In den letzten 50 Jahren hat die Bedeutung von Kapitalmärkten in der Wirtschaft sowie auch in der Gesellschaft stark zugenommen. Die Bedeutung der Kreditinstitute als Finanzintermediär hingegen hat abgenommen. Gründe für die zunehmende Zahl von Aktienanlegern in Deutschland sind gesellschaftliche Trends, wie z.B. die demographische Entwicklung und die daraus resultierende Notwendigkeit einer privaten Altersvorsorge. Somit dürfte sich der Trend zur Delegation von Aktienentscheidungen, mit zunehmender Bedeutung der Aktie als Altersvorsorgeinstrument, weiter fortsetzen. Auch mehrere Banken und Online-Broker, wie z.B. Onvista.de oder die Consorsbank, berichteten schon 2013 von einem zunehmenden Interesse an Aktien.
Die meisten Anleger wissen, dass Aktien aufgrund ihrer Dividendenzahlungen und Kurssteigerungen höhere Erträge bringen können als z.B. Festgeldanlagen. Dennoch haben viele der Privatanleger eine Anlageblockade, denn sie haben die Hoffnung der „richtige“ Anlangezeitpunkt käme noch und warten somit ständig auf diesen Zeitpunkt. Auch aus diesem Grund gibt es kaum eine Branche, in welcher sich die Wettbewerber so stark über ihr Wissen von der Konkurrenz differenzieren wollen wie in dieser. In keiner anderen Brachen können Fehlentscheidungen in einem kurzen Zeitraum so viel Geld kosten wie beim Aktienhandel.
Menschen sind risikoavers und daher nur dann bereit risikoreiche Investitionen und Geschäfte zu tätigen, wenn das Risiko durch eine dementsprechend hohe Risikoprämie kompensiert wird. Als Folge dessen müssen Anlagen mit hohem Risiko auch eine höhere Rendite in Aussicht stellen, um Käufer zu finden. Aus diesem Grund besteht ein genereller Zusammenhang zwischen Risiko und Rendite am Kapitalmarkt. Im Grunde wird das Risiko eines Portfolios nach Ungewissheit und Unsicherheit unterschieden. Ungewissheit beschreibt die nicht vorhersehbaren Ausprägungen der Rendite. Die Unsicherheit hingegen kann anhand von Wahrscheinlichkeiten des Eintretens einer zukünftigen Renditeausprägung, ermittelt werden. Eine der zentralen Aussagen der Kapitalmarkttheorie besagt, dass zwischen der Rendite und dem Risiko einer Anlage eine positive Korrelation erwartet werden kann. Dennoch versuchen Anleger bei der Zielformulierung ihres Portfolios oftmals eine maximale Rendite bei minimalem Risiko zu erwirtschaften.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2. Grundlagen des Portfoliomanagments
- 2.1 Moderne Portfoliotheorie nach Markowitz
- 2.2.1 Systematisches vs. Unsystematisches Risiko
- 2.2 Verknüpfung von Risiko und Rendite
- 2.3 Bedeutung der Korrelation innerhalb eines Portfolios
- 2.4 Das optimale Portfolio
- 2.5 Bestandteile eines Portfolios
- 2.5.1 Aktien und Anleihen
- 2.5.2 Derivative Finanzmarktinstrumente
- 3. Gold als Anlagealternative
- 3.1 Der Goldstandard
- 3.2 Das Abkommen von Bretton Woods
- 3.3 Investmentkategorien von Gold
- 3.3.1 Physische Anlagemöglichkeiten
- 3.3.2 Nicht-Physische Anlagemöglichkeiten
- 3.4 Kursentwicklung in den vergangenen 20 Jahren
- 3.4.1 Physische Anlagemöglichkeiten
- 3.4.2 Nicht-Physische Anlagemöglichkeiten
- 4. Prüfung von Gold als „Metall wirtschaftlicher Krisen“
- 4.1 Erklärung des Methodischen Prozessschemas
- 4.1.1 Definition einer wirtschaftlichen Krise im Rahmen dieser Arbeit
- 4.1.2 Risikoadjustierte Kennzahlen zur Analyse der Portfolioperformance
- 4.2 Durchführung der qualitativen Analyse
- 4.2.1 Ausgewählte Krisen zur Überprüfung der These
- 4.2.2 Qualitative Ermittlung der risikoadjustierten Kennzahlen
- 4.2.3 Herleitung des Portfolios bestehend aus DAX, MSCI und Goldfaktoren
- 5. Beurteilung von Gold als „Metall wirtschaftlicher Krisen“
- 5.1 Auswirkung von Gold auf das Portfolio
- 5.2 Kritische Würdigung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Eignung von Gold als Absicherung eines Aktienportfolios in Zeiten wirtschaftlicher Krisen. Die Arbeit analysiert die historischen Kursentwicklungen von Gold und Aktienportfolios während verschiedener Wirtschaftskrisen und untersucht, ob Gold als „Metall wirtschaftlicher Krisen“ tatsächlich eine schützende Wirkung auf das Portfolio hat.
- Die Bedeutung von Gold als Anlagealternative in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit
- Die Rolle von Gold in der modernen Portfoliotheorie
- Die Analyse der Performance von Aktienportfolios mit und ohne Goldbestandteilen während verschiedener Wirtschaftskrisen
- Die Bewertung der Risiken und Chancen von Gold als Anlageinstrument
- Die kritische Analyse der These von Gold als „Metall wirtschaftlicher Krisen“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie erläutert die wachsende Bedeutung von Kapitalmärkten und Aktienanlagen in der heutigen Gesellschaft und zeigt die Notwendigkeit einer fundierten Anlageentscheidung auf.
Kapitel 2 gibt einen Überblick über die Grundlagen des Portfoliomanagments, insbesondere die moderne Portfoliotheorie nach Markowitz. Es werden wichtige Konzepte wie Risiko, Rendite, Korrelation und Diversifizierung erläutert.
Kapitel 3 widmet sich Gold als Anlagealternative. Es behandelt die historische Entwicklung von Gold als Währung und Anlageinstrument, beleuchtet verschiedene Investmentkategorien von Gold und analysiert die Kursentwicklung in den vergangenen 20 Jahren.
Kapitel 4 untersucht die Eignung von Gold als „Metall wirtschaftlicher Krisen“. Es erläutert das methodische Vorgehen der Arbeit und definiert den Begriff „wirtschaftliche Krise“ im Rahmen dieser Analyse. Es werden ausgewählte Krisen betrachtet und die Performance von Aktienportfolios mit und ohne Goldbestandteilen während dieser Krisen analysiert.
Kapitel 5 bietet eine Beurteilung der Ergebnisse der Analyse und beleuchtet die Auswirkungen von Gold auf das Portfolio. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Würdigung der Ergebnisse und einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Gold als Anlagealternative, Portfoliomanagement, Risiko und Rendite, Diversifizierung, wirtschaftliche Krisen, Aktienportfolios, Sharpe-Ratio, Treynor-Ratio und historische Kursentwicklungen.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Schroeder (Autor:in), 2016, Gold als Metall wirtschaftlicher Krisen? Eine Analyse zur Eignung von Gold als Absicherung eines Aktienportfolios, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344428