Wir neigen dazu, uns den Kopf darüber zu zerbrechen, wo wir Tiere in unserem System zwischen den unvernünftigen Pflanzen und den mit Geist ausgestatteten Menschen einordnen sollen. Unsere Einstellung dazu scheint in vielen Bereichen von größter Wichtigkeit zu sein.
Denken ist eine Fähigkeit, welche nur Lebewesen zukommt, die einen Geist besitzen. Dieser Geist steuert die Handlungen des Lebewesens und tritt in verschiedensten Abstufungen auf. Was aber sind die wichtigsten Kriterien für den menschlichen Geist?
Zum Geist gehören Bewusstsein, also das Sich-Selbst-Bewusstsein von beispielsweise Schmerz, intentionale Zustände, wie Etwas zu erwarten oder sich Etwas zu wünschen und ebenso logisches und begriffliches Denken. Kommen einige oder alle diese Dimensionen auch dem tierischen Geist zu?
Jedem Lebewesen kommt seine eigene Version von Geist zu und somit verändert sich die Frage danach, ob Tiere einen Geist haben. Eine reflektiertere Frage lautet: „Welches Tier besitzt welche Art von Geist?“
Inhaltsverzeichnis
- I. Hinführung
- II. Sprache und Denken
- III. Davidsons rationale Lebewesen
- IV. Der Begriff der Überzeugung bei Stephen Stich
- V. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob Tieren ein Geist und insbesondere Überzeugungen zugeschrieben werden können. Der Fokus liegt dabei auf der Verbindung zwischen Sprache und Denken sowie auf der Analyse des Begriffs der Überzeugung bei Donald Davidson und Stephen Stich. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Tiere über ein begriffliches Denken verfügen und wie sie sich von Menschen abgrenzen lassen.
- Die Beziehung zwischen Sprache und Denken im Kontext der Tierkognition
- Die Rolle von propositionalen Einstellungen und deren Zusammenhang mit der Fähigkeit zu denken
- Der Begriff der Überzeugung und dessen Bedeutung für die Zuschreibung von mentalen Zuständen bei Tieren
- Die Frage, ob Tieren begriffliches Denken zugeschrieben werden kann
- Die Abgrenzung zwischen Mensch und Tier im Hinblick auf den Geist und die Fähigkeit zu denken
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Hinführung: Das Kapitel stellt die grundlegende Fragestellung der Arbeit vor, die sich mit der Frage nach der Existenz eines Geistes und insbesondere der Fähigkeit zu denken bei Tieren befasst. Es wird ein kurzer historischer Abriss der philosophischen Debatte um die Abgrenzung von Mensch und Tier gegeben, wobei Aristoteles und die aristotelische Vernunft als Ausgangspunkt dienen. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung der philosophischen Positionierung für Bereiche wie Tierethik und Veganismus.
- II. Sprache und Denken: Das Kapitel untersucht die These, dass Denken an Sprachfähigkeit gebunden ist und stellt die Frage, ob Tieren mentale Zustände zugeschrieben werden können, obwohl sie keine Sprache im menschlichen Sinne beherrschen. Die Arbeit von Donald Davidson, der das Haben von propositionalen Einstellungen mit Denken gleichsetzt, wird in diesem Kapitel vorgestellt.
Schlüsselwörter
Tierkognition, Sprache, Denken, Geist, Überzeugung, propositionale Einstellungen, Donald Davidson, Stephen Stich, begriffliches Denken, Mensch-Tier-Abgrenzung
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- Johann Stefan Tschemernjak (Author), 2016, Die Überzeugungen der Tiere. Bemerkungen zum Begriff, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343771