Die Entwicklung der IFRS seit 2010. Trends, Diskussionen, Potentiale


Dossier / Travail, 2015

15 Pages, Note: 1,0

Steve Mitchel (Auteur)


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungen

1 Einleitung

2 Grundlagen
2.1 IASB
2.2 IAS/IFRS

3 Entwicklung des IFRS in den letzten 5 Jahren
3.1 IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“
3.2 IFRS 12 „Engagement bei anderen Unternehmen“
3.3 IFRS 13 „Bemessung des beilegenden Zeitwertes“
3.4 IFRS 14 „Regulatorische Abgrenzung“
3.5 IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“

4 Fazit

Literaturverzeichnis (Printmedien, Internetquellen)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1, Die Struktur des IASB (Quelle: www.IASB.org)

Abkürzungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die Globalisierung der Kapitalmärkte hat dazu geführt, dass die internationalen Rechnungslegungsvorschriften stark an Bedeutung gewonnen haben. Die gemeinsame Sprache der Rechnungsleger heißt International Financial Reporting Standard (IFRS) des International Accounting Standards Board (lASB).[1] Der Durchbruch der IFRS gelang in der Europäischen Union am 19. Juli 2002 mit der Verabschiedung der so genannten IAS-Verordnung. Auf Grund dieser Verordnung sind kapitalmarktorientierte Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union ab dem Geschäftsjahr 2005 verpflichtet ihren Konzernabschluss nach den Vorschriften der IFRS zu erstellen, für die andere Konzerne oder Gesellschaften stehen sie zur Wahl.[2] Da die Abschlüsse von Land zu Land Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede aufweisen können, hat es sich das International Accounting Standards Committee (lASe) zur Aufgabe gemacht, die Vorschriften, Standards und Verfahren hinsichtlich der Aufstellung und Darstellung zu harmonisieren und anzugleichen.[3]

Ziel dieser Arbeit ist es, aufzuzeigen, welche Veränderungen der IFRS in den letzten fünf Jahren durchlaufen hat. Dabei werden die einzelnen Änderungen durch aktuelle Diskussionen und Trends begleitet und auf die Potenziale der Standards eingegangen.

Nach einer kurzen Einführung in das Thema, werden in Kapitel zwei zunächst die Grundlagen, die zum Verständnis für das Thema IFRS erforderlich sind, erläutert. Danach wird auf die Entwicklung des IFRS in den vergangenen fünf Jahren eingegangen und diese mit aktuellen Trends und Diskussionen kommentiert. Das Kapitel vier bildet den Schluss der Arbeit mit dem Fazit.

2 Grundlagen

2.1 IASB

Das International Accounting Standards Board (IASB) ist aus dem International Accounting Standards Committee (lASC) hervorgegangen und ist eine unabhängige Gruppe von Rechnungslegungsexperten. Die Experten werden von den Treuhändern des International Accounting Standards Committee Foundation (IASCF) ernannt. Das IASB entwickelt die IFRS und interpretiert sie. Zu den Aufgaben des IASB gehört die Entwicklung und Veröffentlichung von IFRS und die Begutachtung der Stellungnahmen und Interpretationen des IFRIC.[4] In der Abbildung 1 unten sind die Zusammenhänge grafisch dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1, Die Struktur des IASB (Quelle: http://www.business-wissen.de/hb/die-institutionen/)

2.2 IAS/IFRS

Die IAS/IFRS sind Fachnormen zur externen Rechnungslegung und bestehen aus den Standards (IAS/IFRS), den Interpretationen (SIC/IFRIC) sowie dem theoretischen Rahmenkonzept (Canceptual Framework). Jeder Standard behandelt dabei ein bestimmtes Bilanzierungsproblem. Die Interpretationen beantworten Fragen seitens der IFRS-Anwender und sind somit einer inhaltlichen Verbindung der einzelnen IFRS. Das Rahmenkonzept Framework enthält vor allem grundsätzliche Annahmen, Anforderungen und Definitionen.[5]

Inhaltlich sind die Standards wie folgt gegliedert:[6]

- Zielsetzung (objective)
- Anwendungsbereich (scope)
- Definitionen (definitions)
- Einzelregeln und Anwendungsrichtlinien (guidance)
- Angaben und ggf. Darstellung (disclosures and presentation)
- Übergangsvorschriften (transitional provisions)
- Zeitpunkt des Inkrafttretens (effective date)
- Anhänge (appendices).

Die Nummerierung der Standards folgt der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung. Vor dem Jahr 2001 wurden diese Standards als IAS und danach als IFRS bezeichnet. Wird durch ein IFRS der Regelungsbereich eines IAS ersetzt, wird der entsprechende IAS-Standard gestrichen.[7] Diese Standards entstehen durch einen Setting Process (DueProzess) und dies beansprucht i.d.R. einen Zeitraum von etwa drei Jahren. Bei der Entwicklung eines neuen Standards werden dabei typischerweise folgende Phasen durchlaufen:[8]

1. Projektvorschlag/ Agenda
2. Diskussionspapier (Draft Statement of Principles)
3. Standardentwurf (Exposure Draft)
4. Endgültiger Standard (International Financial Reporting Standards)
5. EU-Übernahme

