzielen. Gleichzeitig reduziert sich das Risiko durch die Investition in Value- und Momentumanlagen dadurch, dass die beiden Strategien eine negative Korrelation aufweisen, sich also hedgen.
Zuerst wird in dieser eine Arbeit durch die Darstellung theoretischer Grundlagen zu Value- und Momentumstrategien ein theoretisches Fundament gelegt. Diese Arbeit befasst sich anschließend, in den Kapiteln zwei und drei, mit einer empirischen Untersuchung über 30 verschiedene Aktien aus dem DAX im Zeitraum von Juli 2012 bis Juli 2016 zum Zwecke der Messung der Performance von Value-Momentum-Effekten im gegenwärtigen Deutschland. Im vierten Kapitel werden historische Kurse der Jahre 2011-2016 analysiert, um herauszufinden, ob die Entdeckungen von Asness, Moskowitz und Pedersen sich auch in diesem Zeitraum für den deutschen Aktienmarkt bestätigen. Dieser Zeitraum wurde bislang für Deutschland von keiner anderen Studie auf Value-Momentum-Effekte untersucht, deshalb kann diese Untersuchung Aufschluss über die Existenz dieser Effekte in der jüngsten Vergangenheit geben.
Während Asness, Moskowitz und Pedersen die Performance im Zeitraum von 1971-2011 beobachten, soll hier untersucht werden, ob sich die Ergebnisse für den Zeitraum Juli 2012-Juli 2016, unter Verwendung der gleichen Methodologie, bestätigen. Anschließend wird geprüft, wie sich die Anomalie der Rendite und des Risikos von Value- und Momentumstrategien erklären lässt. Zu diesem Zwecke werden makroökonomische Daten auf Korrelationen mit der Wertentwicklung der Value- und Momentumportfolios hin untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Value-Strategien
- Momentum-Strategien
- Risikobasierter Erklärungsansatz
- Behavioral Finance
- Trendkontinuität
- Aufbau und Anlageuniversum der untersuchten Portfolios
- Value- und Momentumportfolios
- Value- und Momentumfaktorportfolios
- Value und Momentum Renditen und Risiko
- Statische Auswertung der Untersuchung
- Sondereffekte bei Bankenwerten
- Die negative Korrelation zwischen Value und Momentum
- Alternative Kennzahlen für Value und Momentum
- Der Value Momentum Effekt im makroökonomischen Kontext
- Robustheit und Implementierung der Ergebnisse
- Transaktionskosten
- Shorting
- Portfolioaufbau
- Optimierung der Maße für Value und Momentum
- Evolution von Value-Momentum Effekten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Kombination aus Value- und Momentumstrategien im Aktienmarkt, um die Effektivität dieser Strategien in der Praxis zu untersuchen. Sie befasst sich mit der empirischen Überprüfung der Value-Momentum-Effekte im deutschen Aktienmarkt, insbesondere im Hinblick auf die Performance von 30 DAX-Unternehmen im Zeitraum von Juli 2012 bis Juli 2016.
- Theoretische Grundlagen von Value- und Momentumstrategien
- Empirische Untersuchung der Performance von Value-Momentum-Effekten am deutschen Aktienmarkt
- Analyse der Korrelation zwischen Value und Momentum
- Bewertung der Robustheit und Implementierung der Ergebnisse in der Praxis
- Zusammenfassende Analyse der Ergebnisse und ihrer Bedeutung für Investoren
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die grundlegende Hypothese der Arbeit vor, dass die Kombination aus Value- und Momentumstrategien zu überdurchschnittlichen Renditen führen kann. Sie beleuchtet die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit, insbesondere die empirische Untersuchung am deutschen Aktienmarkt.
- Value-Strategien: Dieses Kapitel beschreibt den Value-Ansatz von Benjamin Graham, der auf der Identifikation von Aktien mit einem höheren inneren Wert als Marktwert beruht. Es erläutert die wichtigsten Fundamentaldaten für Value-Investitionen und die Berechnungsmethoden des inneren Wertes.
- Momentum-Strategien: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Erklärungsansätzen für Momentum-Strategien, darunter der risikobasierte Ansatz, Behavioral Finance und die Trendkontinuität. Es beleuchtet die Bedeutung von Momentum-Strategien für die Gewinnung von Renditen.
- Aufbau und Anlageuniversum der untersuchten Portfolios: Dieses Kapitel beschreibt die Konstruktion der untersuchten Portfolios, die auf Value- und Momentum-Strategien basieren. Es erläutert die Auswahl der Aktien und die Bildung verschiedener Portfolios, um die Performance der Strategien zu untersuchen.
- Statische Auswertung der Untersuchung: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung, einschließlich der Performance von Value- und Momentumportfolios sowie der Korrelation zwischen den beiden Strategien. Es beleuchtet auch Sondereffekte wie den Einfluss von Bankenwerten auf die Ergebnisse.
- Der Value Momentum Effekt im makroökonomischen Kontext: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen dem Value Momentum Effekt und makroökonomischen Faktoren. Es analysiert die Korrelation zwischen der Wertentwicklung von Value- und Momentumportfolios und wichtigen makroökonomischen Variablen.
- Robustheit und Implementierung der Ergebnisse: Dieses Kapitel bewertet die Robustheit der Ergebnisse unter Berücksichtigung von praktischen Aspekten wie Transaktionskosten und Shorting. Es diskutiert die praktische Implementierung der Value- und Momentumstrategien und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben.
Schlüsselwörter
Value-Strategien, Momentum-Strategien, Value-Momentum-Effekt, DAX, Deutscher Aktienmarkt, Performance, Rendite, Risiko, Korrelation, Makroökonomische Faktoren, Transaktionskosten, Shorting, Empirische Untersuchung, Portfolioaufbau.
- Quote paper
- Alexander Person (Author), 2016, Value-Momentum-Strategien. Eine emprische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341916