Die nachfolgende Arbeit soll die Geschäftsführungen und Gesellschafter kleiner und mittelständischer Unternehmen ermutigen, bereits frühzeitig Sanierungsmaßnahmen einzuleiten.
Ein hoher Konsolidierungsdruck infolge einer weiter zunehmenden Globalisierung sowie der unaufhaltbare Siegeszug der Digitalisierung in nahezu allen Industriezweigen und entlang der gesamten betrieblichen Wertschöpfungskette gelten als wesentliche Treiber für den industrieübergreifenden Anpassungsbedarf der Geschäftsmodelle kleiner und mittelständischer deutscher Unternehmen.
Während die Globalisierung sinnbildlich für die Vernetzung von Unternehmen, Ländern und Kontinenten steht und so mutigen und innovativen Unternehmen neue Chancen bietet und neue Absatzmärkte eröffnet, erleiden gerade traditionelle und konservative Unternehmen zunehmend Schiffsbruch, da sie mit dem Tempo und dem Konsolidierungsdruck auf den Märkten nicht mehr mithalten können. Die Digitalisierung stellt die kleinen und mittelständischen Unternehmen zudem vor große Herausforderungen, ist doch die Einführung moderner vernetzter Anlagen und Maschinen häufig mit erheblichen Investitionen und Knowhow verbunden und nicht selten auch mit tiefgreifenden Änderungen der Unternehmensstruktur. Unternehmen welche sich diesen Herausforderungen stellen und ihre Strukturen sowie ihr Geschäftsmodell den zukünftigen geänderten Rahmenbedingungen anpassen, haben gute Chancen als einer der Gewinner von Morgen dazustehen.
Unternehmen welche sich jedoch nicht anpassen können oder anpassen wollen laufen Gefahr, von den anderen Unternehmen aus dem Markt verdrängt zu werden. Eine Restrukturierung oder Sanierung ist in diesem Zusammenhang oftmals die letzte Chance, das Ruder noch einmal herumzureißen und einen erfolgreichen Weg in die unternehmerische Zukunft einzuschlagen. Jedoch sind insbesondere im deutschsprachigen Raum Begriffe wie Restrukturierung und Sanierung noch immer mit einer negativen Konnotation versehen, was viele Geschäftsführer und Gesellschafter in der Folge davon abhält, bereits frühzeitig Restrukturierungs- oder Sanierungsmaßnahmen einzuleiten. Dabei spielt der Faktor Zeit bei Restrukturierungen und Sanierungen eine wichtige Rolle. Je weiter fortgeschritten eine Unternehmenskrise ist, desto schwieriger wird die darauffolgende Sanierung. Grund hierfür ist, dass mit zunehmenden Krisenalter der Bedrohungsgrad und Handlungsdruck zunehmen, während gleichzeitig aber die Anzahl der möglichen Sanierungsmaßnahmen abnehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Einführung und Problembeschreibung
- 1.1.1. Zur Ausgangslange der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland
- 1.1.2. Zur konjunkturellen und wirtschaftspolitischen Lage in Deutschland
- 1.2. Exkurs: Restrukturierung, Sanierung, Turnaround
- 1.3. Ziel und Aufbau der Arbeit
- 1.1. Einführung und Problembeschreibung
- 2. Grundlagen des Insolvenzrechts
- 2.1. Ziele des Insolvenzverfahrens
- 2.2. Insolvenzeröffnungsgründe
- 2.2.1. Zahlungsunfähigkeit (§ 17 InsO)
- 2.2.2. Drohende Zahlungsunfähigkeit (§ 18 InsO)
- 2.2.3. Überschuldung (§ 19 InsO)
- 2.3. Verfahrensarten
- 2.3.1. Regelinsolvenzverfahren
- 2.3.2. Insolvenzplanverfahren (§ 217 InsO)
- 2.3.3. Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung (§ 270 InsO)
- 2.3.4. Schutzschirmverfahren (§ 270b InsO)
- 2.4. Beteiligte am Insolvenzverfahren
- 2.4.1. Insolvenzschuldner
- 2.4.2. Insolvenzgläubiger
- 2.4.3. Gläubigerversammlung
- 2.4.4. Gläubigerausschuss
- 2.4.5. Insolvenzgericht
- 2.4.6. Insolvenzverwalter
- 2.4.7. Sachwalter
- 3. Haftungsrisiken für Geschäftsführung und Gesellschafter
- 3.1. Insolvenzverschleppung
- 3.2. Vorenthalten von Arbeitnehmerbeiträgen zur Sozialversicherung
- 3.3. Nichtabführen von Steuerschulden
- 3.4. Verletzung der Buchführungspflicht
- 3.5. Betrug
- 3.6. Kreditbetrug
- 3.7. Untreue
- 4. Unternehmenskrisen
- 4.1. Krisenstadien und Krisenverlauf
- 4.1.1. Stakeholderkrise
- 4.1.2. Strategiekrise
- 4.1.3. Produkt- und Absatzkrise
- 4.1.4. Erfolgskrise
- 4.1.5. Liquiditätskrise
