Die zwischen 1656 und 1667 nach Gian Lorenzo Berninis Plänen geschaffene Piazza San Pietro gehört zu den bedeutendsten Platzanlagen weltweit. „Berninis Petersplatz ist, nach Michelangelos Kapitol, der zweite römische Platz, der den Rang eines architektonischen Kunstwerkes beansprucht.“ Als Wahrzeichen der Stadt Rom lässt er sich aus dem Stadtbild kaum noch wegdenken. Dennoch währten die Bemühungen um eine angemessene Gestaltung fast länger, als der Platz selbst.
Diese Arbeit soll anhand einer Erläuterung der Planungsgeschichte Aufschluss über die Intentionen von Auftraggeber und Künstler geben und die Vielfältigkeit der Deutungsmöglichkeiten aufzeigen. Nachdem zunächst ein kurzer Überblick über den Stand der Forschung gegeben wird, setzt sich der erste Teil mit der Planungsgeschichte auseinander. Dabei werden zunächst kurz die Gestaltungsbestrebungen seit der Antike vorgestellt und anschließend die Planungen seit der Fassadenneugestaltung im Jahr 1612 erläutert. Der nachfolgende Teil widmet sich der Zusammenarbeit Papst Alexanders VII. (1655-1667) und des Künstlers und stellt dessen Entwürfe vor. Der Fokus liegt dabei auf dem nicht ausgeführten „Dritten Flügel“.
An diesen Part schließt sich eine umfassende Beschreibung der einzelnen Platzelemente und deren Zusammenwirken. Abschließend werden verschiedene Interpretationsansätze
vorgestellt, bewertet und in der Schlussbetrachtung zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsdiskussion
- Planungsgeschichte
- Planungen bis 1612
- Planungen nach 1612
- Vorprojekte
- Planungen unter Alexander VII.
- Vorentwürfe Berninis
- Der Ausführungsentwurf
- Der Petersplatz
- Piazza Obliqua
- Kolonnaden
- Der Obelisk
- Piazza Retta
- Piazza Obliqua
- Interpretationsansätze
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Planungsgeschichte des Petersplatzes in Rom und die Intentionen von Auftraggeber und Künstler, Gian Lorenzo Bernini. Sie beleuchtet die Vielfältigkeit der Deutungsmöglichkeiten dieses bedeutenden Platzes. Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Planung über verschiedene Phasen hinweg und fokussiert auf die Zusammenarbeit zwischen Papst Alexander VII. und Bernini.
- Planungsgeschichte des Petersplatzes von der Antike bis zur Umsetzung Berninis
- Zusammenarbeit zwischen Papst Alexander VII. und Gian Lorenzo Bernini
- Analyse der einzelnen Platzelemente und deren Zusammenspiel
- Verschiedene Interpretationsansätze zum Petersplatz
- Die Rolle des "Dritten Flügels" in Berninis Entwurf
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Bedeutung des Petersplatzes als architektonisches Kunstwerk und Wahrzeichen Roms. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich mit der Planungsgeschichte, den Intentionen von Auftraggeber und Künstler sowie verschiedenen Interpretationsansätzen auseinandersetzt. Der Fokus liegt auf der Darstellung der langwierigen Bemühungen um eine angemessene Gestaltung des Platzes, die fast länger dauerte als die eigentliche Bauzeit. Die Einleitung unterstreicht die Absicht, die Intentionen hinter der Gestaltung aufzudecken und die Vielfältigkeit der möglichen Interpretationen zu beleuchten.
Forschungsdiskussion: Dieser Abschnitt beleuchtet den aktuellen Forschungsstand zum Petersplatz, der im Vergleich zum Kapitolsplatz Michelangelos als gut erforscht dargestellt wird. Es werden verschiedene Autoren und ihre Beiträge, wie z.B. die Arbeiten von Andreas Haus und Franco Borsi, erwähnt. Haus' Dissertation zur Statuenbekrönung der Kolonnaden wird als umfassendster Beitrag hervorgehoben. Borsi's Werk liefert detaillierte Informationen zur Baugeschichte. Die Arbeit identifiziert einen Mangel an neueren deutschen Forschungen zum Thema und benennt die wichtigsten Quellen für die eigene Arbeit, wie z.B. die Tagebücher Alexanders VII. und die Schriften von Borsi und Thoenes.