In diesem mehrstufigen Prozess haben die Öffentlichkeit, die betroffene Unternehmen, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und andere Interessengruppen die Möglichkeit zu den Diskussionspapieren, sowie Standardentwürfen, Stellung zu nehmen. Die Interpretationen der IFRS gelten als Leitlinie für die Auslegung des Standards, falls ein Sachverhalt nicht klar geregelt ist. Dabei bezieht sich die Interpretation stets auf einen einzelnen Standard und steht mit ihm auf der gleichen Verbindlichkeitsstufe. Vor dem Jahr 2001 wurden diese als SIC und danach als IFRIC bezeichnet.[9] Die Conceptual Frameworks dienen als Leitlinie für die Erstellung neuer Standards, aber auch als Deduktionsgrundlage für die Ableitung von Lösungsansätzen, die nicht explizit in Standards geregelt sind. Das Rahmenkonzept hat jedoch nicht den Verbindlichkeitsgrad eines Standards. Die Regelungen des Conceptual Framework sind grundsätzlich unverbindlich, wenn sie mit einem Standard in Konflikt stehen.[10]

3 Entwicklung des IFRS in den letzten 5 Jahren

In den vergangenen Jahren ist eine Vielzahl von IFRS entwickelt worden und in Kraft getreten. Es gibt nur wenige Standards die nicht in den letzten Jahren in irgendeiner Form angepasst worden sind. Der Hintergrund dafür ist, dass das IASB regelmäßig auch kleine Änderungen über eine Art Sammelanpassung vornimmt die mehrere Standards auf einmal betrifft.[11] Die Akzeptanz der Anwender dieser Standards nimmt auch immer weiter zu. Die USA beispielsweise, nehmen sich nach langem Zögern auch wieder dem Thema an. Die Vorsitzende der Securities and Exchange Commission (SEC) Mary Jo White sagte im Mai des vergangenen Jahres in einem öffentlichen Vortrag, die Evaluation einer möglichen Integration von IFRS ins amerikanische Berichterstattungswesen sei eine ihrer Prioritäten. Sie will sich dem Thema nun offenbar wieder annehmen und neue Lösungen vorschlagen.[12] Des Weiteren erklärt Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes in Berlin, „Die International Financial Reporting Standards (IFRS) sind eine Erfolgsgeschichte, denn sie vereinen weltweit die maßgeblichen Bilanzierungsvorschriften unter einem Dach“ und „Die IFRS sind die international einheitliche Sprache der Bilanzierung und stärken eine transparente und verständliche Kapitalmarktkommunikation.“[13] Allerdings ist die Ausgestaltung der umfassenden Standards sehr komplex und inhaltliche Anpassungen erfolgen, nach Meinung vieler Anwender, in zu schneller Folge. Die IFRS geraten vermehrt unter politischen Druck, die Zeitspanne zwischen den Änderungen soll vergrößert werden.[14] Dr. Bernhard Pellens bringt es auf dem Punkt, mit der Aussage: “Auf der Welt kennt wohl kein Mensch alle IFRS-Standards im Detail.“[15] In den letzten Jahren sind viele Änderungen an den Standards vorgenommen worden und jedes Jahr kommen neue hinzu. Nachfolgend werden die neuen IFRS Standards, der letzten fünf Jahren beschrieben und mit Erfahrungen aus der Wirtschaft kommentiert.

3.1 IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“

Durch IFRS 11 wurde das Wahlrecht zwischen Quoten- und Equity-Methode für das Gemeinschaftsunternehmen (joint ventures) im Konzernabschluss abgeschafft und es ist nur noch die Equity-Konsolidierung zulässig.

Für CFO Ralf Krieger bedeutete das Folgendes: Umsatz- und Mitarbeiterzahlen sowie die Vermögens- und Schuldenpositionen der Gemeinschaftsunternehmen NOK-Freudenberg Group China, Trelleborg Vibracoustic und der Freudenberg NOK Mechatronics darf er nicht mehr in dem Abschluss aus dem Jahr 2013 berücksichtigen. Optisch hat das Unternehmen damit im Jahresvergleich eine Milliarde Euro an Umsatz verloren, de facto aber keine Einbußen erlitten.[16] Dies kann für den betroffenen CFO unangenehme Folgen haben. Denn sinkt die Eigenkapitalquote durch die veränderte Methode, etwa unter die mit den Finanzierungspartnern verabredeten Schwellenwerte, könnten bei betroffenen Unternehmen Kreditklauseln (Covenants) reißen und sie könnten Schwierigkeiten bekommen Investoren zu finden oder sich zu finanzieren.

[...]


[1] Vgl. Ballwieser (2013, S. 1)

[2] Vgl. Wagenhofer (2003, S. 2)

[3] Vgl. Zülch/Hendler (2013, S. 4)

[4] Vgl. KPMG (2003, S. 1)

[5] Vgl. Wagenhofer (2003, S. 42)

[6] Vgl. Petersen/Bansbach/Dornbach (2012, S. 4)

[7] Vgl. Buchholz (2013, S. 232)

[8] Vgl. Petersen/Bansbach/Dornbach (2012, S. 629)

[9] Vgl. Haunerdinger/Probst (2004, S. 25)

[10] Vgl. Haunerdinger/Probst (2004, S. 24)

[11] Vgl. Buschhüter/Striegel (2011, S. 40)

[12] Vgl. Schmutz (15.01.2015, URL)

[13] Kemmer (2014, URL)

[14] Vgl. Bernhard (2014, URL)

[15] Bernhard (2014, URL)

[16] Vgl. Becker (2014b, URL)

Fin de l'extrait de 15 pages

Résumé des informations

Titre
Die Entwicklung der IFRS seit 2010. Trends, Diskussionen, Potentiale
Université
AKAD University of Applied Sciences Stuttgart
Note
1,0
Auteur
Année
2015
Pages
15
N° de catalogue
V343233
ISBN (ebook)
9783668335707
ISBN (Livre)
9783668335714
Taille d'un fichier
567 KB
Langue
allemand
Mots clés
BIL11, Bilanzmanagement, Controlling, Assignment, BWL, IFRS
Citation du texte
Steve Mitchel (Auteur), 2015, Die Entwicklung der IFRS seit 2010. Trends, Diskussionen, Potentiale, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343233

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