Amerikanische Deutschlandpolitik von 1944-1947


Trabajo Escrito, 2005

21 Páginas, Calificación: 1,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Bilanz des 2. Weltkrieges

3. US- Deutschlandpolitik von 1944-1945
3.1 Morgenthau- Plan
3.2 Besatzungsdirektive JCS 1067
3.3 Konferenz von Jalta
3.4 Konferenz von Potsdam
3.5 Prinzipien der Neuordnung Deutschlands
3.5.1 Demokratisierung
3.5.2 Entnazifizierung
3.5.3 Reparationen
3.6 Zusammenfassung der US- Deutschlandpolitik 1944-45

4. Wende in der US- Deutschlandpolitik
4.1 Byrnes Rede
4.2 Gründung der Bizone

5. Verstärkung der Deutsch- Amerikanischen „Partnerschaft“
5.1 Eindämmungspolitik
5.2 Truman- Doktrin
5.3 Marshall- Plan

6. Schlussteil

Literaturverzeichnis

1. Einleitung:

Nach fast sechs Jahren des Blutvergießens in Europa und – ab Dezember 1941, mit dem Angriff Japans auf Pearl Harbor- auf der ganzen Welt, endete der Krieg am 8. Mai 1945. Generaloberst Jodl unterzeichnete am 7. Mai die Kapitulationsurkunde in Reims. Nur einen Tag später folgten der damalige Generalfeldmarschall Keitel, Generaladmiral Friedeburg und der Luftwaffenoberst Stumpf diesem Beispiel und unterzeichneten die Kapitulationsurkunde in Berlin- Karlshorst[1]. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Armeen der „Großen Drei“ - nämlich die der Sowjetunion, der Vereinigten Staaten von Amerika und die des Vereinigten Königreichs von Großbritannien- die deutsche Wehrmacht und deren Verbündete in ganz Europa besiegt. Mit der bedingungslosen Kapitulation wurde das endgültige Ende Hitler- Deutschlands und somit auch das Ende des Krieges in Europa besiegelt. Die Befreiung Europas von der Schreckensherrschaft der Nazis und die Besetzung dieser Gebiete stellte die Kriegs- Allianz allerdings vor neue Aufgaben und Probleme. Deutschland stellte eines der Hauptprobleme dar, da es über große wirtschaftliche Ressourcen sowie über die meisten Einwohner in Europa (ausgenommen der Sowjetunion) verfügte[2].

Die USA waren sich bereits kurz nach der deutschen Kriegserklärung ihrer wichtigen Stellung nach dem Krieg bewusst. Allerdings scheute Amerika zu diesem Zeitpunkt noch eine Festlegung auf eine bestimmte Politik.

Die Nachkriegsordnung Europas und auch Deutschlands waren bereits Hauptthemen auf den Konferenzen von Teheran im November und Dezember des Jahres 1943 sowie auf der Konferenz von Jalta im Frühjahr 1945 auf die später noch gesonderte eingegangen wird. Als im Herbst 1944 ein baldiges Ende des Krieges in Sicht war[3], änderte sich die Situation für die USA schlagartig. Aus den bisher nur vagen Vorstellungen mussten nun in kürzester Zeit geeignete Pläne über die Nachkriegsordnung entstehen.

Diese Hausarbeit befasst sich mit der amerikanischen Deutschlandpolitik vor Kriegsende und den ersten beiden Nachkriegsjahre und soll untersuchen, ob und wenn ja, inwiefern sich die Außenpolitik der USA gegenüber Deutschland in dieser Zeit gewandelt hat.

2. Folgen des Zweiten Weltkrieges:

Ab dem Tag der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen waren mehrere Millionen Menschen auf der Flucht. Aus Angst vor Racheakten flüchteten ca. 12 Millionen Menschen aus den ehemaligen Ostgebieten Deutschlands Richtung Westen. Währenddessen waren zwischen 8 und 10 Millionen Menschen aus Deutschland auf dem Weg in ihre Heimat. Es handelte sich um von den Deutschen verschleppte und zur Zwangsarbeit gezwungene Menschen meist aus den eroberten Ostgebieten.

Deutsche Städte waren durch die Bombardements der Alliierten zu einem großen Teil zerstört. Großstädte wie zum Beispiel Köln, Dortmund und Dresden waren zu mehr als 60% zerstört.