Planungsgeschichte: Das Kapitel teilt die Planungsgeschichte in zwei Phasen ein: Planungen bis 1612 und Planungen danach. Die Phase vor 1612 wird kurz skizziert und zeigt erste Bemühungen um eine Gestaltung des Platzes, beginnend mit der Antike. Die Maßnahmen von Papst Symmachus und Leo IV. werden erwähnt. Die Bedeutung der Maßnahmen Sixtus V. wird hervorgehoben, der den Obelisken vor St. Peter platzierte und so die Idee eines Platzzentrums etablierte. Die zweite Phase beginnt mit der Fertigstellung der Maderno-Fassade im Jahr 1612, die den dringenden Bedarf nach einer Neugestaltung des Vorplatzes hervorrief, um den steigenden Pilgerströmen gerecht zu werden.
Der Petersplatz: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die einzelnen Elemente des Petersplatzes und deren Zusammenwirken. Es wird sowohl die Piazza Obliqua mit den Kolonnaden und dem Obelisk als auch die Piazza Retta behandelt. Die Beschreibung fokussiert auf die Gestaltung der einzelnen Elemente und deren räumliche Beziehung zueinander, um das Zusammenspiel und die Wirkung der gesamten Anlage zu verstehen. Der Abschnitt bildet die Grundlage für die spätere Interpretation der Gestaltungsintention.
Schlüsselwörter
Petersplatz, Piazza San Pietro, Gian Lorenzo Bernini, Papst Alexander VII., Planungsgeschichte, Barockarchitektur, Kolonnaden, Obelisk, Stadtplanung Rom, Architekturgeschichte, Raumgestaltung, Interpretationsansätze, Dritter Flügel.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Planungsgeschichte des Petersplatzes
Was ist der Inhalt der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Planungsgeschichte des Petersplatzes in Rom, die Intentionen von Papst Alexander VII. und dem Künstler Gian Lorenzo Bernini, sowie die vielschichtigen Interpretationsmöglichkeiten dieses bedeutenden Platzes. Sie analysiert die Entwicklung der Planung über verschiedene Phasen hinweg und konzentriert sich auf die Zusammenarbeit zwischen Papst und Künstler.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Planungsgeschichte des Petersplatzes von der Antike bis zur Umsetzung Berninis, die Zusammenarbeit zwischen Papst Alexander VII. und Gian Lorenzo Bernini, die Analyse der einzelnen Platzelemente und deren Zusammenspiel, verschiedene Interpretationsansätze zum Petersplatz und die Rolle des „Dritten Flügels“ in Berninis Entwurf.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, eine Forschungsdiskussion, ein Kapitel zur Planungsgeschichte (unterteilt in Planungen bis 1612 und danach), ein Kapitel zum Petersplatz selbst (Piazza Obliqua und Piazza Retta), ein Kapitel zu Interpretationsansätzen und eine Schlussbetrachtung. Es beinhaltet außerdem ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel.
Welche Phasen der Planungsgeschichte werden unterschieden?
Die Planungsgeschichte wird in zwei Hauptphasen unterteilt: die Planungen bis 1612 und die Planungen danach. Die erste Phase umfasst frühe Bemühungen zur Gestaltung des Platzes, beginnend mit der Antike. Die zweite Phase beginnt mit der Fertigstellung der Maderno-Fassade im Jahr 1612 und konzentriert sich auf die Gestaltung unter Alexander VII. und Bernini.
Welche Elemente des Petersplatzes werden analysiert?
Die Arbeit analysiert detailliert die einzelnen Elemente des Petersplatzes, darunter die Piazza Obliqua mit ihren Kolonnaden und dem Obelisk, sowie die Piazza Retta. Der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel dieser Elemente und ihrer räumlichen Beziehung zueinander.
Welche Interpretationsansätze werden betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Interpretationsansätze zum Petersplatz, ohne diese explizit zu benennen. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Vielfältigkeit der möglichen Interpretationen der Gestaltungsintention.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Autoren und deren Beiträge, darunter die Arbeiten von Andreas Haus und Franco Borsi. Haus' Dissertation zur Statuenbekrönung der Kolonnaden wird als besonders relevant hervorgehoben. Wichtige Quellen sind außerdem die Tagebücher Alexanders VII. und die Schriften von Borsi und Thoenes. Ein Mangel an neueren deutschen Forschungen wird erwähnt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Petersplatz, Piazza San Pietro, Gian Lorenzo Bernini, Papst Alexander VII., Planungsgeschichte, Barockarchitektur, Kolonnaden, Obelisk, Stadtplanung Rom, Architekturgeschichte, Raumgestaltung, Interpretationsansätze, Dritter Flügel.
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- Clara Göbel (Author), 2013, Der Petersplatz in Rom von Gian Lorenzo Bernini. Planungsgeschichte und Deutungsmöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342472