Die anhaltende Debatte in der Governanceforschung, die sich mit der Frage nach den zentralen Akteuren in der Politik beschäftigt hat, hat sich in den letzten Jahren stark ausdifferenziert. Ihr liegt die Feststellung zugrunde, dass sich die Form des Regierens in den letzten Jahren stark gewandelt hat und verschiedene Prozesse dazu beigetragen haben. Neben der Veränderung der Bedingung betreten auch neue Akteure die politische Bühne.
Zu diesen Akteuren gehören auch die Medien, die ihren Einfluss geltend machen. Doch ist dieser Einfluss groß genug, um Politik aktiv zu gestalten? Folgt man neueren Forschungsansätzen, die sich mit den Medien beschäftigen, muss dies als Tatsache gesehen werden. Jo Reichertz konnte zeigen, wie sich der gesteigerte Medienkonsum auf die Politik der inneren Sicherheit ausgewirkt hat. Dieser Einschätzung soll in dieser Arbeit weiter nachgegangen werden.
Am Beispiel der sogenannten „Nackt- oder „Körperscanner“ soll gezeigt werden, welche „Rolle“ Medien in der Politik gegenwärtig spielen. Denn folgt man der Argumentation von Reichertz, dann müssen Medien als selbständige Akteure gesehen werden. Ihr Potential beschränkt sich nicht länger auf eine Berichterstattung, sondern die Medien in ihren unterschiedlichen Ausprägungen versuchen gezielt eigene Positionen in die Politik einzubringen und diesen auch zur Durchsetzung bringen. Daher steht die Arbeit unter der Fragestellung: Welche Rolle spielten die Medien bei der Einführung der Körperscanner? Als theoretisches Konzept soll auf die vergleichende Staatstätigkeitsforschung zurückgegriffen werden. Die Begründung dafür liegt in der in den Kategorisierungen der einzelnen Akteure.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1. Einleitung
- 2. Die Vergleichende Staatstätigkeitsforschung
- 3. Der mediale Diskurs um die Körperscanner am Beispiel der „Welt“
- 4. Das Politikfeld der inneren Sicherheit
- 5. Fazit
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit erweitert das Konzept der Staatstätigkeitsforschung durch die Integration von Medien als eigenständige Akteure. Am Beispiel der Körperscanner an Flughäfen wird der Einfluss der medialen Berichterstattung auf den politischen Diskurs und die politische Entwicklung im Bereich der inneren Sicherheit untersucht.
- Die Rolle der Medien im politischen Diskurs
- Einfluss der Medien auf die Staatstätigkeit
- Der mediale Diskurs um Körperscanner
- Das Politikfeld der inneren Sicherheit
- Die vergleichende Staatstätigkeitsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Medien im politischen Diskurs ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Das zweite Kapitel beleuchtet die vergleichende Staatstätigkeitsforschung und ihre Relevanz für die Analyse von Akteurskonstellationen. Im dritten Kapitel wird der mediale Diskurs um die Körperscanner am Beispiel der Zeitung „Die Welt“ analysiert. Das vierte Kapitel beleuchtet das Politikfeld der inneren Sicherheit, wobei die Positionierung der Medien in diesem Feld im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Medien, Staatstätigkeitsforschung, Körperscanner, inner Sicherheit, politischer Diskurs, Medien Einfluss, Akteursgruppen, Vergleichende Politikforschung.
- Citation du texte
- Malte Wittmaack (Auteur), 2016, Medien in der Policy-Forschung. Zur Rolle medialer Berichterstattung im politischen Diskurs und in der Staatstätigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342830