Diese Arbeit beschreibt die Entwicklung des japanischen Rechts in Grundzügen bis zum Jahr 1868.
Die Bearbeitung geschichtlicher Themen ist in vielerlei Hinsicht schwierig. Zum einen ist eine Beschränkung erforderlich zum anderen soll ein möglichst breiter Überblick gegeben sowie eine Struktur geschaffen werden. Für die japanische Rechtsgeschichte ergibt sich das Problem, dass Japan erst 1872 den gregorianischen Kalender übernommen hat, so dass die davor stattgefundene Jahreszählung Fehler aufweisen kann. Daher erfolgt in aller Regel in wissenschaftlichen Abhandlungen eine systematische Aufstellung nach kaiserlichen Ärabezeichnungen oder die Aufteilung in drei große Zeitabschnitte: Altzeit, Mittlere Zeit und Neuere Zeit. Die Perioden kann man wie folgt einteilen: Vor- und Frühgeschichte (genshi) 250 v. Chr. bis ca. 710 n. Chr., Altertum (kodai) ca. 300 (710) - 1192; (Mittelalter) 1192 - 1568, Frühmoderne Geschichte (kinsei) 1573 - 1867, Moderne (kindai) bis 1945 und Zeitgeschichte (gendai) seit 1945. Dennoch werden in dieser Arbeit Jahreszahlen angegeben, damit eine ungefähre Einordnung auch in die europäische Rechtsgeschichte möglich ist.
Japan hat durch seinen Inselstatus und die dadurch gegebene Isolation lange Zeit weder eine besondere Zivilisation oder Weltreligion gehabt. Das Herkommen des japanischen Volkes ist noch weitgehend ungeklärt, ist aber für die Rechtsgeschichte von nicht als zu großer Bedeutung. Obwohl in der heutigen Zeit Japan sehr viele Rechtsnormen aus Westeuropa übernommen hat, ist es sinnvoll auch sehr alte Rechtsstrukturen zu betrachten, um das heutige Recht und Rechtsverständnis in Japan besser nachvollziehen zu können.
Diese Darstellung beginnt in der Altzeit und endet mit dem Ende der Tokugawa-Zeit. Sie wird chronologisch vorgehen und einen Schwerpunkt auf die Tokugawa-Zeit legen. Für diese sind viele Quellen erhältlich und sie stellt die letzte lange Ära und entscheidende Zeit vor der Miji-Ära dar.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Die einzelnen Epochen bis 1868
- I. Frühe Geschichte/Altzeit (bis 710)
- 1. Rezeption chinesischen Rechts
- 2. 17 Artikel-Verfassung
- 3. Taika-Reformen
- II. Feudalzeit (1192 - 1867)
- 1. Kamakura-Zeit
- 2. Tokugawa Zeit (1603-1867)
- a) Feudalstruktur
- b) Rechtssystem
- c) Gesetzgebung und Rechtsfortbildung
- 3. Ende der Tokugawa Zeit
- I. Frühe Geschichte/Altzeit (bis 710)
- C. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit verfolgt das Ziel, einen Überblick über die Grundzüge der japanischen Rechtsgeschichte bis 1868 zu geben. Aufgrund der Komplexität und der Länge des Themas wird ein Schwerpunkt auf die Tokugawa-Zeit gelegt, da für diese Periode zahlreiche Quellen verfügbar sind. Die Arbeit berücksichtigt die Herausforderungen bei der Darstellung historischer Rechtsentwicklungen in Japan, insbesondere die unterschiedlichen Jahreszählungen und die Schwierigkeiten bei der Rekonstruktion frühgeschichtlicher Rechtsstrukturen.
- Entwicklung des japanischen Rechts von der Altzeit bis zum Ende der Tokugawa-Zeit
- Einfluss des chinesischen Rechts auf die japanische Rechtsentwicklung
- Die Struktur und das Funktionieren des Rechtssystems während der Tokugawa-Zeit
- Die Herausforderungen der Quellenforschung in der japanischen Rechtsgeschichte
- Der Übergang von traditionellen Rechtsstrukturen zur Meiji-Restauration
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung diskutiert die Schwierigkeiten bei der Bearbeitung geschichtlicher Themen, insbesondere in Bezug auf die japanische Rechtsgeschichte. Sie adressiert die Problematik unterschiedlicher Jahreszählungen und die Notwendigkeit einer strukturierten Darstellung. Die Arbeit wählt eine chronologische Struktur mit Fokus auf die Tokugawa-Zeit aufgrund der besseren Quellenlage und ihrer Bedeutung als letzte lange Epoche vor der Meiji-Ära. Der Inselstatus Japans und die daraus resultierende Isolation werden als Faktoren für die Eigenständigkeit der Rechtsentwicklung erwähnt, gleichzeitig wird die Relevanz der Betrachtung alter Rechtsstrukturen für das Verständnis des heutigen japanischen Rechts hervorgehoben.
