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Hobbes versus Rawls. Vertragstheorien im Vergleich

Titel: Hobbes versus Rawls. Vertragstheorien im Vergleich

Essay , 2007 , 11 Seiten , Note: 1,3

Autor:in: Selina Thal (Autor:in)

Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Bei der Vertragstheorie handelt es sich im Allgemeinen um die systematische Ausarbeitung der „neuzeitlichen“ Überzeugung, dass sich die Rechtfertigung für Herrschaft oder einer bestimmten Gesellschaftsordnung nicht länger durch den Willen Gottes ableiten lässt. Vielmehr ist von einem Gedankenexperiment zu sprechen, welches die gesellschaftlichen und politischen Institutionen als die freiwillige und rationale Übereinkunft der in einem definierten Ausgangszustand lebenden Individuen durch einen von ihnen beschlossenen Vertrag begreift. Die Voraussetzung des Kontraktualismus ist demnach immer das autonome Individuum, das nur durch solche Gesetze in der eigenen Freiheit eingeschränkt werden darf, auf die es sich mit allen anderen im Rahmen eines fairen Verfahrens hätte einigen können. Eine bestimmte gesellschaftliche Ordnung, wie z.B. der Staat, wird in diesem Zusammenhang durch eine hypothetische Zustimmung der Betroffenen gerechtfertigt.

Den Menschen als rationales Wesen, welches seine eigenen Entscheidungen trifft zu begreifen, wird erstmals durch Thomas Hobbes und damit dem Begründer der neuzeitlichen politischen Philosophie durchgeführt. Mehr als 300 Jahre später greift der Philosoph John Rawls auf die Vertragstheorie zurück um den Sozialstaat mit jenem Gedankenexperiment politiktheoretisch zu legitimieren. Das Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es, anhand von Thomas Hobbes und John Rawls, zwei unterschiedliche Varianten des Kontraktualismus zu erörtern als auch ihre ideenhistorische sowie politiktheoretische Bedeutung annähernd zu bestimmen. Dabei wird in chronologischer Reihenfolge zunächst Thomas Hobbes und danach John Rawls im Hinblick auf ihre differenten Ansätze untersucht. Ersterer fungiert folglich als Bezugspunkt von dem aus der Letztere verglichen werden kann. Um die unterschiedlichen Ansätze adäquat erörtern zu können, wird auf das von Wolfgang Kerstings aufgestellte Schemata zurückgegriffen. Das bedeutet, dass es zuerst zu einer Betrachtung des jeweiligen konstruierten Naturzustandes kommt, gefolgt von der Analyse der beiden Verträge und schließlich die Untersuchung der Ergebnisse (Kersting 1994: 57). Am Schluss dieses Vergleiches bietet es sich dann an, resümierend auf die ideenhistorische und politiktheoretische Bedeutung der beiden Vertragstheoretiker einzugehen.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Vertragstheorien im Vergleich
    • Thomas Hobbes
      • Der Naturzustand
      • Der Gesellschaftsvertrag
      • Ergebnisse
    • John Rawls
      • Der Urzustand
      • Der Gesellschaftsvertrag
      • Ergebnisse
  • Ideenhistorische und politiktheoretische Bedeutung

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der vergleichenden Analyse der Vertragstheorien von Thomas Hobbes und John Rawls. Ziel ist es, die unterschiedlichen Varianten des Kontraktualismus zu erörtern und ihre ideenhistorische sowie politiktheoretische Bedeutung zu bestimmen.

  • Die Konstruktion des Naturzustandes bei Hobbes und des Urzustandes bei Rawls
  • Die Rolle des Gesellschaftsvertrages in der Begründung von Herrschaft und Gerechtigkeit
  • Die Ergebnisse der Vertragstheorien im Hinblick auf die Gestaltung der gesellschaftlichen Ordnung
  • Die historischen und politischen Implikationen der beiden Vertragstheorien
  • Die Bedeutung der Vertragstheorien für die moderne politische Philosophie

Zusammenfassung der Kapitel

Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit Thomas Hobbes und seiner Vertragstheorie. Dabei wird zunächst der von Hobbes konstruierte Naturzustand als eine Konkurrenzsituation beschrieben, in der ein Krieg aller gegen alle herrscht. Anschließend wird der Gesellschaftsvertrag als ein Herrschaftsvertrag analysiert, der die Errichtung eines absolutistischen Staates, des Leviathan, zum Ziel hat. Schließlich werden die Ergebnisse der Hobbesschen Vertragstheorie im Hinblick auf die Rechtfertigung von Herrschaft und Macht erörtert.

Im zweiten Teil der Arbeit steht John Rawls und seine Gerechtigkeitstheorie im Mittelpunkt. Hierbei wird der Urzustand als Ausgangspunkt der Vertragstheorie vorgestellt, in dem sich rationale Individuen auf Gerechtigkeitsgrundsätze für die gesellschaftliche Grundstruktur einigen. Der Gesellschaftsvertrag bei Rawls dient der Legitimation dieser Gerechtigkeitsgrundsätze und der Begründung eines Sozialstaates. Zum Abschluss werden die Ergebnisse der Rawlsschen Vertragstheorie im Hinblick auf die Gestaltung einer gerechten Gesellschaft untersucht.

Schlüsselwörter

Vertragstheorie, Naturzustand, Urzustand, Gesellschaftsvertrag, Herrschaft, Gerechtigkeit, Leviathan, Sozialstaat, Homo oeconomicus, Utilitarismus, Gerechtigkeitsgrundsätze, John Rawls, Thomas Hobbes, Politiktheorie, Ideengeschichte.

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Hobbes versus Rawls. Vertragstheorien im Vergleich
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für Sozialwissenschaften)
Veranstaltung
Einführung in die politische Theorie und Ideengeschichte
Note
1,3
Autor
Selina Thal (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
11
Katalognummer
V343839
ISBN (eBook)
9783668339033
ISBN (Buch)
9783668339040
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Thomas Hobbes Hobbes John Rawls Rawls Vertragstheorien Politische Theorie Vergleich Hobbes und Rawls Leviathan Kontraktualismus Gesellschaftsvertrag homo homini lupus est homo oeconomicus lex naturalis jus naturale Utilitarismus Naturzustand Schleier des Nichtwissens Urzustand Herrschaftsvertrag Gerechtigkeit Herrschaftslegitimierung Ideengeschichte Sozialstaat Wolfgang Kersting Kersting Essay
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Selina Thal (Autor:in), 2007, Hobbes versus Rawls. Vertragstheorien im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343839
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Leseprobe aus  11  Seiten
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