Der kanadische Filmemacher David Cronenberg ist vor allem für seine Auseinandersetzungen mit dem menschlichen Körper bekannt, den er in zumeist grotesker Gestalt in Szene setzt. Diese Arbeit untersucht den Film "eXistenZ" von David Cronenberg unter Zuhilfename der Theorien von Jacques Lacan und Slavoj Žižek.
Der erste Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Psychoanalysetheorie von Jacques Lacan. Es wird versucht, die relativ komplexen Zusammenhänge und Begrifflichkeiten der Theorie so ausführlich wie nötig und so knapp wie möglich zusammenzufassen. Das Werk Lacans setzt sich aus verschiedenen Theoremen zusammen, die auf verschiedene Art und Weise miteinander verbunden sind und ineinandergreifen, weshalb es nahezu unmöglich ist, einen seiner Begriffe ohne die Zuhilfenahme der anderen von ihm gebrauchten Begriffe zu erklären. Dadurch stellt sich das Verständnis seiner Theorie als teilweise mühseliger Prozess dar.
Ich werde im ersten Teil der Arbeit auf die Entwicklung des Subjekts eingehen, wobei ich mit dem Theorem des Spiegelstadiums und der Dimension des Imaginären beginnen werde. Sodann folgen Ausführungen zur Rolle der Sprache und zur Instanz der symbolischen Ordnung, worauf ich schließlich mit den Kapiteln über die Entstehung des Mangels und den Eintritt des Subjekts in die Geschlechtsbeziehungen, zum Ende des ersten Teils gelangen werde.
Im zweiten Teil der Arbeit werde ich anhand der Psychoanalysetheorie von Lacan, den Film "eXistenZ" von David Cronenberg analysieren. Ich werde aufzeigen, dass die Protagonisten mittels der Spiele "transCendenZ" und "eXistenZ" Zugang zu ihrem Bewusstsein bekommen, in welchem sie auf das Objekt a in seiner unsublimierten Form treffen. Der Ausschluss des Symbolischen, der mit dem Eintritt ins Unbewusste einhergeht, eröffnet den Spielern den Zugang zum unmittelbaren Genießen, was aber zur Folge hat, dass die Protagonisten, Allegra und Ted, psychotische Symptome entwickeln. Mit dem Fortgang der Handlung entwickeln die Spieler einen immer extremer werdenden Wahn, der letzten Endes in die Psychose führt. Anhand der Psychoanalysetheorie von Lacan werde ich die Gründe für diesen Verlauf erklären und dabei insbesondere auf das Verhältnis der drei Strukturbestimmungen der menschlichen Psyche eingehen: das Symbolische, das Reale und das Imaginäre.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jacques Lacans Psychoanalysetheorie
- Das Imaginäre und das Spiegelstadium
- Der Eintritt in die symbolische Ordnung
- Der unreduzierbare Mangel...
- Der Phallus und die Kastration..
- “I actually think there is an element of psychosis involved here.”
- Der Aufbruch ins Unbewusste
- Realitätsebenen...
- Von transCendenZ zu eXistenZ.
- Das Wort wird Fleisch...
- Der Signifikant schlägt zu - Erogene Zone Bioport.
- Das Objekt a - Die Gebärmutterkonsole .
- Im Spiegelstadium...
- Sein oder Nicht-Sein
- Ted will nicht Ganz Sein
- Allegra existiert nicht..
- Der Aufbruch ins Unbewusste
- Schlussbetrachtung..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der psychoanalytischen Filmbetrachtung von David Cronenbergs Film "eXistenZ". Die Arbeit analysiert die Bedeutung des Unbewussten und der menschlichen Existenz im Kontext von virtueller Realität und Körperlichkeit.
- Die Rolle des Unbewussten in der digitalen Welt
- Das Verhältnis von Realität und Virtualität im Film
- Die Bedeutung des Körpers in der digitalen Welt
- Die Frage nach der Existenz und dem Tod
- Psychoanalytische Konzepte von Jacques Lacan und Sigmund Freud
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Bachelorarbeit ein und stellt den Regisseur David Cronenberg und sein Werk vor. Kapitel 1 behandelt die psychoanalytische Theorie von Jacques Lacan, insbesondere die Konzepte des Imaginären, des Symbolischen und des Realen. Kapitel 2 analysiert den Film "eXistenZ" im Lichte der Lacan'schen Theorie, insbesondere die Bedeutung des Unbewussten, des Spiels und der Körperlichkeit.
Schlüsselwörter
David Cronenberg, eXistenZ, Psychoanalyse, Jacques Lacan, Unbewusstes, Realität, Virtualität, Körper, Tod, Spiel, Metaflesh, Gamepod, Bioport, Objekt a.
- Citation du texte
- Hannah Krause (Auteur), 2010, Eine psychoanalytische Filmbetrachtung von David Cronenbergs “eXistenZ”, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343495