Der deutsch-tschechische Schriftsteller Paul Leppin veröffentlichte seinen Roman „Severins Gang in die Finsternis. Ein Prager Gespensterroman“ im Jahr 1914. Das Werk lässt sich thematisch zwei Bereichen zuordnen. Sowohl jener Literatur, welche sich mit dem Flaneur beziehungsweise dem Flanieren als Tätigkeit beschäftigen oder davon handeln. „Severins Gang in die Finsternis“ ist jedoch ebenso ein Werk des „Prager Textes“.
Wie viele andere Werke aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts verarbeitet auch Leppins Roman das Motiv eines geheimnisumwobenen und mythischen Prags. Es wird jedoch auch ein Bild der gesellschaftlichen Wirklichkeit der Stadt zur damaligen Zeit gezeichnet. So nimmt die Beziehung zwischen dem deutschstämmigen Severin und der tschechischen Zdenka eine wesentliche Rolle in der Handlung ein.
Nach der Betrachtung des Begriffs des "Flaneurs" wird der Roman analysiert und interpretiert. Die einzelnen Aspekte dabei sind Severin als der Protagonist der Handlung, die Nebenfiguren und seine Beziehungen zu ihnen, die Rolle der Stadt Prag als Handlungsort und Protagonist für sich sowie die Begrifflichkeiten der Finsternis und des Gespenstischen. All das berücksichtigend sollen die Fragen geklärt werden, ob Severin ein „klassischer“ Flaneur im Sinne der Definitionen vom Anfang ist; worin sein Antrieb liegt, immer wieder durch die Stadt zu „flanieren“ und was das Werk zu einem „Gespensterroman“ machen bzw. worin das „Gespenstische“ in der Handlung liegen soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen des Flaneurs
- Der Protagonist Severin
- Die Nebenfiguren und Severins Beziehungen zu ihnen
- Die Rolle der Stadt Prag
- Die Finsternis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Roman "Severins Gang in die Finsternis. Ein Prager Gespensterroman" von Paul Leppin und untersucht den Einfluss der Flaneur-Figur auf die Handlung. Ziel ist es, die verschiedenen Aspekte des Romans zu betrachten, darunter die Charakterisierung des Protagonisten Severin, die Beziehungen zu den Nebenfiguren und die Rolle der Stadt Prag als Handlungsort.
- Der Flaneur und die städtische Topografie
- Die Beziehung zwischen dem Protagonisten und der Stadt
- Das Motiv der Finsternis und des Gespenstischen
- Die gesellschaftlichen Verhältnisse in Prag zu Beginn des 20. Jahrhunderts
- Die Frage nach der Identität und dem inneren Konflikt des Protagonisten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Romans ein und stellt den historischen Kontext sowie die literarische Einordnung des Werkes dar. Im zweiten Kapitel werden verschiedene Definitionen des Flaneurs aus der Literatur, insbesondere von Walter Benjamin, beleuchtet. Kapitel 3 widmet sich dem Protagonisten Severin, seiner Persönlichkeit und seiner Beziehung zur Stadt Prag. Kapitel 4 beschäftigt sich mit den Nebenfiguren des Romans und ihren Verbindungen zum Protagonisten. Kapitel 5 analysiert die Bedeutung der Stadt Prag als Handlungsort und als ein wichtiger Protagonist an sich. Das sechste Kapitel konzentriert sich auf die Themen der Finsternis und des Gespenstischen, die zentrale Elemente des Romans sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie Flaneur, Stadttopografie, Großstadterfahrung, Erinnerungskultur, Finsternis, Gespensterroman, Prag und der literarischen Epoche des frühen 20. Jahrhunderts. Darüber hinaus werden die Beziehungen zwischen dem Protagonisten und der Stadt, sowie die Rolle der Nebenfiguren im Roman untersucht.
- Citar trabajo
- Philipp Zeidler (Autor), 2014, Der Flaneur in Paul Leppins "Severins Gang in die Finsternis", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343151