Der im September 2015 bekannt gewordene VW-Abgasskandal zeigt dramatisch, welche Folgen es hat, wenn ein Unternehmen beim Risikomanagement der Unternehmensreputation versagt. Die Kombination aus vorsätzlichem Gesetzesverstoß und einem schlechtem Krisenmanagement führen zu einem Milliarden-Schaden und das gesamte Ausmaß für das Unternehmen Volkswagen AG ist noch immer nicht absehbar. Dies zeigt unmittelbar die Bedeutung einer negativ wahrgenommenen Reputation für den Fortbestand einer Unternehmung. Auf der anderen Seite fördert eine positive Reputation die Grundlage für den nachhaltigen, wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Die BMW AG ist ein gutes Beispiel für ein Unternehmen, das durch eine gute Reputationspflege eine exzellente Reputation erzielt hat. 2015 ist sie weltweit auf dem 1. Platz des Reputation Institutes gelistet.
Die verschiedenen Märkte, auf denen Unternehmen agieren, sind heute umkämpfter denn je zuvor und es ist vorhersehbar, dass dieser Wettbewerbsdruck noch weiter zunehmen wird. Längst reicht es nicht mehr aus, wenn sich Unternehmen ausschließlich auf die Qualität der von ihnen angebotenen Produkte oder Dienstleistungen konzentrieren. Die Kunden wollen dem Anbieter der Produkte vertrauen. Die sogenannten weichen Faktoren, welche in den immateriellen Vermögenswerten eines Unternehmens Niederschlag finden, gewinnen beim Kunden und anderen Stakeholdern zunehmend an Bedeutung. Eine hervorgehobene Rolle spielt dabei die Unternehmensreputation , auch als Ansehen oder Ruf eines Unternehmens bezeichnet.
Erstmals in den 1980er Jahren wurde sich ernsthaft und wissenschaftlich fundiert mit Unternehmensreputation beschäftigt. Vorreiter war Prof. Dr. Charles J. Fombrun, der die weltweit wichtigste Institution im Bereich Reputationsmanagement, das Reputation Institute mit Sitz in New York, gründete. Fombrun war Autor wichtiger Literatur zum Thema Reputationsmanagement und hat insbesondere das im Kapitel "Messen der Unternehmensreputation" beschriebene Messverfahren "Reputation Quotient" (RQ) geschaffen. Eine stabile Reputation ist der beste Schutz vor Reputationsrisiken. Deshalb beschränkt sich diese Arbeit nicht nur auf die reinen Reputationsrisiken und deren Management, sondern zeigt auf, wie sich durch den Aufbau einer guten Reputation ein Unternehmen gegen Reputationsrisiken wappnen kann. In dieser Arbeit werden zwei Seiten der Reputation beleuchtet. Auf der einen Seite kann eine beschädigte etc. ...
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Relevanz des Themas
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 Überblick
- 2.1 Reputation - Definition
- 2.2 Reputation – Bedeutung
- 2.3 Reputation als Erfolgsfaktor
- 2.4 Reputation als Risikofaktor
- 3 Reputation im Unternehmenskontext
- 3.1 Reputation in der Risikolandschaft
- 3.2 Messen der Unternehmensreputation
- 3.2.1 Fortune's Most Admired Companies
- 3.2.2 Harris-Fombrun-Reputation-Quotient
- 3.2.3 Reputationsmodell von Schwaiger
- 3.3 Regulativer Ordnungsrahmen
- 3.3.1 Rechtsvorschriften nach Unternehmensform
- 3.3.2 Rechtsvorschriften nach Branchen
- 4 Aufbau und Erhalt von Reputation
- 4.1 Management der Unternehmensreputation
- 4.2 Besondere Rolle des Vorstandsvorsitzenden/CEO
- 4.3 Rolle der Nachhaltigkeit
- 5 Schutz von Reputation
- 5.1 Aufbauorganisation eines Reputationsrisikosystems
- 5.1.1 Reputationsrelevante Funktionen
- 5.1.2 Three-Lines-of-Defense-Modell
- 5.2 Ablauforganisation eines Reputationsrisikosystems
- 5.2.1 Strategisches Risikomanagement
- 5.2.2 Regelkreis des Risikomanagements
- 6 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Bedeutung und das Management von Reputationsrisiken in Unternehmen. Ziel ist es, die Relevanz des Reputationsrisikos aufzuzeigen und effektive Managementstrategien zu erörtern. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte des Themas, von der Definition und Messung von Reputation bis hin zu konkreten Maßnahmen zum Schutz und Aufbau einer positiven Reputation.
- Definition und Bedeutung von Unternehmensreputation
- Reputation als Risikofaktor und dessen Messung
- Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen
- Strategien zum Aufbau und Erhalt von Reputation
- Implementierung eines effektiven Reputationsrisikomanagementsystems
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und begründet die Relevanz des Themas „Reputationsrisiko-Management“ für Unternehmen. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und gibt einen Überblick über die behandelten Inhalte.
2 Überblick: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Definition von Reputation und beleuchtet deren Bedeutung als Erfolgs- und Risikofaktor. Es werden verschiedene Perspektiven auf den Begriff der Reputation dargestellt und deren Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg analysiert. Die Bedeutung von Reputation im Kontext von Risiken wird ausführlich behandelt.