Im 2. Weltkrieg verloren nach Schätzungen über 55 Millionen Menschen ihr Leben. Der von Hitler gewollte Krieg brachte Europa und vielen Ländern der ganzen Welt großes Leid. Der Weltkrieg endete erst am 2. September 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation Japans, nachdem die USA die Atombomben auf Nagasaki und Hiroshima abwarfen.[4]

3. Die US- Deutschlandpolitik von 1944- 1945:

3.1 Der Morgenthau- Plan

Noch während des Krieges im Jahre 1944 forderte der damalige amerikanische Finanzminister Henry Morgenthau wirtschaftliche Boykottmaßnahmen gegen das Deutsche Reich. Er sah in den Deutschen eine große Gefahr. Deshalb ließ er von seinen Mitarbeitern einen Plan ausarbeiten, der die Behandlung Deutschlands nach Kriegsende regeln sollte. Der schon bald als Morgenthau- Plan bekannt gewordene Plan sah vor, dass Deutschland vollständig deindustrieallisiert werden sollte. Er forderte den Übergang des Deutschen Reiches zu einem Agrarstaat, um so jegliche Gefahr die von der Aggression Deutschlands ausgehen würde zu vermeiden. Des weiteren sah der Plan vor, dass Deutschland vollständig entmilitarisiert und in einzelne Länder aufgeteilt werde[5]. Morgenthaus Absichten spiegeln sich in dem Titel seines veröffentlichten Buches wieder: „Deutschlands Weg zum Frieden führt zum Bauernhof“.[6]

Dass die völlige Deindustrieallisierung ein Zusammenbruch des gesamten deutschen Wirtschaftssystems bedeuten würde und somit auch eine Versorgung der gesamten Bevölkerung nicht mehr sichergestellt war, nahm Morgenthau billigend in Kauf. Er war der Ansicht, dass das deutsche Volk im Kollektiv für die verursachten Schäden und das Leid, welches der Zweite Weltkrieg mit sich brachte, zu büßen hatte. Durch eine Stilllegung aller Betriebe und Zechen des Ruhrgebietes wäre es in dieser Region aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte zu einer katastrophalen Versorgungslage der Bevölkerung gekommen.[7]

3.2 Besatzungsdirektive JCS 1067:

Die amerikanische Civil Affairs Devision des War Department entwarf die sogenannte Besatzungsdirektive JCS 1067. Diese am 22. September 1944 erarbeitet und am 26. August 1944 zu einem Handbuch der Besatzung umgewandelte Besatzungsdirektive bildete die Grundlage für die amerikanische Besatzungsmacht. Sie legte fest, dass Deutschland als besiegter Feind und nicht als befreiter Staat anzusehen sei. Die Deutschen sollten die Verantwortung für den von ihnen provozierten Krieg tragen. Die wirtschaftlichen, industriellen, finanziellen und sozialen Verhältnisse sollten überwacht werden. Dadurch sollte unter anderem sichergestellt werden, dass Deutschland nie wieder eine Gefahr für den Frieden in Europa darstellt. In der Direktive wurde weiterhin festgelegt, dass Deutschland entmilitarisiert, deindustrieallisiert und entnazifiziert werden sollte.[8] Die NS- Kriegsverbrecher sollten bestraft werden, Nazi Sympathisanten und NSDAP Mitglieder sollten aus hohen Anstellungen entlassen werden und waren unter „sofortigen Arrest“ zu stellen. Durch diese Maßnahme sollten die Grundsteine für eine Demokratisierung des deutschen Verwaltungsapparates und des deutschen Volkes gelegt werden.

Am 26. September 1944 wurde aufgrund des Drucks der amerikanischen Öffentlichkeit die Besatzungsdirektive JCS 1067 durch das Militärgesetz Nr. 8 ergänzt. Dieses Gesetz sah vor, dass alle NSDAP Mitglieder aus dem Wirtschaftsbereich zu entlassen waren.[9]

3.3 Konferenz von Jalta:

Vom 4. bis zum 11. Februar 1945 trafen sich die Regierungschefs der „Großen Drei“ Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin in der sowjetischen Stadt Jalta. Auf der Tagesordnung stand die europäische Nachkriegsordnung sowie die Gründung der Vereinten Nationen. Außerdem sollte die Einteilung Deutschlands in Besatzungszonen, die von Deutschland zu leistenden Reparationen und die Zukunft der befreiten europäischen Länder diskutiert werden.[10]

Amerikaner und Briten waren an einem Gleichgewicht der Mächte auf dem europäischen Kontinent interessiert. Stalin wollte dagegen die Einflusssphäre der Sowjetunion in den von der Roten Armee befreiten osteuropäischen Ländern sichern. Die drei Regierungschefs einigten sich unter anderem darauf, dass jedes Land seine Regierung selbst wählen durfte, die Oder- Neiße Grenze wurde als polnische Westgrenze festgelegt. Im Gegenzug akzeptierten die westlichen Alliierten die Ausdehnung des sowjetischen Machtbereichs in Zentral- und Ostasien. Außerdem wollte die amerikanische Regierung die Zusicherung, dass sich die Sowjetunion nach der Kapitulation Deutschlands am Krieg gegen Japan beteiligen würde. Die Bildung einer vierten (französischen) Besatzungszone (falls Frankreich dies wünschte), die Einrichtung des Alliierten Kontrollrates sowie die Bestrafung der Kriegsverbrecher wurden ebenfalls beschlossen. In Punkto Reparationen forderte die Sowjetunion 20 Milliarden US- Dollar, wovon sie 50% (10 Milliarden) für sich beanspruchte. Hier wurde allerdings keine Übereinkunft erzielt.