- 4.1.6. Insolvenzreife
- 4.1.7. Krisenverlauf
- 4.2. Krisenursachen
- 4.2.1. Endogene Krisenursachen
- 4.2.2. Exogene Krisenursachen
- 4.1. Krisenstadien und Krisenverlauf
- 5. Sanierungsprozess
- 5.1. Analysephase
- 5.1.1. Finanzwirtschaftliche Analyse
- 5.1.2. Ertragswirtschaftliche Analyse
- 5.1.3. Strategische Analyse
- 5.1.4. Bestimmung von Krisenstadium und Krisenursachen
- 5.2. Konzeptionsphase
- 5.2.1. Entwicklung des Leitbilds des sanierten Unternehmens
- 5.2.2. Erstellung eines Maßnahmenplans
- 5.2.3. Erstellung einer integrierten Sanierungsplanung
- 5.3. Implementierungsphase
- 5.3.1. Maßnahmenmanagement
- 5.3.2. Controlling und Reporting
- 5.4. Liquiditätsmanagement
- 5.1. Analysephase
- 6. Sanierungsmaßnahmen
- 6.1. Finanzwirtschaftliche Sanierungsmaßnahmen
- 6.1.1. Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen
- 6.1.2. Factoring
- 6.1.3. Sale-and-Lease-back
- 6.1.4. Working Capital Management
- 6.1.5. Moratorium (Stundung)
- 6.1.6. Debt-Equity-Swap
- 6.1.7. Forderungsverzicht
- 6.2. Ertragswirtschaftliche Sanierungsmaßnahmen
- 6.2.1. Umsatzerlöse
- 6.2.2. Materialaufwand
- 6.2.3. Personalaufwand
- 6.2.4. Sonstige betriebliche Aufwendungen
- 6.3. Strategische Sanierungsmaßnahmen
- 6.3.1. Bestimmung der zukünftigen Produkt-Markt-Kombinationen
- 6.3.2. Bestimmung der zukünftigen Wettbewerbsstrategie
- 6.3.3. Ausrichtung der Unternehmensstruktur
- 6.3.4. Modernisierung der IT-Infrastruktur
- 6.3.5. Aufbau und Einführung eines Controlling-Systems
- 6.1. Finanzwirtschaftliche Sanierungsmaßnahmen
- 7. Fallbeispiel einer erfolgreichen Unternehmenssanierung
- 7.1. Beschreibung der Gebr. Märklin & Cie. GmbH
- 7.2. Analyse der Krisenursachen (2004 bis 2008)
- 7.2.1. Finanzwirtschaftliche Analyse
- 7.2.2. Ertragswirtschaftliche Analyse
- 7.2.3. Strategische Analyse
- 7.2.4. Bestimmung von Krisenstadium und Krisenursachen
- 7.3. Darstellung der durchgeführten Sanierungsmaßnahmen
- 7.4. Betrachtung der Unternehmensentwicklung (2009 bis 2013)
- 7.4.1. Finanzwirtschaftliche Entwicklung
- 7.4.2. Ertragswirtschaftliche Entwicklung
- 7.4.3. Strategische Entwicklung
- 7.5. Kommentierung der Sanierung der Gebr. Märklin & Cie. GmbH
- 8. Fazit
- 8.1. Zusammenfassung und kritische Betrachtung
- 8.2. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorthesis befasst sich mit der Sanierung kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) und untersucht verschiedene finanzwirtschaftliche, ertragswirtschaftliche und strategische Aspekte dieses Prozesses. Die Arbeit analysiert die Ursachen von Unternehmenskrisen und stellt verschiedene Sanierungsmaßnahmen vor.
- Analyse der Ursachen von Unternehmenskrisen
- Untersuchung von Finanzierungsstrategien und Liquiditätsmanagement
- Entwicklung von Sanierungsplänen und Maßnahmen
- Bewertung der Erfolgsfaktoren von Sanierungsprozessen
- Fallbeispiel einer erfolgreichen Unternehmenssanierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Unternehmenssanierung ein und beschreibt die Problematik von Insolvenzen in Deutschland. Kapitel 2 erläutert die Grundlagen des Insolvenzrechts und die verschiedenen Verfahrensarten. Kapitel 3 behandelt Haftungsrisiken für Geschäftsführung und Gesellschafter im Zusammenhang mit Insolvenzen. Kapitel 4 untersucht die Ursachen von Unternehmenskrisen und deren Verlauf. Kapitel 5 beschreibt den Sanierungsprozess, der in verschiedene Phasen gegliedert ist. Kapitel 6 stellt verschiedene Sanierungsmaßnahmen vor, die in finanzwirtschaftliche, ertragswirtschaftliche und strategische Maßnahmen unterteilt werden. Kapitel 7 präsentiert ein Fallbeispiel einer erfolgreichen Unternehmenssanierung. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Unternehmenssanierung, KMU, Insolvenzrecht, Krisenmanagement, Finanzwirtschaftliche Analyse, Ertragswirtschaftliche Analyse, Strategische Analyse, Sanierungsmaßnahmen, Fallbeispiel, Märklin.
- Citar trabajo
- Hendrik Lange (Autor), 2016, Finanzwirtschaftliche, ertragswirtschaftliche und strategische Sanierung kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341964