Während die Zivilgesellschaft während der Präsidentschaft Jelzins sich relativ frei und ungehindert entfalten konnte, ist seit der Machtüberahme Putins eine schrittweise Beschneidung dieser Rechte zu beobachten.
Die amerikanische Organisation Freedom House hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Freiheit und Demokratie in allen Ländern dieser Welt zu untersuchen. Während Russland im Jahr 1999, dem letzten Jahr unter Jelzin, noch als teilweise freies Land bewertet wurde, wird das Russland des Jahres 2014 als unfrei bezeichnet. Die Rechte der Verbände und Organisationen wurden mit 4 von 12 möglichen Punkten bewertet. Der Pluralismus, der das Merkmal einer funktionierenden Demokratie darstellt (siehe 2.), wurde mit 3 von 16 möglichen Punkten bewertet.
Insgesamt wird der Systemtyp Russlands als konsolidierter Autoritarismus bezeichnet. Es stellt sich die Frage, wieso dem so ist, genauer: Warum hat sich die Macht der Zivilgesellschaft seit dem Amtsantritt Putins im Jahr 2000 so verringert?
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Autoritarismus als eingeschränkter Pluralismus nach Mackow
- Die NGOs betreffende Reformen
- Die Gesellschaftskammer
- Finanzielle Repression durch die Legislative
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Russland seit dem Amtsantritt von Wladimir Putin im Jahr 2000. Sie befasst sich mit der Frage, warum die Macht der Zivilgesellschaft in dieser Zeitspanne deutlich abgenommen hat und analysiert die Ursachen und Auswirkungen dieser Entwicklung.
- Autoritarismus als eingeschränkter Pluralismus nach Mackow
- Die Rolle von NGOs in der russischen Zivilgesellschaft
- Reformen und Maßnahmen der russischen Regierung, die die NGOs betreffen
- Auswirkungen der Reformen auf die politische Landschaft Russlands
- Die Bedeutung des politischen Wettbewerbs für eine funktionierende Zivilgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Zivilgesellschaft in Russland ein und stellt den Forschungsgegenstand vor. Es beleuchtet die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Russland während der Präsidentschaft von Boris Jelzin und die Veränderungen, die sich unter der Herrschaft von Wladimir Putin vollzogen haben.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Theorie des eingeschränkten Pluralismus nach Mackow. Es erläutert, wie sich der Autoritarismus in Russland auf die politische Landschaft und die Rolle der Zivilgesellschaft auswirkt.
Kapitel drei analysiert verschiedene Reformen, die die NGOs in Russland betreffen. Es betrachtet die Auswirkungen der Gründung der Gesellschaftskammer und die finanzielle Repression durch die Legislative.
Schlüsselwörter
Zivilgesellschaft, Russland, Autoritarismus, eingeschränkter Pluralismus, NGOs, Reformen, Gesellschaftskammer, finanzielle Repression, politische Landschaft, politischer Wettbewerb, Freedom House.
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- Felix Lennert (Author), 2016, Putin und die Zivilgesellschaft. Eine Untersuchung am Beispiel der NGOs in Russland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342257