3 Reputation im Unternehmenskontext: Dieses Kapitel befasst sich mit der Einbettung der Reputation in die Risikolandschaft von Unternehmen. Es analysiert Methoden zur Messung der Unternehmensreputation, wie beispielsweise den Harris-Fombrun-Reputation-Quotient und das Reputationsmodell von Schwaiger. Zusätzlich wird der regulatorische Ordnungsrahmen im Bezug auf die Unternehmensreputation beleuchtet, unter Berücksichtigung verschiedener Rechtsvorschriften, je nach Unternehmensform und Branche.
4 Aufbau und Erhalt von Reputation: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die strategischen und operativen Maßnahmen zum Aufbau und Erhalt einer positiven Unternehmensreputation. Es wird das Management der Unternehmensreputation im Allgemeinen beleuchtet und die besondere Rolle des Vorstandsvorsitzenden/CEO hervorgehoben. Die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Kontext des Reputationsaufbaus wird ebenfalls diskutiert.
5 Schutz von Reputation: In diesem Kapitel wird ein umfassendes System zum Management von Reputationsrisiken vorgestellt. Es beschreibt die Aufbau- und Ablauforganisation eines solchen Systems, inklusive der relevanten Funktionen und des Three-Lines-of-Defense-Modells. Der strategische Ansatz des Risikomanagements und der Regelkreis werden detailliert erläutert, um einen ganzheitlichen Schutz der Unternehmensreputation zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Reputationsrisiko, Risikomanagement, Unternehmensreputation, Nachhaltigkeut, Corporate Social Responsibility (CSR), Reputation Measurement, Regulatorischer Rahmen, Vorstandsvorsitzender/CEO, Strategisches Risikomanagement, Three-Lines-of-Defense-Modell.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Reputationsrisikomanagement
Was ist der Inhalt dieser Diplomarbeit?
Diese Diplomarbeit befasst sich umfassend mit dem Thema Reputationsrisikomanagement in Unternehmen. Sie untersucht die Bedeutung von Unternehmensreputation, analysiert Methoden zur Messung des Reputationsrisikos und erörtert Strategien zu dessen Management und Schutz. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, einen Überblick über Reputation, die Einbettung von Reputation in den Unternehmenskontext, Maßnahmen zum Aufbau und Erhalt von Reputation sowie ein Kapitel zum Schutz der Reputation mittels eines Reputationsrisikomanagementsystems.
Welche Themen werden in der Diplomarbeit behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die Definition und Bedeutung von Unternehmensreputation, Reputation als Erfolgs- und Risikofaktor, Methoden zur Messung der Unternehmensreputation (z.B. Harris-Fombrun-Reputation-Quotient, Reputationsmodell von Schwaiger), der rechtliche und regulatorische Rahmen, Strategien zum Aufbau und Erhalt positiver Reputation, die Rolle des Vorstandsvorsitzenden/CEO, die Bedeutung von Nachhaltigkeit und die Implementierung eines effektiven Reputationsrisikomanagementsystems (inkl. Three-Lines-of-Defense-Modell).
Wie ist die Diplomarbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Überblick über Reputation, Reputation im Unternehmenskontext (inkl. Messmethoden und regulatorischem Rahmen), Aufbau und Erhalt von Reputation, Schutz von Reputation (inkl. Aufbau und Ablauforganisation eines Reputationsrisikomanagementsystems) und Fazit/Ausblick. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Reputationsrisikomanagements und baut auf den vorherigen Kapiteln auf.
Welche Methoden zur Messung der Unternehmensreputation werden vorgestellt?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Methoden zur Messung der Unternehmensreputation, darunter der Harris-Fombrun-Reputation-Quotient und das Reputationsmodell von Schwaiger. Diese Methoden werden im Kontext der Risikolandschaft von Unternehmen analysiert.
Welche Rolle spielt der Vorstandsvorsitzende/CEO im Reputationsmanagement?
Die Diplomarbeit betont die besondere Rolle des Vorstandsvorsitzenden/CEO im Management der Unternehmensreputation. Der CEO trägt eine entscheidende Verantwortung für den Aufbau und den Schutz der Reputation des Unternehmens.
Welches Reputationsrisikomanagementsystem wird vorgestellt?
Die Arbeit beschreibt ein umfassendes Reputationsrisikomanagementsystem, welches sowohl die Aufbau- als auch die Ablauforganisation beinhaltet. Das System basiert auf dem Three-Lines-of-Defense-Modell und umfasst strategisches Risikomanagement sowie einen detaillierten Regelkreis.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Diplomarbeit?
Schlüsselwörter sind: Reputationsrisiko, Risikomanagement, Unternehmensreputation, Nachhaltigkeit, Corporate Social Responsibility (CSR), Reputation Measurement, Regulatorischer Rahmen, Vorstandsvorsitzender/CEO, Strategisches Risikomanagement, Three-Lines-of-Defense-Modell.
Für wen ist diese Diplomarbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit dem Thema Reputationsrisikomanagement befassen, insbesondere für Studierende, Wissenschaftler, Unternehmen und Führungskräfte, die sich mit dem Schutz und dem Aufbau ihrer Unternehmensreputation auseinandersetzen.
- Arbeit zitieren
- Martina Weidner (Autor:in), 2016, Die unterschätzte Risikoart. Wie sollen Unternehmen das Reputationsrisiko effektiv managen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342921