B. Die einzelnen Epochen bis 1868: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die verschiedenen Epochen der japanischen Geschichte bis 1868. Es beginnt mit der frühen Geschichte und Altzeit, die durch eine hierarchisch strukturierte Gesellschaft und ein religiös geprägtes, ungeschriebenes Recht charakterisiert war. Die Rezeption chinesischen Rechts wird als wichtiger Einflussfaktor erwähnt. Der Abschnitt über die Feudalzeit konzentriert sich auf die Kamakura- und vor allem die Tokugawa-Zeit, wobei die Feudalstruktur, das Rechtssystem und die Gesetzgebung detailliert beschrieben werden. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der letzten langen Ära vor der Meiji-Restauration und ihren prägenden Einflüssen auf die nachfolgende Entwicklung.
Schlüsselwörter
Japanische Rechtsgeschichte, Tokugawa-Zeit, Feudalismus, chinesischer Rechtseinfluss, Kaiserreich, Altzeit, Rechtsquellen, Meiji-Restauration, Rechtsverständnis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Japanische Rechtsgeschichte bis 1868
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über die japanische Rechtsgeschichte bis 1868. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Ein besonderer Fokus liegt auf der Tokugawa-Zeit aufgrund der besseren Quellenlage.
Welche Epochen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die japanische Rechtsgeschichte chronologisch, beginnend mit der frühen Geschichte/Altzeit (bis 710), gefolgt von der Feudalzeit (1192-1867), mit besonderem Augenmerk auf die Kamakura- und Tokugawa-Zeit. Der Übergang zur Meiji-Restauration wird ebenfalls angesprochen.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung des japanischen Rechts von der Altzeit bis zum Ende der Tokugawa-Zeit, den Einfluss des chinesischen Rechts, die Struktur und Funktionsweise des Rechtssystems während der Tokugawa-Zeit, die Herausforderungen der Quellenforschung und den Übergang zu den Rechtsstrukturen nach der Meiji-Restauration.
Warum liegt der Schwerpunkt auf der Tokugawa-Zeit?
Der Schwerpunkt auf der Tokugawa-Zeit (1603-1867) begründet sich in der größeren Verfügbarkeit von Quellen für diesen Zeitraum. Diese Epoche stellt die letzte lange Periode vor der Meiji-Restauration dar und war prägend für die spätere Rechtsentwicklung.
Welche Schwierigkeiten werden bei der Darstellung der japanischen Rechtsgeschichte angesprochen?
Die Arbeit thematisiert die Herausforderungen der unterschiedlichen Jahreszählungen und die Schwierigkeiten bei der Rekonstruktion frühgeschichtlicher Rechtsstrukturen. Die Problematik der Quellenlage wird ebenfalls diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Japanische Rechtsgeschichte, Tokugawa-Zeit, Feudalismus, chinesischer Rechtseinfluss, Kaiserreich, Altzeit, Rechtsquellen, Meiji-Restauration, Rechtsverständnis.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist chronologisch aufgebaut. Sie beginnt mit einer Einleitung, die die methodischen Herausforderungen der Arbeit beschreibt. Der Hauptteil behandelt die einzelnen Epochen, mit einem Schwerpunkt auf der Tokugawa-Zeit. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Welche Bedeutung hat der Einfluss des chinesischen Rechts?
Der Einfluss des chinesischen Rechts wird als wichtiger Faktor in der Entwicklung des japanischen Rechts dargestellt, insbesondere in der frühen Geschichte.
Wie wird der Übergang zur Meiji-Restauration behandelt?
Der Übergang von den traditionellen Rechtsstrukturen zur Meiji-Restauration wird als ein wichtiger Aspekt der japanischen Rechtsgeschichte angesprochen, der den Abschluss der behandelten Periode markiert.
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- Klaus Hebrank (Autor), 2011, Grundzüge der Geschichte des Japanischen Rechts bis 1868 vor der Meiji Restauration, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342606