Das Verhältnis der Menschen zur sie umgebenden Natur, ihrer Lebensgrundlage , ist bereits als überlebensnotwendiges Problem erkannt worden. Es wird immer deutlicher, dass die Industriegesellschaft an den Rand des ökologischen Ruins treibt. „Der Krieg gegen die Natur ist nicht zu gewinnen. Wollen sie aber ihren Umgang mit der Natur neu bestimmen, um ihre physischen Lebenschance weiter wahrnehmen zu können, dann müssen sie jene Entscheidungsstrukturen zur Disposition stellen, die seit Jahrhunderten Gültigkeit haben.“
Einen neuen Weg könnte eine ökosoziale Politik bieten. Nach Aussage von Friedrich Otto Wolf ist der Kern- und Angelpunkt einer ökosozialen Politik die Forderung des ökosozialen Übergangs, d.h. der Transformation der herrschenden Produktionsweise in Richtung auf eine langfristige, ökologisch nachhaltige, reproduktionsfähige und die Reproduktion eines eigenständigen Komplexes nicht menschlich vermittelter ökologischer Systeme ermöglichende, zu den bestehenden Verhältnissen alternative Weise des „Arbeitens und Lebens“, in der die tätigen Subjekte selbstverantwortlich immer wieder die Kontrolle über ihre gesellschaftlichen Reproduktionsprozesse gewinnen.
In wie weit hat nun Marx in seinen Werken Ökologie oder die Rolle der Natur überhaupt behandelt? Mit dieser Arbeit soll untersucht werden, welche Bedeutung der Natur im Marxschen Denken zukommt und ob sich daraus Lösungen ergeben für den Übergang in ein ökologischeres und nachhaltigeres Gesellschaftssystem.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die Bedeutung des Wortes „Natur“ bei Marx
- Wert der Natur
- Stoffwechsel
- Doppelcharakter
- Doppelcharakter der Arbeit
- Doppelcharakter der Industrie und der Naturwissenschaft
- Entfremdung
- Natur in der negativen Theorie
- Ökologischer Marxismus
- Schluss
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung der „Natur“ im Marxschen Denken zu erforschen und zu untersuchen, ob sich aus seinen Schriften Lösungsansätze für den Übergang in ein ökologisches und nachhaltigeres Gesellschaftssystem ergeben.
- Die Verwendung des Begriffs „Natur“ in Marxs Werk
- Der Wert der Natur im Kontext der menschlichen Praxis
- Der Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur
- Der Doppelcharakter von Arbeit, Industrie und Naturwissenschaft
- Die Entfremdung des Menschen von der Natur
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik des Verhältnisses von Mensch und Natur im Kontext der industriellen Gesellschaft und der ökologischen Krise dar. Sie führt den Begriff der ökosozialen Politik ein und stellt die Frage nach Marxs Auseinandersetzung mit ökologischen Themen.
Hauptteil
1. Die Bedeutung des Wortes „Natur“ bei Marx
Dieses Kapitel untersucht Marxs Kritik an idealisierten Naturbildern und betont seine Fokussierung auf die Natur als Moment menschlicher Praxis. Es wird auf die Pariser Manuskripte und den Rohentwurf des Kapitals verwiesen, um Marxs Sichtweise auf den Wert der Natur darzulegen.
2. Wert der Natur
Hier wird erläutert, dass die Natur für Marx nur dann Wert hat, wenn sie vom Menschen bearbeitet und genutzt wird. Gleichzeitig wird die wechselseitige Verschränkung von Natur und Gesellschaft hervorgehoben.
3. Stoffwechsel
Dieses Kapitel befasst sich mit Marxs Konzept des Stoffwechsels zwischen Mensch und Natur, wobei er die Natur als „unorganischen Leib des Menschen“ betrachtet.
4. Doppelcharakter
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Doppelcharakter von Arbeit, Industrie und Naturwissenschaft. Marx analysiert sowohl die produktiven als auch die destruktiven Aspekte der menschlichen Beziehung zur Natur.
5. Entfremdung
Hier wird die Entfremdung des Menschen von der Natur im Kontext der kapitalistischen Produktionsweise thematisiert.
6. Natur in der negativen Theorie
Dieses Kapitel befasst sich mit Marxs Kritik an der kapitalistischen Ausbeutung der Natur und den damit verbundenen negativen Folgen für die Umwelt.
7. Ökologischer Marxismus
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Ökologischen Marxismus, der Marxs Schriften auf den Bereich der Ökologie anwendet.
Schluss
Dieser Abschnitt enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und stellt mögliche Lösungsansätze für eine ökologischere und nachhaltigere Gesellschaft vor.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind: Natur, Marx, Ökologie, Kapitalismus, Entfremdung, Stoffwechsel, Doppelcharakter, Arbeit, Industrie, Naturwissenschaft, Ökologischer Marxismus, nachhaltige Entwicklung.
- Citation du texte
- Harm Sönksen (Auteur), 2002, Die "Natur" im Marxschen Denken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34230