Die US- Deutschlandpolitik in Jalta war mit der von 1944 fast identisch. Allerdings wurde zu diesem Zeitpunkt der Morgenthau- Plan nicht mehr diskutiert.

3.4 Konferenz von Potsdam:

Die Potsdamer Konferenz fand vom 17. Juli bis 2. August des Jahres 1945 statt. An der Konferenz nahm Harry S. Truman, der die Nachfolge des verstorbenen Präsidenten Roosevelt antrat, der sowjetische Partei- und Regierungschef Josef Stalin sowie der britische Premierminister Winston Churchill teil, der im Laufe der Konferenz mit seiner Partei eine Wahlniederlage erlitt und durch Clement Attlee ersetzt wurde. Frankreich war auf dieser Konferenz nicht vertreten.

Auf dieser Konferenz, die eigentlich in Berlin stattfinden sollte, aber aufgrund der Kriegszerstörungen ins Potsdamer Schloss Cecilienhof verlegt wurde, wurde die Errichtung des alliierten Kontrollrates beschlossen. Dieser sollte die Aufgaben der gemeinsamen Regierung der vier Besatzungszonen und Groß- Berlins erfüllen.[11] Außerdem wollten die Siegermächte weiterhin die Entmilitarisierung, Entnazifizierung, Demokratisierung, Dezentralisierung und Dekartellisierung Deutschlands. Es galt aber auch Seuchen, Krankheiten und eine drohende Hungersnot zu vermeiden. Daran waren vor allem die westlichen Mächte interessiert, da in diesen Zonen weniger Nahrungsmittel pro Person zur Verfügung standen. Deshalb forderten die USA, dass Deutschland als gemeinsames Wirtschaftsgebiet verwaltet werden sollte.[12] Ein Streitpunkt war allerdings noch die Höhe der Reparationen. Die UdSSR bestand immer noch auf eine Gesamtsumme von 20 Milliarden US- Dollar, wovon sie die Hälfte erhalten sollten. In diesem Punkt kamen die alliierten Mächte in Potsdam nicht überein. Das liegt auch in der Haltung der USA, die zu diesem Zeitpunkt zu der Meinung gelangt waren, dass Deutschland nicht zu stark wirtschaftlich geschädigt werden sollte, um einen wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas nicht zu verzögern. Außerdem war nach amerikanischer Ansicht nur so der Wille der deutschen Bevölkerung nach einer Demokratie aufrecht zu erhalten.[13] Am Ende der Konferenz stand ein Kompromiss in der Reparationsfrage. Jede Besatzungsmacht sollte aus seiner eigenen Zone die Reparationslieferungen entnehmen. Außerdem erhielt die Sowjetunion 25% der Demontagen der Westzonen, wobei 10% ohne Bezahlung und 15% durch Bezahlung mit Lebensmitteln aus der Ostzone beglichen wurden.

[...]


[1] Kistler, Helmut : Die Entstehung der Bundesrepublik Deutschland; herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung, 1991, S.1-2.

[2] Benz, Wolfgang (Hrsg.): Deutschland unter alliierter Besatzung, Berlin, 1999, S. 33.

[3] Kleßmann, Christoph: Die doppelte Staatsgründung. Deutsche Geschichte 1945-1955. Bonn, 1991, 5. Aufl. S.19-23. Am 21.10. 1994 wird Aachen als erste deutsche Stadt von den amerikanischen Truppen eingenommen.

[4] Kistler, S.2.

[5] Loth, Wilfried: Die Teilung der Welt. Geschichte des Kalten Krieges 1941- 1955, 10. Aufl. (zuerst 1980), München, 2002, S.29.

[6] Schmidt, Wolfgang: Vom Feind zum Partner. Amerikanische Deutschlandpolitik von 1944- 1949, Bonn, 1996, S.40f.

[7] Schmidt, S.37-41.

[8] Kistler, S.5.

[9] Vollnhals, Clemens (Hrsg.): Entnazifizierung. Politische Säuberungen und Rehabilitierung in den vier Besatzungszonen 1945- 1949, München, 1991, S.94

[10] Benz, Deutschland unter alliierter Besatzung, S.212-214.

[11] Düllfer, Jost: Jalta, 4. Februar 1945. Der Zweite Weltkrieg und die Entstehung der bipolaren Welt. 2.Aufl., München, 1999, S.207f.

[12] Schmidt, S.67f.

[13] Düllfer, S.209f.

Final del extracto de 21 páginas

Detalles

Título
Amerikanische Deutschlandpolitik von 1944-1947
Universidad
University of Trier  (Universität Trier)
Calificación
1,3
Autor
Año
2005
Páginas
21
No. de catálogo
V34247
ISBN (Ebook)
9783638345347
ISBN (Libro)
9783640281985
Tamaño de fichero
458 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Amerikanische, Deutschlandpolitik
Citar trabajo
Daniel Kipper (Autor), 2005, Amerikanische Deutschlandpolitik von 1944-1947, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34247

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