Kinder mit Migrationshintergrund erzielen im deutschen Bildungssystem häufig schlechtere Noten als einheimische Kinder und besuchen nach der Grundschule eher „niedrigere“ Schulformen. Es scheint so, als seien sie „Bildungsverlierer“. Wie können diese Kinder gefördert werden, sodass sie am Ende der vierten Jahrgangsstufe auf das Gymnasium wechseln und dort erfolgreich sind? Welche Faktoren müssen gegeben sein, damit auch sie einen Bildungserfolg verzeichnen können? Dieses Buch beschäftigt sich ausgehend von diesen Fragen damit, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit ein erfolgreicher Übergang von allochthonen Kindern in die Sekundarstufe gelingen kann.
Zunächst werden dazu grundlegende Definitionen gegeben und dabei besonders die Begriffe Migration, Migrant/in und Migrationshintergrund diskutiert. Zusätzlich gibt es einen kurzen Einblick in die Geschichte der Migration nach Deutschland. Da es in dieser Ausarbeitung auch um das Schulsystem geht, werden die einzelnen Primar- und Sekundarschulformen und die rechtlichen Übergangsregelungen und wesentlichen Abläufe skizziert.
Anschließend wird die aktuelle Verteilungssituation von Migrantinnen und Migranten im deutschen Schulsystem verdeutlicht. Dabei wird vor allem die Verteilung auf die verschiedenen Sekundarschulzweige nach der vierten Klasse im Vergleich zu autochthonen Lernenden beschrieben.
Aus dem Inhalt:
- Bildungskarriere;
- Bildungserfolg;
- Herkunftseffekte;
- Institutionelle Diskriminierung;
- Ungleichheitsforschung
Inhaltsverzeichnis
- 1 Überblick über die Arbeit.
- 2 Definitorische Grundlagen
- 2.1 Migration - eine Begriffsbestimmung
- 2.2 Der Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe im Bundesland Niedersachsen
- 3 Aktuelle Verteilungssituation von allochthonen und autochthonen Lernenden auf die verschiedenen Sekundarschulformen
- 4 Fragestellung der Ausarbeitung
- 5 Theoretische Auseinandersetzungen der Ungleichheitsforschung
- 5.1 Bourdieus Kapitalformen als Einflussfaktor auf die Schullaufbahn
- 5.2 Bourdons primäre und sekundäre Herkunftseffekte
- 6 Die Bedeutung von außerschulischen Faktoren für einen erfolgreichen Übergang in die Sekundarstufe
- 6.1 Das Alter bei der Migration
- 6.2 Die Rolle der vorschulischen Bildung
- 6.3 Die deutsche Sprache als Voraussetzung für Bildungserfolg
- 6.4 Das häusliche Umfeld als Unterstützungskomponente
- 6.5 Bildungsaspirationen der Eltern
- 7 Innerschulische Faktoren und ihre Auswirkungen auf die Bildungskarriere
- 7.1 Sprachförderung im monolinguistischen Bildungssystem
- 7.2 Die Rolle der Deutschnote als Indikator für den frühen Übergang
- 7.3 Die Klassenzusammensetzung als Einflussgröße für Schulleistungen
- 7.4 Institutionelle Diskriminierung in der Primarstufe
- 8 Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Herausforderungen, die der Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe für Migrantinnen und Migranten darstellt. Sie analysiert die Faktoren, die diesen Übergang beeinflussen, und untersucht, wie sich die Bildungskarriere von Migrantinnen und Migranten im Vergleich zu ihren einheimischen Peers entwickelt.
- Die Bedeutung von Sprachkenntnissen für den Bildungserfolg
- Der Einfluss von außerschulischen Faktoren wie familiärem Hintergrund und sozioökonomischem Status
- Die Rolle von innerschulischen Faktoren wie Sprachförderung und institutionelle Diskriminierung
- Die Auswirkungen von Migrationserfahrungen auf die Schullaufbahn
- Die Notwendigkeit einer inklusiven Bildungspraxis, die die Bedürfnisse von Migrantinnen und Migranten berücksichtigt
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet einen einleitenden Überblick über die Arbeit und die Relevanz der Thematik. Kapitel 2 definiert die zentralen Begriffe Migration und Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe. Kapitel 3 beleuchtet die aktuelle Verteilungssituation von allochthonen und autochthonen Lernenden auf die verschiedenen Sekundarschulformen. Kapitel 4 formuliert die Fragestellung der Arbeit. Kapitel 5 untersucht die theoretischen Grundlagen der Ungleichheitsforschung, insbesondere Bourdieus Kapitalformen und Bourdons Herkunftseffekte. Kapitel 6 analysiert die Bedeutung von außerschulischen Faktoren für einen erfolgreichen Übergang, wie z. B. das Alter bei der Migration, die vorschulische Bildung, die deutsche Sprache und das häusliche Umfeld. Kapitel 7 untersucht innerschulische Faktoren und ihre Auswirkungen auf die Bildungskarriere, wie z. B. Sprachförderung, die Rolle der Deutschnote und die Klassenzusammensetzung. Das Kapitel beleuchtet auch die Problematik der institutionellen Diskriminierung in der Primarstufe.
Schlüsselwörter
Migration, Bildung, Sekundarstufe, Übergang, Sprachförderung, Ungleichheit, Bourdieu, Kapitalformen, Herkunftseffekte, außerschulische Faktoren, innerschulische Faktoren, Bildungskarriere, Diskriminierung.
- Arbeit zitieren
- Janine Tyzak (Autor:in), 2016, Wie gelingt der Wechsel an weiterführende Schulen bei Migrantinnen und Migranten?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343339