Die 'Kirche der Heiligen Weisheit', oder auch Sophienkirche, besser bekannt als Hagia Sophia, hat in ihrer langen Historie zahlreiche Wandel in ihrer Form und Funktion durchlebt.
Bereits am 360 nach Christus wurde die von Konstantin dem Großen (Regentschaft 324 - 337) in Auftrag gegebene, spätere Kuppelbasilika – zunächst mit Ziegeln und einem hölzernen Dachstuhl erbaut –, unter der Herrschaft von Kaiser Konstantin II (Regentschaft 337 - 361) vollendet, bevor sie während ziviler Unruhen, bereits vierundvierzig Jahre nach ihrer Weihung, niederbrannte. Der daraufhin veranlasste Neubau wurde bereits im Jahr 415 von Kaiser Theodosius II (Regentschaft 408 – 450) eröffnet. Unter der Herrschaft Justinian I (Regentschaft 527 - 565) wurde die Basilika durch einen Brand während des Nika-Aufstandes 532 jedoch erneut zerstört, darunter auch große Teile des prachtvollen Interieurs, wie beispielsweise die Chorbeschrankung. Unmittelbar nach ihrer Zerstörung und dem Niederschlagen der Revolten gab Justinian I den spätantiken Architekten und Mathematikern Anthemios von Tralles und dem Isidor von Milet einen prachtvollen Neubau der Kirche in Auftrag, der bis zum heutigen Tage der letzte sein sollte.
Gegenstand dieser Arbeit soll jedoch nicht die Erfassung der Hagia Sophia als Gesamtbauwerk sein; der Fokus liegt vielmehr auf der Beschrankung des Chores nach dem Wiederaufbau der Kirche, in Folge der Zerstörungen des Nika-Aufstandes, unter der Regentschaft des Kaiser Justinian I.
Hierzu soll vor allem die beschreibende Ekphrasis des byzantinischen Dichters Paulus Silentiorios, über die feierliche Wiedereröffnung der Hagia Sophia, als auszuwertende Quelle herangezogen werden.
Basierend auf den Resultaten dieser Grundlage sollen eine ausführliche Beschreibung des Rekonstruktionsversuches des griechischen Historikers Evangelos Antoniades sowie eine anschließende Auswertung erfolgen. Bevor jedoch die Analyse des ekphrasischen Vortrages des Paulus Silentiarios Inhalt dieser Arbeit sein wird, soll zunächst ein kurzer, umfassender Abriss zu den grundsätzlichen und allgemeinen Befunden und Funktionen eines Lettners, respektive einer Chorschranke, erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Lettner – Eine Definition
- Die Hagia Sophia nach der Ekphrasis des Paulus Silentiarios
- Der Versuch einer Rekonstruktion nach Evangelos Antoniades
- Résumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Chorbeschrankung der Hagia Sophia nach dem Wiederaufbau der Kirche im 6. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf der Analyse der ekphrasischen Beschreibung des byzantinischen Dichters Paulus Silentiarios, die als Quelle für die Rekonstruktion der Chorbeschrankung dient.
- Die Hagia Sophia und ihre Geschichte
- Die Funktion und Bedeutung des Lettners in der mittelalterlichen Architektur
- Die ekphrastische Beschreibung der Chorbeschrankung durch Paulus Silentiarios
- Der Rekonstruktionsversuch von Evangelos Antoniades
- Die Bedeutung der Chorbeschrankung für die Liturgie und die Symbolik des Kirchenraums
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung gibt einen Überblick über die Baugeschichte der Hagia Sophia und stellt die Relevanz der Chorbeschrankung für die Arbeit heraus.
- Der Lettner – Eine Definition: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Lettner" und erläutert seine historische Entwicklung und Funktion.
- Die Hagia Sophia nach der Ekphrasis des Paulus Silentiarios: Dieses Kapitel analysiert die ekphrastische Beschreibung der Hagia Sophia durch Paulus Silentiarios, mit besonderem Fokus auf die Chorbeschrankung.
Schlüsselwörter
Hagia Sophia, Chorbeschrankung, Lettner, Paulus Silentiarios, Ekphrasis, Rekonstruktion, Byzantinische Architektur, Liturgie, Kirchenraum, Symbolik
- Citar trabajo
- Hanno Dampf (Autor), 2015, Die Chorbeschrankung der Hagia Sophia. Eine Rekonstruktion nach der Ekphrasis des Paulus Silentiarius, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343166